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Die Infrastruktur passt und Bauplätze fehlen


Autor: Hannes Helferich

Mainbernheim, Donnerstag, 28. April 2016

Bürgermeister Peter Kraus gab den Bürgern einen Einblick, welchen Aufgaben sich Bürgermeister, Verwaltung und Stadtrat das Jahr über widmen.


„Ich werde bis Zwanziguhrfünfundvierzig fertig sein. Wenn sich ihre Beschwerden in Grenzen halten, dann sind wir bis zum Champions-League-Halbfinale der Münchner Bayern fertig“, bot Bürgermeister Peter Kraus am Mittwoch den 30 gekommenen Mainbernheimern bei der Bürgerversammlung an. Waren die Bernemer so fußballverrückt oder gibt es im der Markgrafenstädtchen wenig zu meckern? Jedenfalls beendete Peter Kraus die Bürgerversammlung exakt um 20.46 Uhr und wer gleich ging, konnte den Bayern-Rückstand noch in Echtzeit miterleben.

Peter Kraus gab den Bürgern einen Einblick, welchen Aufgaben sich Bürgermeister, Verwaltung und Stadtrat das Jahr über widmen. „Es geht von der Wiege bis zur Bahre“, umriss Kraus die lebenslange Zuständigkeit der Stadt für ihre Bürger. Der Bürgermeister informierte, dass die Stadt und die evangelische Kirchengemeinde als Träger des Kindergartens, gemeinsam eine Erweiterung um zwölf Krippenplätze gerade auf den Weg bringen. Die etwas älteren Kinder besuchen die Grundschule, die 140 Schüler zählt. 70 davon nehmen das Angebot der Mittagsbetreuung und die offene Ganztagsschule in Anspruch. „Die Grundschule ist eine wichtiger Standortfaktor“, befand Peter Kraus und fügte hinzu: „Junge Familien sind unsere Zukunft.

“ Die Infrastruktur passe in der Markgrafenstadt, einzig mangelt es an Bauplätzen. Deswegen habe der Stadtrat die ersten bauleitplanerischen Schritte unternommen, um über den Flächennutzungsplan eine Erweiterung des Baugebiets an der Rödelseer Straße zu realisieren.

„Aber auch im Städtle tut sich was“, meinte das Stadtoberhaupt und listete städtische Sanierungsprojekte sowie private Sanierungen auf. „Da muss ich die Würzburger auch mal loben“, kommentierte der Bürgermeister die teilweise hohen Zuschüsse seitens der Regierung von Unterfranken für städtische Sanierungsobjekte.

Eine der größten Verbesserungen für Mainbernheim war die Neugestaltung der Grabengärten, wodurch die Schokoladenseite von der B 8 her aufgewertet worden sei. Peter Kraus deklarierte das Projekt als „gelungene Geschichte“ und kündigte die Einweihung für den 12. Juni an.

„Das ist ein Erbe, das es zu bewahren gilt“, meinte der Bürgermeister zum Friedhof und er appellierte an die Bürger, den Friedhofsförderverein zu unterstützen. Mainbernheim habe zum Jahresbeginn 2339 Bürger gehabt und der Trend der stetig sinkenden Einwohnerzahl habe sich laut Bürgermeister seit der Jahrtausendwende fortgesetzt. „Mainbernheim ist bunt und tolerant“, erklärte Peter Kraus und verwies auf ein problemloses Zusammenleben mit Asylbewerbern, die schon seit Dezember 2013 in Mainbernheim leben. Der Bürgermeister teilte mit, dass schnelleres Internet für die Bürger mit 30 Mbit bis zum Jahresende zur Verfügung stehen soll.

Wie landauf und landab üblich, blieb es nicht aus, dass Hundehaufen und Raser von den Bürgern bekrittelt wurden. Doch wirkliche Beschwerden über den Stadtrat oder den Bürgermeister kamen nicht. Einzig diskussionswürdig war der Einwand einer Bürgerin, die dazu riet, im nächsten Baugebiet einen Gelände für einen Supermarkt vorzusehen, um für die Zukunft gewappnet zu sein, wenn es das kleine Lebensmittelgeschäft im Städtle einmal nicht mehr geben sollte. Kraus versicherte, dass die Stadt viele Überlegungen anstelle, doch mit der geografischen Lage zwischen Kitzingen und Iphofen habe Mainbernheim keinerlei Chance, einen Supermarkt zu bekommen, egal ob von Edeka oder Aldi & Co..