Die Besucher hatten ihre Gaudi

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Beste Laune bei der Autogrammstunde: Regisseur Marcus H. Rosenmüller bringt Rainer Fröhlich aus Stadtlauringen so richtig zum lachen. Fotos: nat
Beste Laune bei der  Autogrammstunde:  Regisseur Marcus H. Rosenmüller bringt Rainer Fröhlich aus Stadtlauringen so richtig zum lachen.  Fotos: nat

Regisseur Marcus H. Rosenmüller stellt im Cineworld Mainfrankenpark seinen neuen Film vor. Und bringt die Besucher dabei immer wieder zum Lachen.

"Grüaß Gott mitnand'!" Auf gut bayrisch begrüßte Regisseur Marcus H. Rosenmüller die Kinobesucher des Cineworld Dettelbach, die seinen neuen Film "Wer's glaubt, wird selig" an Mariä Himmelfahrt in einer Vorpremiere erleben durften. Vor der Vorstellung plauderte er über die Entstehung seines neuen Films und stand den Zuschauern Rede und Antwort.

Zuvor konnten sie bayerische Küche genießen, an einem weiß-blauen Buffet, das das Cineworld passend zum Film organisiert hatte. Für die Ehepaare Eberth aus Prosselsheim und Pröstler aus Theilheim war klar, dass sie auch passend gekleidet zur Filmvorführung kommen.

Für sie war es zwar das erste Mal, dass sie in Dirndl und Lederhose ins Kino gingen, aber es war keinesfalls der erste Film von Rosenmüller.
Der Humor von "Wer früher stirbt, ist länger tot" hat den Nerv der Gruppe getroffen, so dass sie an diesem Abend auf ein ähnliches Kinoerlebnis hofften. "Ich denke, dass er wieder die bayerische Volksseele trifft", meinte Rainer Pröstler.

Ihm gefallen an Rosenmüllers Filmen "die Geschichten aus dem alltäglichen Leben, ein bisschen übertrieben dargestellt, mit denen man sich identifizieren kann." Mit der Erwartung auf einen bayerischen, skurrilen Film gingen viele Zuschauer in den Kinosaal.

Dabei spielt das ursprüngliche Drehbuch gar nicht in Bayern, wie Rosenmüller berichtete, sondern im französischen Skiort Vermont, der ebenso katholisch ist.

"Das Drehbuch hat mir wahnsinnig gut gefallen, ich habe beim Lesen recht viel Lachen müssen", erzählte der Regisseur. So wurde das Drehbuch auf bayerische Verhältnisse angepasst. Da es aber keinen passenden Skiort für den Film gab, wurde der Film in Kastl gedreht und die Berge nachträglich digital eingefügt. "Insgesamt 38 Drehtage gab es", erzählt Rosenmüller. Mit dem Ergebnis sind der Regisseur und die ausführende Produzentin Susanne Hildebrand sehr zufrieden. Sie schauen sich den Film immer wieder gerne an. "Wir freuen uns immer, gleich kommt diese oder diese Szene", verriet Hildebrand.

Rosenmüllers Lieblingsstelle ist neben den rasanten Actionszenen mit Westerntouch auch die ruhigere Szene, als sich Hauptdarsteller Georg und seine Ehefrau im Bett unterhalten. "Es war schon wichtig, dass neben dem Klamauk auch Tiefe in dem Film ist, wie dieses ernste Gespräch", findet der Regisseur.

Die Erwartungen der Ehepaare Pröstler und Eberth sind jedenfalls voll erfüllt worden. "Herrlich skurril, ich habe mich sehr amüsiert", lautete das Fazit von Christiane Eberth. Kein Wunder bei dem Regisseur. "Der wirkte auch schon so spitzbübisch", meinte Eberth, nachdem Rosenmüller im Kinosaal über die Filmarbeiten gesprochen hatte. Und auch Rainer Pröstler war zufrieden: "Es war wieder ein urbayerischer Film, die Berge, die Landschaft, der Dialekt."

Obwohl Hauptfigur Georg gar keinen Dialekt spricht. Denn Rosenmüller hatte beim Lesen des Drehbuchs sofort an Christian Ulmen gedacht, der eben ein Norddeutscher ist, den es dann laut Drehbuch nach Bayern verschlägt.

Dafür frönen Georgs Freunde der bayerischen Mundart.
Obwohl die katholische Praxis der Heiligsprechung im Film Anlass für allerlei Klamauk ist, fand die Gruppe nicht, dass die Religion lächerlich gemacht wird. "Man hat eher den Eindruck, der Film führt ein bisschen zum Glauben hin", fand Reiner Pröstler sogar. Denn am Ende werden die Möchtegern-Wundermacher doch noch nachdenklich.

Auch Rosenmüller findet: "Die Burschen versuchen, der Kirche etwas vorzuspielen und ein Wunder entstehen zu lassen, und erleben ja selbst ihr blaues Wunder." Dadurch, dass sie aktiv werden, erreichen sie etwas, was keiner gedacht hätte - auch eine Art Wunder.