Dettelbacher Schüler machen Kinderpunsch-Test

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Die Schüler des Wahlfachs Verbraucherschutz mit ihrem Lehrer Roman Kruse (links).
Foto: Martin Nefzger
Welcher Kinderpunsch ist der beste? Beim Test probieren die Schüler vier Sorten.
Foto: Martin Nefzger
Die Schüler testen den Kinderpunsch. Aussehen, Geruch und Geschmack spielen dabei eine Rolle.
Foto: Martin Nefzger

Bei „Jugend testet“ können Jugendliche Waren testen und dafür Preise gewinnen. Ein besonders süßes Produkt haben sich dafür Schüler aus Dettelbach ausgesucht.

Es herrscht Hochbetrieb in der Schulküche der Dettelbacher Realschule. Auf den Herdplatten stehen Töpfe mit einer roten Flüssigkeit, in der Luft hängt ein weihnachtlich-süßer Duft. Und obwohl im Hintergrund Weihnachtsmusik läuft, geht es keinesfalls besinnlich zu: Es ist Testtag. Allerdings werden an diesem Tag nicht die Schüler, sondern verschiedene Sorten Kinderpunsch getestet.

Organisiert haben den Geschmackstest die Schüler des Wahlfachs Verbraucherschutz, das es an der Schule seit drei Jahren gibt. In jedem Schuljahr nimmt der Kurs unter der Leitung von Lehrer Roman Kruse an einem Wettbewerb teil – aktuell am Projekt „Jugend testet“ der Stiftung Warentest. Dabei untersuchen Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren Produkte oder Dienstleistungen.

Verbraucherschutz – ein relevantes Thema

Die besten Tests werden dann von der Stiftung Warentest ausgezeichnet – mit Preisen im Gesamtwert von 12 000 Euro. Mit dem Projekt solle bei den Jugendlichen ein kritisches Verbraucherverhalten gefördert werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung. „Das Thema Verbraucherschutz ist sehr relevant“, sagt auch Stefan Wolbert, der Schulleiter der Realschule.

Im Lehrplan sei es allerdings nicht vorgesehen. „Eigentlich sollte so etwas zum Schulfach werden“, findet der Rektor. Dass auch seitens der Schüler Interesse besteht, zeigt sich daran, dass sie freiwillig auch außerhalb der Unterrichtszeiten in der Schule bleiben, um sich in dem Wahlfach zu engagieren. Jeden Montag nach Schulschluss treffen sie sich und organisieren Projekte zum Thema Verbraucherschutz.

Kinderpunsch passt zur Weihnachtszeit

Dabei kamen sie auch auf die Idee, Kinderpunsch zu testen. „Ich habe ein paar Vorschläge gemacht, was wir machen könnten, und dann haben sich die Schüler dafür entschieden“, sagt Kursleiter Kruse. Für den Test hätten sich die zehn Kursteilnehmer vier Sorten Kinderpunsch ausgesucht: einen von einem lokalen Anbieter, ein Bio-Produkt, einen aus dem Supermarkt und einen aus dem Discounter. „Kinderpunsch passt eben gut zur Weihnachtszeit“ ergänzt Antonia, eine der teilnehmenden Schülerinnen.

Getestet wurden die süßen Getränke von allen Schülern der Jahrgangsstufen sieben bis neun. Mehr als 100 Tester kamen so zusammen – und untersuchten rund 25 Liter Punsch. Von jeder Sorte geht jetzt noch ein weiter Liter ins Labor in die Uniklinik Würzburg, um dort noch genauer untersucht zu werden. „Einige Tests machen wir aber auch hier im Chemiesaal“, sagt Kruse.

Bevor aber die Tests – unter anderem wird der Zuckergehalt überprüft – im Labor erfolgen, muss noch die letzte Klasse die verschiedenen Sorten Kinderpunsch testen: Die 9 c ist an der Reihe. In einer Schlange stellen sich die Schüler vor den bunten Thermoskannen auf, in denen die Getränke auf sie warten. Welcher Punsch in welcher Kanne ist, ist nicht zu erkennen – damit das Aussehen der Flaschen die Tester nicht beeinflusst.

Vom Geschmack her gut, aber...

Dann beginnt der Test. Auf einem Zettel notieren die Schüler ihre Eindrücke, Aussehen, Geschmack und Geruch der Getränke spielen eine Rolle. „Vom Geschmack her ist der voll gut, aber das Aussehen ist... naja“, urteilt eine Schülerin. Nach der Kinderpunschprobe geht es für sie und ihre Klasse wieder zurück in den Unterricht, die Teilnehmer des Wahlfachs Verbraucherschutz müssen jetzt noch aufräumen.

„Mit dem Test sind wir ganz zufrieden“, urteilt Linda, die sich seit zwei Jahren in dem Wahlfach engagiert. Doch die Arbeit ist noch nicht erledigt: Nun müssen die Testergebnisse noch ausgewertet und digitalisiert werden. „Das wird uns die nächsten Wochen beschäftigen“, sagt Lehrer Kruse. Und wer weiß, vielleicht gibt es am Ende sogar einen Preis der Stiftung Warentest.