"Werden wahrscheinlich eingeschläfert": Tierhospiz in Franken droht das Aus - Sorge um kranke Tiere

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Dettelbacher Tierhospiz droht das Aus: Sorge um kranke Tiere - "werden wahrscheinlich eingeschläfert"
Aktuell kümmert sich Monika Loewenhofer in Dettelbach um rund 20 Katzen sowie um Degus, Chinchillas und Kaninchen.
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Monika Loewenhofer; Collage: inFranken.de
Dettelbacher Tierhospiz droht das Aus: Sorge um kranke Tiere - "werden wahrscheinlich eingeschläfert"
Aktuell kümmert sich Monika Loewenhofer in Dettelbach um rund 20 Katzen sowie um Degus, Chinchillas und Kaninchen.
Dettelbach: Fränkin mit Tierhospiz sucht dringend neue Bleibe - und bangt um Leben ihrer Tiere
Monika Loewenhofer
Dettelbacher Tierhospiz droht das Aus: Sorge um kranke Tiere - "werden wahrscheinlich eingeschläfert"
Der vier Jahre alte Degu war wegen seiner aggressiven Art ein Abgabetier. Heute lebt er mit einem Freund zusammen.
Dettelbach: Fränkin mit Tierhospiz sucht dringend neue Bleibe - und bangt um Leben ihrer Tiere
Monika Loewenhofer

Monika Loewenhofer versorgt in ihrer Dettelbacher Wohnung dutzende Tiere und schenkt ihnen einen Lebensabend in Geborgenheit. Doch jetzt braucht sie dringend eine neue Bleibe - und die Zeit rennt.

  • Dettelbacherin führt Tierhospiz in ihrer Wohnung
  • 20 Katzen, Chinchillas, Kaninchen - Monika Loewenhofer erklärt Motivation
  • Sonderkündigungsrecht - Fränkin muss Wohnung räumen
  • "Wäre ganz schlimm" - was ihren Tieren nun droht

Seit 2010 pflegt Monika Loewenhofer aus Dettelbach Tiere, die schwer krank oder schwer vermittelbar sind, in ihrer Wohnung. "Momentan sind es etwa 20 Katzen sowie Chinchillas, Degus und Kaninchen", sagt sie im Gespräch mit inFranken.de. Doch wegen einer Sonderkündigung müsse sie zum 31. Oktober 2023 samt ihrer Schützlinge ausziehen - und die Herausforderung, etwas Neues zu finden, sei groß. Einen Hoffnungsschimmer gebe es, aber die Finanzierung könne sie nicht allein stemmen.

"Meine Motivation lässt mich durchhalten": Dettelbacherin gibt todkranken Tieren letztes Zuhause

Es begann mit der Anschaffung zweier pflegebedürftiger Katzen, von denen eine bald darauf starb. "Ich wandte mich daraufhin ans Tierheim und bekam für meinen Kater eine neue Katze, die nierenkrank war." Denn gegen pflegebedürftige Fälle habe sie nichts. "Wo zwei Katzen sind, passt auch eine dritte dazu" - mit dieser Einstellung und dem Angebot, weitere Tiere aus dem Tierheim aufzunehmen, habe alles seinen Lauf genommen. Die Versorgung mit tierärztlicher Unterstützung stemme sie neben ihrem Vollzeitjob als Hauswirtschafterin.

Zu ihren Schützlingen gehöre beispielsweise Katze Maramee, der wegen einer Augenentzündung beide Augen entfernt werden mussten, oder Flöckchen mit durch Inzucht entstelltem Gesicht. Regelmäßig mit dem Tod eines Tieres konfrontiert zu sein, sei auch nach vielen Jahren immer wieder schwer: "Es belastet mich jedes Mal sehr. Es gibt keine Routine, jedes Mal ist, als ob es das erste Mal wäre", so die Tierschützerin. "Doch meine Motivation lässt mich durchhalten. Ich möchte, dass die Tiere sich noch einmal wohlfühlen können. Einmal hatte ich ein Tier nur für ein paar Stunden, aber ich merkte, dass es sich entspannt und loslassen kann."

Wegen einer Sonderkündigung nach dem Verkauf des Hauses, in dem sie lebt, sei Loewenhofer seit Längerem auf der Suche nach etwas Neuem für sich und ihre Tiere im Raum Kitzingen. Eine denkbar schwere Aufgabe. Doch über einen Tipp sei sie auf ein altes Häuschen gestoßen, renovierungsbedürftig, aber mit genügend Platz. Der Kaufpreis: Etwas mehr als 100.000 Euro

Keine Alternative - Spenden sollen Tiere vor Einschläferung retten

"Leider fehlt das Geld, da alles in die aktuelle Versorgung der Tiere fließt", heißt es in einer Spendenkampagne, die für sie ins Leben gerufen wurde. Bereits über 14.000 Euro sind inzwischen eingegangen. "Über ein Paypal-Konto kam nochmal so viel", informiert Loewenhofer. Nun hoffe sie, dass es bis zum Auszug genug sein wird, denn ein Alternativobjekt habe sie derzeit nicht

"Wenn es hart auf hart kommt, werden wahrscheinlich die alten und kranken Tiere eingeschläfert und die anderen müssen zurück ins Tierheim. Allerdings haben sie dort schlechte Chancen, denn ich habe sie ja schon vom Tierheim bekommen. Manche lassen sich auch nur von mir anfassen. Für sie wäre es ganz, ganz schlimm." Wer Monika Loewenhofer helfen möchte, findet hier die Spendenkampagne. Spenden sind auch über PayPal (hospizfuertiere@gmail.com) und das Bankkonto DE96 6309 0100 0707 6960 11 möglich.