Über den Kitzinger Weihnachtsmarkt wurde in den vergangenen Jahren viel diskutiert. Verschiedene Lösungen wurden ausprobiert, die ideale aber scheinbar noch nicht gefunden. Am Donnerstag geht es im Finanzausschuss darum, wie der Weihnachtsmarkt 2013 aussehen könnte.
Fußball-Kaiser Franz Beckenbauer würde über die Tagesordnung des Kitzinger Finanzausschusses am Donnerstag sicher staunen und fragen: "Ja is' denn scho' wieder Weihnachten?" In der Tat muss die kommende Adventszeit jetzt geplant werden. Und genau darum geht es am Donnerstag im wohl wichtigsten Ausschuss des Kitzinger Stadtratsgremiums. Dieser hat die Frage zu klären, wie - und wo - der Weihnachtsmarkt heuer gestaltet werden soll.
Drei Varianten getestet Der Kitzinger Stadtmarketing-Verein (StMV) hat als Organisator in den vergangenen drei Jahren verschiedene Varianten getestet. 2010 gab es einen zehntägigen Weihnachtsmarkt auf dem Marktplatz. Im Folgejahr wurde am Platz der Partnerstädte gefeiert, und zwar nur an den vier Adventswochenenden.
Das galt auch für 2012, allerdings gab es parallel dazu am Marktplatz über die gesamte Adventszeit einen großen, geschmückten Christbaum und Bewirtung durch die ansässigen Gastronomen.
"Die Basis aller drei Varianten bildete ein einheitliches Konzept, bestehend aus dem Motto 'Kitzingen leuchtet', passend dazu dem illuminierten Marktturm als der größten Adventskerze Bayerns und einem einheitlichen Deko-Konzept der Hütten mit Tannen- und Lichtergirlanden. Das Angebot der Aussteller war qualitativ hochwertig", erinnert StMV-Geschäftsführer Thomas Most. Dessen Orga-Team kam schließlich zu dem Ergebnis, dass "das optimale Konzept für Kitzingen noch nicht gefunden ist". Ein Problem sei zum Beispiel, dass der Platz der Partnerstädte von vielen Bürgern noch immer nicht als vollwertiger Ersatz akzeptiert werde.
Auch Dauer und Öffnungszeiten seien nicht ideal - die bisher eher geringen Umsätze der Aussteller sprechen Bände.
"Auf dem richtigen Weg" Deshalb hat der StMV sein Konzept überarbeitet und schlägt für heuer vor, über die gesamte Adventszeit auf dem Marktlatz einen adventlichen Treffpunkt mit schön geschmückten Buden zu schaffen, hier allerdings nur für das leibliche Wohl der Besucher zu sorgen. An einem der vier Adventswochenenden - voraussichtlich am dritten - soll der eigentliche Weihnachtsmarkt mit deutlich mehr Verkaufsständen und einem größeren Speisen- und Getränkeangebot sowie attraktiven Begleitveranstaltungen stattfinden. Neben dem Marktplatz sollen der Platz der Partnerstädte und als Verbindung ein Teil der Kaiserstraße mit einbezogen werden.
Das bisherige Kern-Orga-Team aus Karin Böhm, Astrid Glos, Susanne Lorenz, Claudia Biebl und Thomas Most ist davon überzeugt, mit diesem erweiterten Konzept auf dem richtigen Weg zu sein. "Wir hoffen auf breite Unterstützung, auch durch die Tourist-Info, die verstärkt in die Planungen einbezogen werden soll, und vor allem durch die Kitzinger Bürger."
Unveränderte Konditionen Zunächst aber muss einmal der Stadtrat zustimmen und dem StMV auch für die kommenden Jahre die Organisation des Marktes übertragen. Als vorberatendes Gremium wird sich der Finanzausschuss heute mit der Thematik befassen. Die Verwaltung schlägt vor, den StMV für die nächsten drei Jahre mit der Organisation des Weihnachtsmarktes zu betrauen und die Konditionen unverändert bestehen zu lassen.
Das heißt, dass die Stadt die Plätze sowie die Rathaushalle zur Verfügung stellt, den Bauhof und die Stadtgärtnerei mit dem Auf- und Abbau der Lauben und Hütten beauftragt und für Christbäume, Werbetafeln, Stromanschlüsse und Reinigung sorgt. Aus Sicherheit für die Organisatoren soll die Übernahme eines Defizites von bis zu 2000 Euro zugesagt werden. Alle anderen Kosten soll der StMV tragen.
Weitere Themen der Finanzausschuss-Sitzung, die am Donnerstag, 28. Februar, um 18 Uhr im Rathaus beginnt: Auftragsvergaben fürs Klärwerk Kitzingen und die Mittelschule Siedlung sowie Jahresrechnung 2009.