Die Prichsenstadt Classics machen Pause
Autor: Guido Chuleck
Prichsenstadt, Mittwoch, 07. Juni 2017
Nachlassendes Interesse der Gastronomen und Sicherheitsvorkehrungen sind die Gründe, dass die Classics 2018 nicht stattfinden. Ob es 2019 weitergeht ist noch offen.
Die Prichsenstadt Classics, eine weit über die Grenze Unterfrankens hinaus bekannte Oldtimer-Rallye und -Ausstellung, wird im Jahr 2018 eine Pause einlegen. Das schreibt der Organisator Hermann Beetz in einer Pressemitteilung. Hintergrund für die Pause sei ein „Überdenken und Überarbeiten der Sicherheitsvorkehrungen“ sowie die „nur mäßige Unterstützung des Teams durch örtliche Gewerbetreibende“. Beetz und seine Unterstützer waren sich beim Helfertreffen einig, sich neu zu orientieren und die Veranstaltung zunächst pausieren zu lassen.
Fortsetzung 2019 steht noch nicht fest
„Äußerst bedauerlich“, kommentierte Bürgermeister René Schlehr als offizieller Veranstalter der Classics die Absage des Organisationsteams. „In einem Jahr, bis zur nächsten Classics, hätte man mit Sicherheit die Probleme überdenken und neu auf die Beine stellen können“, so Schlehr. Ob es eine Fortsetzung im Jahr 2019 geben wird, ließen sowohl Beetz als auch Schlehr offen.
Im Gespräch mit dieser Redaktion verdeutlichte Beetz seine Probleme. Der enorme Zulauf der Besucher und die vielen Fahrzeuge hätten dafür gesorgt, „dass Prichsenstadt aus allen Nähten zu platzen schien“. In der Tat war nicht nur die Schulinstraße mit Old- und auch Youngtimer-Fahrzeugen geflutet, sondern auch die Nebengassen. Die Fahrer mussten im Schritttempo durch die Stadt schleichen, „und obwohl die Fußgänger immer wieder Platz gemacht haben, so wurde es doch sehr eng“, so Beetz.
Mögliche Neuerungen
Was bei einer Fortsetzung der Classics gleich zwei Neuerungen mit sich bringen könnte: zum einen der Einsatz eines Sicherheitsdienstes, zum anderen eine zahlenmäßige Begrenzung der Fahrzeuge in der historischen Altstadt. „Zu überlegen ist auch, ob wir nur Fahrzeuge mit einem Mindestalter von 30 Jahren die Zufahrt gestatten“, so Beetz weiter.
Weiterhin sei auch die Unterstützung von einigen örtlichen Gewerbetreibenden „sehr mäßig“, sagt Beetz wenig konkret. Das Sponsoring würde mehr und mehr abnehmen, einige Gastronomen würden sich nach der Classics, wenn überhaupt, dann nur sehr zurückhaltend äußern, „aber schimpfen, wenn es mal wegen des Wetters nicht so gut läuft“.
Und einen Dank an das ehrenamtliche und eingearbeitete Team seitens jener Gastronomen habe es auch niemals gegeben, beklagt Beetz. Dabei sei die Classics „seit Jahren einer der Höhepunkte im Veranstaltungskalender, lockt viele Gäste aus nah und fern ins malerische Prichsenstadt und schaffte ein Image, das Oldtimerfreunde nicht nur zu den Classics nach Prichsenstadt zieht“, ist Beetz überzeugt.
Ersatz für die Classics?
„Ich bedaure die Entscheidung“, so Bürgermeister René Schlehr, „und ich weise darauf hin, dass es eine Entscheidung des Organisators und nicht der Stadt war, die ja offiziell der Veranstalter ist.“ Mit der Tourismusbeauftragten Simone Geißel, sagt Schlehr weiter, habe die Stadt auch einiges an „Manpower“ in die Classics gesteckt, und Schlehr selbst war in seiner Freizeit ebenfalls engagiert. Ob es einen Ersatz für die Classics, die immer Ende April die touristische Saison in Prichsenstadt eingeläutet hatte , geben kann oder wird, ließ Schlehr offen.