Der Führerschein ist für knapp elf Monate weg
Autor: Frank Weichhan
Kitzingen, Sonntag, 29. Mai 2016
Der Flurbereinigungsweg zwischen Haidt und der Tankstelle Haidt-Süd. Eine beschauliche Straße, weit weg von jeder Hektik. Dachte sich auch ein Rentner, der mit seinem Gespann auf dem Weg zum Klosterforst war. Eine Umleitung führte den Mann über die ungewöhnliche Strecke.
Der Flurbereinigungsweg zwischen Haidt und der Tankstelle Haidt-Süd. Eine beschauliche Straße, weit weg von jeder Hektik. Dachte sich auch ein Rentner, der mit seinem Gespann auf dem Weg zum Klosterforst war. Eine Umleitung führte den Mann über die ungewöhnliche Strecke.
Mit der Beschaulichkeit war es Mitte April vergangenen Jahres gegen 12.30 Uhr jedoch schnell vorbei, als ein Raser im BMW an ihm vorbeizog. „Ein schwarzes Etwas“ nahm der Rentner neben sich war, als es auch schon krachte. Beim Einscheren schrammte der BMW den Wagen des Rentners.
Es kam noch dicker: Der 37-jährige Unfallverursacher hielt nicht etwa an, sondern „gab sogar noch mehr Gas“, erinnert sich das Unfallopfer. Selbst Dauer-Hupen konnte den Flüchtenden nicht mehr aufhalten. Immerhin: Der Rentner, an dessen Wagen Schaden von knapp 3000 Euro entstanden war, hatte sich trotz des Schrecks sofort das Nummernschild des Dränglers gemerkt. Bis zum nahen Rastplatz rollte der Mann noch mit seinem beschädigten Wagen, um von dort aus Abschleppdienst und Polizei zu rufen.
Zwei Stunden später klingelt klingelt die Polizei bei dem 37-Jährigen. Der gibt an, weder von dem Anstoß noch von dem Hupen etwas mitbekommen zu haben. Im Laufe der Ermittlungen stellt sich zudem heraus, dass der Mann alkoholisiert war. Blutproben werden genommen.
Arbeitsplatz in Gefahr
Weil er angibt, bis zum Eintreffen der Polizei drei Bier getrunken zu haben, wird eine Gutachterin eingeschaltet. Auch wenn man die drei Bier zugrunde legt, bleibt immer noch ein erstaunlicher Wert: Zum Unfallzeitpunkt hatte der Mann fast 1,3 Promille intus.
Nachdem der Unfallverursacher einen Strafbefehl nicht akzeptieren wollte, landete der Fall vor dem Kitzinger Strafrichter. Der Angeklagte bleibt dabei: Von dem Unfall habe er nichts mitbekommen. Immerhin gibt er zu, dass er es an jenem Tag sehr eilig gehabt habe, nach Hause zu kommen. Und: „Es kann sein, dass ich ihn touchiert habe.“ Um eine Unfallflucht nachzuweisen, reicht das allerdings nicht.
Aber auch so kommt die Alkohol-Fahrt den 37-Jährigen teuer zu stehen: Zum einen muss er 1500 Euro zahlen (50 Tagessätze zu je 30 Euro), zum anderen muss er insgesamt knapp elf Monate auf seinen Führerschein verzichten.