Eine neue Hoheit für Neuses

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Bürgermeisterin Christine Konrad und Rainer Müller beobachten, wie Mona Wiedermann Julia Müller die Krone der Neuseser Weinprinzessin aufsetzt. Foto: amo
Bürgermeisterin Christine Konrad und Rainer Müller beobachten, wie Mona Wiedermann Julia Müller die Krone der Neuseser Weinprinzessin aufsetzt. Foto: amo

Julia Müller erhält die Krone von Mona Wiedermann. Sie freut sich auf viele Begegnungen mit Menschen.

Vater Rainer Müller wirkte nach außen ruhig und gelassen bei der Krönungsfeier seiner Tochter Julia zur neuen Weinhoheit aus Neuses am Berg. Aber dass er vor Stolz am liebsten platzen würde, gab Rainer Müller doch zu.

"Angst hatte ich nur, ob sie alles richtig macht und bei ihrer Rede alles gut rüber bringt" erklärte Rainer Müller. Im Vorfeld hatte die Tochter gefragt, ob sie das Amt der Weinprinzessin übernehmen soll. "Wir sagten dazu nur: Das ist Deine Entscheidung", erinnert sich Rainer Müller.

Mit der Entscheidung ist er mehr als zufrieden.

Eingangs der Krönungsfeier begrüßte der Vorsitzende des Weinbauvereins, Gerhard Senft, die vielen Gäste. Er bedankte sich für die Arbeit und den Einsatz von Mona Wiedermann. "Ich konnte mit Dir zwei unvergessliche Weinfeste verbringen.
Du warst eine Weinprinzessin auf Augenhöhe."

Mit dem Nachtzug nach Venedig

Wiedermann war deutschlandweit für den Neuseser Wein unterwegs. Eines ihrer schönsten Erlebnisse war die Fahrt mit dem Nachtzug nach Venedig. Gut in Erinnerung geblieben ist ihr auch die Verleihung des Sportpreises in München. "Ich konnte auch einige bekannte Persönlichkeiten kennenlernen", berichtete sie. Franz Beckenbauer, Sebastian Schweinsteiger, Magdalena Neuner und Vladimir Klitschko gehörten dazu.

"Meine Krone habe ich in den zwei Jahren nie vergessen. Nur viele Strumpfhosen mussten dran glauben", berichtete sie.
Ihr Leben habe sich durch die Erfahrungen sehr bereichert. "Ich bin selbstbewusster und offener geworden. Ich gehe jetzt viel anders auf Menschen zu."

Kein Wunder also, dass es Mona Wiedermann zu keiner Sekunde bereut hat, die Neuseser Weinhoheit gewesen zu sein. "In Zukunft möchte ich einiges zurückgeben", kündigte sie an. Zurzeit ist sie im Seniorenheim ehrenamtlich unterwegs und besucht dort eine ältere Dame. "Ich habe ja in meinem Amt auch viel mit älteren Menschen zu tun gehabt. Sie sind immer so herzlich auf mich zugekommen." Mit dieser Aufgabe möchte sie schon einmal etwas zurückgeben.

Ihre Nachfolgerin Julia Müller schreibt in wenigen Wochen ihr Fachabitur in Kitzingen. "Danach möchte ich Tourismus- Management studieren." Das Amt der Weinprinzessin kann da durchaus helfen. "Alle, die schon im Amt waren, sagten mir, was es für eine große Bereicherung wäre. Ich habe schon ein wenig überlegt, dann habe ich aber voller Vorfreude das O.K. gegenüber dem Weinbauverein gegeben", erinnert sie sich.

Tipps von anderen Weinprinzessinnen

Jetzt freut sich Julia Müller vor allem auf die vielen Menschen die sie kennenlernen wird. "Groß vorbereitet auf das Amt habe ich mich nicht", gesteht sie. Tipps von anderen Weinprinzessinnen hat sie sich auf einem Vorbereitungsseminar in Sommerach geholt.

Unterstützt wird sie in den nächsten zwei Jahren sicher von ihrer Familie. "Es kann ja auch mal vorkommen, dass sie nicht so gute Laune hat", meinte Vater Rainer am Rande der Krönung. "Wir werden sie unterstützen, wo wir nur können. Und wir freuen uns alle in unserer Familie auf die zwei Jahre."