Ein neuer Geldautomat zur Casteller Kirchweih

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Der "Castellomat" als neuer Geldautomat vor der Castell-Bank: Der Streich der Kirchweih-Burschen in Castell gefiel Fürst Ferdinand sichtlich.
Andreas Stöckinger
Endlich wieder Kerwa: Die beiden Prediger Matthias Fuchs und Joachim Paul ließen die Casteller Kirchweih hoch leben.
Andreas Stöckinger

Endlich wieder Kerwa: Die beiden Prediger Matthias Fuchs und Joachim Paul ließen die Casteller Kirchweih hoch leben.

Die Herbstsonne strahlte ungewöhnlich warm vom Himmel, als die Casteller Kerwa-Burschen am Sonntagnachmittag ihren Auftritt hatten. Die Kirchweih mit Umzug und Predigt brachte die Bürger am Rathausplatz endlich wieder zusammen. Im Vorjahr war sie wegen der Pandemie nahezu komplett ausgefallen, diesmal durfte wieder gefeiert werden. "Wir sind froh, dass wir es machen konnten. Das Wetter ist perfekt, der Zuspruch gab uns recht", sagte mit Manuel Kaul einer der Organisatoren zufrieden beim Blick auf den gut gefüllten Platz und die sichtlich gut gelaunten Besucher.

Nach kurzem Zug von oben, vom Weingarten her, war der Tross mit den Kirchweih-Predigern Matthias Fuchs und Joachim Paul, begleitet von den Willanzheimer Musikanten, vor dem Rathaus angekommen.

Zwei Jahre Ödnis

"Willkommen zu unserer Kerwer-Show", begrüßten die beiden, nach zwei Jahren der Ödnis, wie sie meinten. Es solle diesmal nicht um den Virus und das Impfen gehen, man wolle über wichtige Sachen in Castell reden, leiteten sie ein. Davon hatten die Prediger einige zu bieten, die sie Revue passieren ließen.

Ein Trucker den es vom Fahrrad schmiss, weil er zu viel "getankt" hatte, nachlässige Bürger beim Hochwasser, die dann auch noch auf die Gemeinde schimpften. Einen Fall von Drohnenspionage, einen Impfschreck und vieles mehr deckte das Duo auf.

Ein Aufreger aus Sicht der Prediger war die Wirtschaftskrise im Dorf, die auch Castell erwischt habe. Einen kurzen Hoffnungsschimmer habe es im leer stehenden Bistro gegeben. Die Prediger überreichten zudem als "Geschenk des Jahres" eine neue Batterie an die Gemeinde. Diese möge man in den Geschwindigkeitsmesser an der Ortsdurchfahrt einbauen, weil der seit Monaten nicht mehr geht. Vom Wagen aus überreichten sie Gemeindearbeiter Karl-Heinz Gegner das gute Stück.

Witzig war auch das Ende, als die Burschen den "Castellomat" aufstellten. In Anspielung auf den Überfall mit Sprengung, den es vor einigen Monaten in der Castell-Bank direkt am Rathaus gegeben hatte, platzierten sie den neuen, selbst gebauten direkt vor dem Eingang des Bankgebäudes. Das gefiel auch einem Besitzer, Ferdinand Fürst zu Castell. Er bewies Humor und trat prompt vor die Attrappe, um so zu tun, als würde er Geld von dort Karte abheben.