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Drei Rentner auf Abenteuerfahrt


Autor: Roth Günter

, Donnerstag, 02. Januar 2014

Seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag sind drei Männer, darunter Winfried Laug aus Markt Einersheim, auf großer Fahrt in Richtung Mauretanien in Westafrika. Dabei wollen die drei Rentner nicht nur Abenteuer erleben, sondern auch vor Ort Gutes tun.
Auf großer Fahrt: Seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag sind drei fränkische Jungsenioren auf einer Charity-Rallye nach Mauretanien unterwegs. Von links: Hennig Glawatz (Benderbräu), die Abenteurer Winfried Laug, Peter Krause und Reinhard Kupiak sowie der Braumeister Dieter Beutel.


Seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag sind drei Männer, darunter Winfried Laug aus Markt Einersheim, auf großer Fahrt in Richtung Mauretanien in Westafrika. Dabei wollen die drei Rentner nicht nur Abenteuer erleben, sondern auch vor Ort Gutes tun.

Zwischen 63 und 66 Jahre alt sind Winfried Laug und seine Freunde Peter Krause aus Thüngen (Landkreis Main-Spessart) sowie Reinhard Kupiak aus Zirndorf (Lkr. Fürth). Gerade das richtige Alter, um noch einmal seine Grenzen auszutesten und etwas ganz Verrücktes zu tun. Aus einer Bierlaune heraus ist denn auch die Idee geboren worden, an der Charity-Rallye von Deutschland nach Mauretanien teilzunehmen. Der Grundgedanke dabei ist, Spaß und Abenteuer zu erleben und dabei etwas Gutes tun.

23 Jahre altes Auto

So ist zurzeit ein Konvoi von etwa 20 Fahrzeugen auf dem Weg durch Frankreich, Spanien und Marokko in das arme westafrikanische Land. Das Team von Winfried Laug zum Beispiel fährt in einem 23 Jahre alten 300er-Mercedes mit stolzen 330 000 Kilometern auf dem Tacho. Betreut wird der Konvoi von Begleitfahrzeugen mit Techniker, denn schließlich sollen ja möglichst alle gut ankommen. Ab Mauretanien wird noch ein polizeilicher Begleitschutz dazukommen. Am Ziel angekommen, werden dann die Fahrzeuge mitsamt dem kompletten Equipment verkauft, der Erlös kommt einem örtlichen Waisenhaus zugute. Lediglich mit einer einzigen Reisetasche werden dann die Abenteurer den Heimflug antreten.

Die drei Fahrer haben sich bestens vorbereitet. Der Mercedes hat zwar einiges hinter sich, doch die drei trauen ihm noch viel zu. Für die zu erwartenden extremen Belastungen hat man dem Oldtimer eine Bodenblechverstärkung verpasst, ihn höher gelegt, die Federung verbessert und eine neue Wasserpumpe eingebaut. Je nach dem Zustand der Strecke möchte der Hilfskonvoi täglich zwischen 100 und 600 Kilometer zurücklegen, übernachtet wird in Zelten, was angesichts der Temperaturen – tagsüber rund 30 Grad, nachts zwischen null und 15 Grad – eine echte Herausforderung sein wird. Im Wüstenstaat werden dann die Rallye-Fahrzeuge verkauft. Sie werden dort meist als Taxis eingesetzt und bringen daher trotz ihres Alters mit 1000 bis 2000 Euro noch gutes Geld, mit dem sich das Waisenhaus in Nouadhibou einen guten Monat lang unterhalten lässt.

Natürlich kostet ein solches Unternehmen einiges an finanziellen Vorleistungen. Die Rallye-Fahrer rechnen insgesamt mit 6000 bis 8000 Euro und haben dafür mit der Brauerei Bender aus Arnstein einen Hauptsponsor gefunden.

Nachhaltige Unterstützung

Wäre es da nicht sinnvoller, auf den Kauf des Autos in Deutschland, die aufwändigen Vorbereitungen und die nicht ganz billige Fahrt zu verzichten und stattdessen das Geld den Bedürftigen direkt zukommen zu lassen? „Nein, gewiss nicht“, wehren Laug, Krause und Kupiak entschieden ab. Auf diese Weise haben alle etwas davon: die Jungsenioren ein großartiges, gewiss unvergessliches Abenteuer und die Kinder eine nachhaltige Unterstützung, denn die Charity-Tour findet seit vielen Jahren regelmäßig statt.