Druckartikel: Ein Donnerwetter als Willkommensgruß

Ein Donnerwetter als Willkommensgruß


Autor: Peter Pfannes

Volkach, Mittwoch, 08. Juni 2016

Ein heftiges Gewitter hat die 170 Wallfahrer von ihrer Pilgerreise nach Burgwindheim willkommen geheißen. Volkachs Wallfahrer lösten zum 370. Mal ein Versprechen ein.
Seit 40 Jahren pilgert Manfred Münch auf dem Kutscherbock (links) nach Burgwindheim, seit 27 Jahren als Marodiwagen-Lenker.


Es waren keine Böllerschüsse der Volkacher Schützen, welche die Wallfahrer der Weinstadt bei ihrer Rückkehr aus Burgwindheim am Sonntagabend begrüßten. Zwei mächtige Donnerschläge erschütterten die von Regenschauern durchnässten Pilger, als sie in die Spitalstraße einbogen. Ein heftiges Gewitter hieß die 170 glücklichen Wallfahrer von ihrer Pilgerreise nach Burgwindheim willkommen. Volkachs Wallfahrer lösten zum 370. Mal ein Versprechen ein, das die Bürgerschaft der Stadt im Jahr 1646 gelobt hatte. Der Grund dieses Gelübdes war damals ein Menschensterben, hervorgerufen durch die Pest.

Am Samstagmorgen um fünf Uhr zogen die Wallfahrer von der Stadtpfarrkirche aus los. Nach einem Morgengottesdienst in Rimbach ging die Fußwallfahrt weiter über Lülsfeld, Schallfeld, Bimbach bis Oberschwarzach. Nach einer Brotzeit führte der Weg weiter bis Ebrach. Dort wurde eine Mittagspause eingelegt. Am Nachmittag war mit Burgwindheim das Ziel erreicht. Am Ortsrand wurden die Wallfahrer von der Bevölkerung und dem Ortspfarrer empfangen. In einer feierlichen Prozession ging es weiter zur Heilig-Blutkapelle und anschließend in die dortige Pfarrkirche. Danach gingen die Pilger zu ihren Gastfamilien. Am späten Abend zogen die Wallfahrer und die einheimische Bevölkerung gemeinsam durch den festlich illuminierten Ort.

Nach feierlicher Verabschiedung traten die Volkacher Pilger am Sonntagfrüh ihren Rückweg an. Kurz nach Lülsfeld wurden die Wallfahrer von einem kräftigen Gewitterregen mit Hagel überrascht. Bei einer Pause im Rimbacher Sportheim wurden neue Kräfte gesammelt. Das Ziel schon vor Augen machte ein starker Gewitterregen im Wald von Rimbach den Pilgern das Leben schwer. Tropfnass kamen sie in der Volkacher Pfarrkirche an. Nach dem Segen durch Pfarrer Johannes Hofmann bedankte sich Wallfahrtsleiter Lothar Engert bei den Teilnehmern für die harmonische Gemeinschaft sowie für das Beten und Singen während der zwei Tage. Allen Mitwirkenden sprach er Dank aus. Besonders den Vorbeterinnen und den Musikanten zollte er hohe Anerkennung. Am Schluss ehrten Lothar Engert und sein Stellvertreter Gregor Schrauth die treuen Wallfahrer Manfred Münch (40. Teilnahme) und Heidi Straßberger (25.). Manfred Münch ist seit 27 Jahren auch Fahrer des „Marodiwagens“, dem zwei Pferde vorgespannt sind.