Eine Kompanie nimmt Abschied

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Die Soldaten der 5. Kompanie des Instandsetzungsbataillons 466 sind zum letzten Mal auf dem Sportgelände in Prichsenstadt angetreten. Foto: Pfannes
Die Soldaten der 5. Kompanie des Instandsetzungsbataillons 466 sind zum letzten Mal auf dem Sportgelände in Prichsenstadt angetreten. Foto: Pfannes
Hauptmann Stephan Jehle übernimmt das Kommando der seiner Einheit unterstellten 5. Kompanie von Oberstleutnant Hans-Jörg Krauß (im Hintergrund). Foto: Pfannes
Hauptmann Stephan Jehle übernimmt das Kommando der seiner Einheit unterstellten 5. Kompanie von Oberstleutnant Hans-Jörg Krauß (im Hintergrund). Foto: Pfannes
 

Nach 63 Jahren geht die Geschichte der 5. Kompanie des Instandsetzungsbataillons 466 zu Ende. Den Wechsel zur 2. Kompanie begehen die Soldaten mit einem feierlichen Appell in ihrer Patenstadt Prichsenstadt.

Hauptmann Marcus Görtzen sind seine Soldaten und die Freundschaft zu den Prichsenstädtern in den vergangenen Jahren sehr ans Herz gewachsen. Der Kompaniechef aus der Volkacher Mainfrankenkaserne hat am Mittwochnachmittag in Prichsenstadt das Kommando über die 5. Kompanie des Instandsetzungsbataillons 466 mit einem weinenden und einem lachenden Auge abgegeben. "Jetzt habe ich wieder mehr Zeit für meine Töchter", sagte Görtzen mit einem Lächeln im Gesicht. Vor vier Jahren übernahm die Stadt Prichsenstadt per Unterschrift die Patenschaft für die 5. Kompanie des Instandsetzungsbataillons 466. Diesmal war die Kompanie aus der Volkacher Mainfrankenkaserne erneut auf dem Sportgelände des TSV angetreten. Anlass war der feierliche Unterstellungswechsel der 5. zur 2. Kompanie. Der Kommandeur des Instandsetzungsbataillons 466 Oberstleutnant Hans-Jörg Krauß übergab das Kommando der 5.
Kompanie von Hauptmann Marcus Görtzen an den Chef der 2. Kompanie Hauptmann Stephan Jehle.

Vereine begleiten die Soldaten

Den einmarschierenden Verband begleiteten bei strömendem Regen Fahnenabordnungen der Schützengesellschaften aus Prichsenstadt und Altenschönbach, der Soldatenkameradschaft Schwarzach und des Männergesangvereins Liederkranz Prichsenstadt auf das Sportgelände. In seiner Abschiedsrede an die Kompanie bezeichnete Hauptmann Görtzen den Wechsel zur 2. Kompanie als schweren Schritt, der gegangen werden müsse. "Meine Kompanie verliert heute das, was sie ausgemacht, was sie stark und einzigartig gemacht hat, nämlich ihr Personal", sagte Görtzen. Laufende Umstrukturierungsmaßnahmen und die anstehende Auflösung des Bataillons würden dies notwendig machen. Vier Jahre nach der Übernahme der Kompanie verliere er das Kommando, gleichzeitig gewinne er Freiheit für seine Familie. Die 63-jährige Geschichte der Kompanie gehe somit zu Ende.

Im November 1960 wurde die technische Ausbildungskompanie in Amberg gegründet und 1996 im Standort Volkach neu aufgestellt. 2008 wurden ihre Soldaten erstmals im Kosovo eingesetzt. Es folgten Friedenseinsätze in Afghanistan. "Bisher ist keinem unserer Soldaten bei den Einsätzen ein gesundheitliches Leid geschehen", freute sich der Kommandeur. Am 30. Juli 2009 wurde die Patenschaft mit Prichsenstadt geschlossen. Gemeinsame Feierlichkeiten mit den Bürgern werde er nie vergessen, sagte Görtzen und prophezeite, dass sein Nachfolger die Freundschaft weiter mit Leben erfüllen werde.

Lebendige Patenschaft

Der Patenschaft konnte Bürgermeister Adolf Falkenstein (CSU/FBG) nur Positives abgewinnen: "Sie wird gut gepflegt, nicht nur auf der dienstlichen, sondern auch auf der privaten Ebene." Die Kompanie aus Volkach sei sehr gut in die Gesellschaft integriert worden. Das gesetzte Ziel, einander menschlich zu begegnen und gegenseitiges Verständnis aufzubringen, habe man erreicht, so der Stadtchef. Die Patenschaft werde die nächsten Jahre mit Hauptmann Jehle und seinen Soldaten weitergeführt wie bisher, versprach er. Hauptmann Marcus Görtzen wünschte den Prichsenstädtern "die Nächstenliebe, die meine Kompanie bei Ihnen erfahren hat". Seinen Kameraden dankte er "für eine tolle Zeit, die ich nie als Last sondern als Erfüllung betrachtet habe". Gemeisterte schwere Aufgaben und kameradschaftliche Erlebnisse werde er nie vergessen.