Elftraud von Kalckreuth zu Gast bei Theo Steinbrenner

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Die frühere Schauspielerin und ZDF-Moderatorin Elftraud von Kalckreuth trug ihre Weihnachtsgeschichte vor. Fotos: Peter Pfannes
Die frühere Schauspielerin und ZDF-Moderatorin Elftraud von Kalckreuth trug ihre Weihnachtsgeschichte vor.  Fotos: Peter Pfannes
Ihren Besuch in Münsterschwarzach nutzt Elftraud von Kalckreuth, um Theo Steinbrenner bei seiner Arbeit über die Schultern zu schauen.
Ihren Besuch in Münsterschwarzach nutzt Elftraud von Kalckreuth, um Theo Steinbrenner bei seiner Arbeit über die Schultern zu schauen.
 

Bereits 22 Mal hat Theo Steinbrenner zur Schwarzacher Weihnacht eingeladen - und dabei stets überregional bekannte Künstler präsentiert. In diesem Jahr trug Elftraud von Kalckreuth ihre Weihnachtsgeschichte vor, in der die kleine Lena gespannt aufs Christkind wartete.

Die junge Lena wird von einem kleinen Engel mit zartem Stimmchen geweckt. In dessen Rolle ist Elftraud von Kalckreuth geschlüpft. Die frühere Schauspielerin und ZDF-Moderatorin las bei Theo Steinbrenners Schwarzacher Weihnacht aus ihrem neuesten Buch "24 Tage mit einem kleinen Engel".

Gänsehaut durch Geigenklänge

Die Spannung und die Vorfreude auf die Geburt des Jesukindes sind deutlich zu spüren. In der Arche in Stadtschwarzach ist es mucksmäuschenstill. Die heimelige Bühnenkulisse zeigt wundervolle Illustrationen, mit denen der Schwarzacher Künstler Theo Steinbrenner Elftraud von Kalckreuths Weihnachtsgeschichte bereichert hat. Mit ruhiger Stimme liest die langjährige Tagesschaus precherin aus dem gemeinsamen Buch. Für Gänsehautgefühl sorgen die feinen Klänge des Violinisten Florian Meierott, der das Warten auf das Christkind mit seiner 300 Jahre alten Stainer-Geige verkürzt.

Elftraud von Kalckreuth und Theo Steinbrenner kennen sich seit vielen Jahren. Kalckreuth war bereits 1996 Stargast bei der Schwarzacher Weihnacht. Dass ein prominenter Darsteller gleich zweimal auf der Arche-Bühne auftritt, hat es bei Steinbrenner bislang noch nicht gegeben. "Ich war begeistert und fasziniert von ihrer Weihnachtsgeschichte", nennt der fränkische Maler seine Beweggründe für die erneute Zusammenarbeit.
Am Samstagvormittag besuchte Kalckreuth den Künstler in seinem Atelier. Sie schaute dem Maler bei seiner Arbeit über die Schulter.

Auf die Idee, einen Weihnachtskalender in Buchform zu schreiben, hatten sie die Kinder von Freunden gebracht. Kalckreuth ist deren glückliche "Wahl-Großmutter". "Ich bin zwar nie Mutter gewesen, habe aber zwei Enkel", sagt sie mit einem stolzen Lächeln im Gesicht. Ihre Freunde hatten sie gefragt, ob sie nicht die Oma-Rolle übernehmen würde. Die beiden Sprösslinge mit sechs und 14 Jahren sind für sie die "hinreißendsten Kinder auf der ganzen Welt". Für die ältere der beiden Schwestern, Marlene, schrieb sie vor einigen Jahren einen Adventskalender. "Für jeden Tag bis Heiligabend eine kleine Fortsetzungsgeschichte."

Das Herz berührt

Dieser Kalender wurde jetzt zum Buch - in Kooperation mit dem Illustrator. "Die gemeinsame Arbeit hat uns beiden sehr viel Spaß gemacht", schwärmt sie. Der Münsterschwarzacher Benediktiner-Pater Dominikus Trautner sieht das Buch lebendig und ergreifend: "Wort und Bild werden zu einer Symbiose und berühren unser Herz aufs Tiefste."

Als die zweifache Großmutter am Abend die Bühne betritt und von dem Organisator der Schwarzacher Weihnachtsserie begrüßt wird, stehen Freude und Freundschaft im Mittelpunkt. Fränkisch gemütlich geht es zu, das Publikum applaudiert. Kalckreuth ist sichtlich überrascht vom Bühnenbild: "Das schaut aus wie eine der Abbildungen in unserem Buch", freut sie sich. "Da ist das Bett und da der kleine Bär. Da ist eine Ratte, die durch die Wand guckt. Und der Nachttopf unterm Bett..." Die mittlerweile pensionierte Moderatorin ist entzückt.

Man merkt, sie ist voller Erwartung auf das, was da wohl kommt. "24 Tage mit einem kleinen Engel" ist bereits ihr neuntes Buch. Ruhestand hin oder her: Kalckreuth zeigt sich nimmermüde, schreibt Bücher und arbeitet ehrenamtlich als Therapeutin, Supervisorin und Seminarleiterin. Ihr Lohn fließt als Spende in Kindernothilfe und Hospiz.

Lampenfieber kennt sie nicht

"Lampenfieber kenne ich nicht wirklich" sagt sie. Sie nimmt das Leben, wie es kommt. Die fränkische Herzlichkeit, die ihr bei ihrem Besuch in Schwarzach widerfährt, hat es der in Mainz lebenden Autorin angetan. Mit Franken verbindet sie vor allem ihre Freundschaft zu Steinbrenner. Die gebürtige Breslauerin findet den "leisen fränkischen Akzent hinreißend".

Ihre drei Lesungen in der Arche haben am Wochenende mehrere hundert Menschen in ihren Bann gezogen. "Die Aufmerksamkeit und die liebevolle Zuwendung des Publikums haben mich besonders berührt", sagt die 75-Jährige am Ende, während sich in ihrem Büchlein ganz langsam und leise bereits die Weihnachtsgeschichte für den nächsten Tag auftut. Das Warten auf Heiligabend hat sich gelohnt.