Mit Manfred Krapp ist am Wochenende eine Weinfest-Ikone in den Ruhestand getreten. Beim 44. Landsknecht-Weinfest in Obervolkach kündigte der langjährige Festleiter seinen Rücktritt an.
40 Jahre hat Manfred Krapp die Geschicke der erfolgreichen Weinfeste in seinem Heimatort maßgeblich mitbestimmt. "Mein erstes Weinfest als stellvertretender Festleiter war das 5. Weinfest 1974", erinnert sich Krapp. Festleiter war damals der Gründer des Weinfestes, Dietmar Kordowich. Für die Gemeinde war Bürgermeister Karl Erhard verantwortlich, der auch die Finanzen regelte. Damals boomte das Weinfestgeschäft.
Mit Nina und Mike, Thomas Bender, Michael Holm und Fred Rai verwöhnten Topstars zur damaligen Zeit die Weinfestgäste. 1975 übernahm Krapp die Leitung des Festbüros und seine Ehefrau Doris die Finanzen. Beim zehnjährigen Jubiläum organisierte er 1979 als Zugleiter einen großen Festzug mit 59 Zugnummern. Ein Jahr später übernahm er von Kordowich die meisten organisatorischen Aufgaben.
Die Zusammenarbeit der sechs örtlichen Vereine war ausschlaggebend für die erfolgreiche Weinfestgeschichte. "1985 wurde erstmals die WC-Anlage im KVO-Heim benutzt, was uns damals großes Lob und Anerkennung einbrachte", betont Krapp.
1986 wurden auf dem Festplatz, der bis dahin als Trainingsplatz des Sportvereins genutzt wurde, Bäume gepflanzt. Vor fünf Jahren legte der Festleiter die Verantwortung im Weinfestbüro in jüngere Hände. Krapp sieht die Entwicklung bei den Weinfesten ein wenig mit Sorge. "In den Anfangsjahren war das Obervolkacher Weinfest ein Fest unter wenigen, bei dem der Besucherandrang groß war. Jetzt ist es ein Fest unter vielen und wir müssen um jeden Besucher werben."
Mit dem Abschied verbunden ist sein Dank an die charmanten Weinprinzessinnen und die zuverlässigen Landsknechte, die den Ort als Symbolfiguren vertraten.
Der scheidende Festleiter weiß, wer ihn all die Jahre seiner ehrenamtlichen Tätigkeit unterstützte: "Ohne die vielen Helferinnen und Helfer, die mit den Vorständen der Vereine viel geleistet haben, und ohne meine Frau Doris hätte ich die ganze Arbeit nicht schultern können."