Renate Knauth gehört zu den Helfern des Förderrings der Helios-Klilnik. Jedes Jahr besucht sie dort mit anderen Gleichgesinnten die Patienten, um ihnen einen kleinen Weihnachtsgruß zu überbringen. Nur heuer nicht. Da ist sie selbst Patientin.
"Ich bin total überrascht und freue mich sehr", sagt Renate Knauth. Die dreifache Großmutter sitzt auf ihrem Krankenbett in der Volkacher Helios-Klinik und hält einen kleinen Weihnachtsengel in der Hand. Das himmlische Symbol haben ihr gerade Vertreter des Förderrings Krankenhaus Volkach überreicht. Zusammen mit Helena Gerstner, Miri Kotilge und Gerhard Schulzki vom Förderring sind auch die Ärzte der Klinik gekommen, um der
Patientin eine adventliche Freude zu bereiten.
Renate Knauth ist an diesem Abend die erste Patientin in der langen Reihe der Klinikinsassen, die von dem Ärzteteam und den Helfern des Förderrings besucht werden. Knauth ist selbst bereits seit 30 Jahren aktives Mitglied im Förderring. Sie hat schon oft bedürftigen Menschen geholfen und sich für eine gute Sache eingesetzt - natürlich ehrenamtlich.
Jetzt sitzt sie erstmals auf der "anderen Seite" der traditionellen Gute-Tat-Aktion vor Weihnachten. Eine Erkrankung hat ihr kurz vor Weihnachten einen Krankenhausaufenthalt beschert.
"Mehr Menschlichkeit im Krankenhaus" lautet das Motto, das sich der Förderring Krankenhaus seit seiner Gründung im Jahre 1977 auf die Fahnen geheftet hat. Über das Jahr verteilt trifft man sich immer wieder zu verschiedenen Aktionen. Kurz vor Weihnachten und am Muttertag besuchen seine Vertreter die Patienten in der Klinik und sorgen so für ein bisschen Sonnenschein für die Menschen im Krankenstand. Auch Renate Knauth hilft bei den Aktionen mit, wo sie nur kann. "Beim Tag der offenen Tür backe ich immer Kuchen und betreue die Gäste mit", erzählt sie.
Für die Vorsitzende des Förderrings Helena Gerstner steht die Nächstenliebe im Vordergrund.
In der Vereinigung herrsche ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl. Der Erhalt der Klinik selbst und ihrer Arbeitsplätze seien weitere wichtige Ziele des Förderrings. Dass die Patienten mit der Betreuung durch das engagierte Personal und die Ärzteschaft sehr zufrieden ist, freut sie um so mehr. "Mir geht es sehr gut hier im Krankenhaus", lobt Renate Knauth das angenehme Drumherum im Klinikalltag.
Während das Ärzteteam mit Dr. Georg Klose, Ulrich Hoffmann und Dr. Harald Straßburger gemeinsam mit der Delegation des Förderrings zum nächsten Patientenzimmer weiterziehen, lauscht Renate Knauth noch eine Weile den sanften Klängen zweier Mädchen, die die Patienten mit adventlichen Liedern beschenken. "Das macht uns richtig viel Spaß", schwärmen Laura Füller und Elena Holler von ihrer kleinen konzertanten Aktion.
Mit Querflöte und Oboe lassen die beiden Musikerinnen aus Volkach und Unterpleichfeld kaum ein bekanntes Weihnachtslied aus.
Die adventliche Stimmung in der Klinik findet Renate Knauth zwar sehr schön, aber sie freut sich schon auf ihre Entlassung. "An Weihnachten bin ich wieder zuhause", sagt sie zuversichtlich. Im neuen Jahr will sie dann wieder im Auftrag des Förderrings unterwegs sein - dann wieder auf der anderen Seite der Gute-Tat-Aktionen. "Ich bin immer froh, wenn ich mich irgendwo für andere einbringen kann. Hauptsache ist es, den andern Leuten geht es gut." Und für den Erhalt des Krankenhauses will sie sich im Förderring einsetzen, solange ihre Gesundheit mitspielt.