Am 20. März endet ihre Amtszeit als Fränkische Weinkönigin. Sie blickt auf ein spannendes Jahr zurück. Wer sie am meisten berührt hat, sind nicht die Promis, die sie traf.
Der Virus hat Carolin Meyer kurz vor Ende ihrer Amtszeit erwischt. Die Fränkische Weinkönigin ist nicht krank geworden, doch der Corona-Virus hat kurzfristig für etwas mehr Platz in ihrem Terminkalender gesorgt. So fiel ihre geplante Reise nach Berlin zur Internationalen Tourismusbörse aus, weil die Messe komplett abgesagt wurde. Bis sie ihre Krone am 20. März an ihre Nachfolgerin abgeben muss, wird der 24-jährigen aus dem Casteller Ortsteil Greuth (Lkr. Kitzingen) jedoch bestimmt nicht langweilig werden. Auch ohne die Messe in Berlin hat sie noch einige Auftritte als Repräsentantin zu bewältigen.
Derzeit ist ihre Gefühlswelt gemischt. „Ich bin schon ein wenig traurig, der Trennungsschmerz kommt so langsam. Von heute auf morgen bin ich dann die ehemalige Weinkönigin, das wird nicht einfach“, schaut sie voraus. Die Krone muss sie also abgeben. Damit lässt sie „eine super schöne Zeit“, wie sie sagt, hinter sich. Stehen lassen wird sie auch die geliehenen königlichen BMW, die sie fahren durfte.
Stellenwechsel steht für sie bevor
Sie möchte und wird weiter eine Botschafterin für den Frankenwein und die Heimat sein. Von April an kehrt Carolin Meyer ins Berufsleben zurück. Sie wird in Teilzeit in der Domäne in Castell sowie zusätzlich im heimischen Weingut arbeiten. In Castell wechselt die gelernte Winzerin in den Vertrieb, wo auf die dann ehemalige Weinkönigin im Marketing ein neues Betätigungsfeld wartet.
Wenn sie kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit auf die Monate seit dem 22. März 2019, dem Tag ihrer Wahl, zurückschaut, kann sie kaum glauben, dass es bald vorbei ist. „Das Jahr ist wie im Flug verronnen. Ich habe seitdem unglaublich viel erlebt. Heute München, morgen Berlin, dann schon wieder irgendwo – teilweise hatte ich gar nicht die Zeit, das zu verarbeiten.“ Das werde wohl erst kommen, wenn sie irgendwann demnächst die gesamten Fotos aus ihrer Amtszeit anschaut. Rund 400 Termine liegen hinter ihr, jede Menge Kilometer, Auftritte bei Festen, viele Treffen mit Menschen.
Drei besondere Höhepunkte stellt Carolin in ihrer Rückschau heraus. So werde sie sich an den Empfang in ihrem Heimatort nach ihrer Wahl immer besonders gerne erinnern. „Ganz Greuth war auf den Beinen, als wir mit dem Bus heimkamen. Alle freuten sich mit, dieses Gefühl von Zusammenhalt bleibt, weil man die Leute im Herzen hat.“
Israel-Reise hat sie tief beeindruckt
Beeindruckt hat sie auch die Reise nach Israel, die die Weinkönigin im Herbst mit dem Landkreis Würzburg antreten durfte. Als „sehr westlich, aber trotzdem leicht orientalisch“, hat sie das Land empfunden. Einerseits das pulsierende, moderne Tel Aviv, andererseits Jerusalem als Stätte der Geschichte, vor allem die Grabeskirche, hat sie berührt.
Als weiteren Höhepunkt bezeichnet die Weinkönigin eine Weinprobe in 2200 Metern Höhe auf dem Nebelhorn bei Oberstdorf. Bei der exklusiven Veranstaltung zauberte Sternekoch Michael Philipp aus Sommerhausen (Lkr. Würzburg) ein Menü mit Bayerischem Rindfleisch. Gerade weil sie Bezug zur Landwirtschaft habe, und dann noch auf dem Berg, sei das einzigartig gewesen.