Die beiden Esel unter den Winzern
Autor: Norbert Hohler
Sommerach, Montag, 18. Sept. 2017
Alle Jahre wieder seit 1984 hat eine fröhliche Winzergruppe aus Sommerach ihren großen Auftritt beim Oktoberfest in München. Warum sie dort eingeladen sind:
Diashows:
![]() |
![]() |
![]() |
Alle Jahre wieder seit 1984 hat eine fröhliche Winzergruppe aus Sommerach ihren großen Auftritt in München: Erst marschieren die Franken zwischen den festlich geschmückten Kutschen und Pferdegespannen der Münchner Brauereien vom Maxplatz zur Wiesn. Und dann eröffnet Bürgermeister Elmar Henke in Kufflers Weinzelt zusammen mit der Festwirtin das größte Volksfest der Welt.
„Auf eine friedliche Wiesn“ ruft Stefanie Kuffler den Gästen mit einem übergroßen Weinglas in der Hand zu, das ihr Henke im Beisein von Weinprinzessin Isabel Gerbig überreicht hat. Viele Jahre war es Seniorchefin Doris Kuffler, die das Bier- und weinselige Treiben eröffnete, seit einigen Jahren hat ihre Schwiegertochter den Part übernommen.
In aller Hergottsfrühe
Los geht der „Oktoberfest-Samstag“ für die Sommeracher, der nur 2001 nach dem Anschlag auf das World-Trade-Center in New York ausgefallen ist, in aller Hergottsfrühe um fünf Uhr mit der Abfahrt des Busses. Drei Stunden später gibt es in München ein Frühstück im Spaten-Haus, bei dem der frühere Münchner Oberbürgermeister Christian Ude früher des Öfteren zur Begrüßung der Winzer gekommen ist.
Für die Premieren-Mitfahrer erzählt Henke im Bus ein wenig über die Landeshauptstadt. „28 000 Einwohner hat München seit unserer letzten Fahrt hierher dazugewonnen. Hat 118 000 Studenten, und ein Quadratmeter Wohnfläche kostet um die 20 Euro“. Henke hätte am Samstag eigentlich zwei Trauungen in Sommerach gehabt, wurde aber von Volkacher Kollegen vertreten.
Wie bei einem Klassentreffen
Für mich ist es beim dritten Mal fast schon wie bei einem Klassentreffen: Es wird gelästert und gelacht, obwohl es beim Eintreffen in Strömen regnet. Auch Nicole Then ist diesmal dabei, die frühere Fränkische und Deutschen Weinkönigin und Kollegin von Radio Charivari.
Beim Aufbau des übergroßen Bocksbeutels und Schmücken der Wein-Gerätschaften sind diejenigen im Vorteil, die unter dem Dach der Staatsoper ihr Flechtwerk verrichten können. Aber entgegen aller Wetterprognosen hört es genau zum Start der Karawane zu regnen auf. Genau so, wie es die Optimisten unter den 35 Zugteilnehmern erwartet hatten.
Eine Aufgabe bei den „Profis“
Bei meinem dritten Einsatz hat man mir eine neue Rolle zugedacht: Zusammen mit Bernhard bin ich dafür eingeteilt, den Wagen mit dem übergroßen Bocksbeutel, den Weinkartons und Gläsern durch die Münchner Straßen zu ziehen.