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Die Sicht Iphofens auf Mainbernheim: Photovoltaik stört


Autor: Robert Haaß

Mainbernheim, Freitag, 10. Juni 2016

Drei Mainbernheimer Stadträte haben grundsätzliche Bedenken gegen den Bau einer Photovoltaikanlage entlang der Bahnlinie im Bereich der Ggrenze nach Willanzheim.
Fernglas, schauen, Symbolbild


Drei Mainbernheimer Stadträte haben grundsätzliche Bedenken gegen den Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage entlang der Bahnlinie im Bereich der Gemarkungsgrenze nach Willanzheim im Flurstück Am Amtsstück.

Alle Abwägungen der Bedenken und Anregungen der Träger öffentlicher Belange, sowohl bei der Änderung des Flächennutzungsplans, als auch bei der Aufstellung des Bebauungsplans hatten in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend denn auch drei Gegenstimmen. Dass am Ende bei den grundsätzlichen Beschlüssen zum Bebauungsplan eine vierte Stimme dazu kam, liegt an einer Planänderung, die den Räten erst spät bewusst wurde.

Zähe Verwaltungsakte

Flächennutzungsplanänderungen und die Aufstellung von Bebauungsplänen sind oft recht zähe Verwaltungsakte, die viel Zeit binden und für deren Abhandlungen es bestimmte Voraussetzungen gibt. Die Ergebnisse der öffentlichen Auslegung, die Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und deren Bedenken und Anregungen zum Verfahren sind ausführlich von den Ratsgremien zu würdigen. Bei der Änderung des Flächennutzungsplans lag am Donnerstag das Ergebnis der zweiten Runde der öffentlichen Auslegung vor. Insgesamt zehn Behörden hatten nahezu gleiche Anregungen und Hinweise gegeben, wie schon bei der ersten Auslegung vor einigen Wochen. Trotzdem mussten sie alle noch einmal angesprochen und abgestimmt werden.

Für Heiterkeit im Vorfeld sorgte dabei die Stellungnahme der Nachbarstadt Iphofen. Die sieht unter anderem eine Störung des Landschaftsbilds durch die geplante Solaranlage: „Das Landschaftsbild, welches sich vom Schwanberg, dem historischen Geschichtsweinberg, dem Terroir f-Punkt sowie aus Richtung der Weinparadiesscheune her ergibt“, werde stark gestört. Zwar gebe es eine Sichtverbindung zum rund drei Kilometer entfernten Standort der Anlage, so die Abwägung der Mainbernheimer dazu, doch ist das Landschaftsbild bereits durch die Produktionsanlagen der Firma Knauf stark beeinträchtigt. Ein Foto bestätigte dies und führte zum Schluss: Es gebe keine wesentliche Beeinträchtigung der Belange der Stadt Iphofen.

Nahezu die gleichen Bedenken und Anregungen gab es dann auch zum entsprechenden Bebauungsplan, so dass sich hier auch die Abwägungen der Stadt Mainbernheim weitgehend glichen.

Allerdings fiel den Räten dabei auf, dass im westlichen Teil des Sondergebiets Module höher werden können, als ursprünglich vorgesehen. Robin Röhl vom Planungsbüro Wegner rechtfertigte dies mit technischen Gründen, die Räte bemängelten allerdings die mangelnde Kommunikation. Bei den abschließenden grundsätzlichen Abstimmungen zum weiteren Bebauungsplanverfahren, gab es deshalb vier Gegenstimmen.