Der erste Pfarrer nach den Franziskanern
Autor: Ottmar Deppisch
Dettelbach, Freitag, 03. März 2017
Uwe Hartmann: seine berufliche Karriere begann im Finanzamt, bevor er Priester wurde. In Dettelbach warten auf ihn nach der Auflösung des Klosters viele Aufgaben.
Nach dem Abzug der Franziskaner Ende Januar war Dettelbach für einen Monat ohne Pfarrer. Seit dem 1. März ist Uwe Hartmann der Chef der Pfarreiengemeinschaft Maria im Sand. Am Sonntag wird er offiziell in sein Amt eingeführt.
Nach mehr als 400 Jahren zogen sich die Franziskaner aus Dettelbach und ihrem Kloster zurück. Seit 1965 stellten sie den Pfarrer. Zuletzt füllte Bruder Martin Domogalla, der jetzt Guardian auf dem Kreuzberg ist, dieses Amt aus.
Offizielle Einführung am Sonntag, 5. März
Bischof Friedhelm Hofmann ernannte Pfarrer Uwe Hartmann ab dem 1. März zum Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Maria im Sand. Die offizielle Amtseinführung ist am Sonntag, 5. März, mit einem Gottesdienst um 15 Uhr in der Wallfahrtskirche.
Die Aufgabe, die sich bis dato fünf Priester aus dem Orden geteilt haben, wird zunächst allein auf den Schultern des neuen Pfarrers lasten. Die Frage, wie er dies bewältigen wolle, beantwortet Hartmann mit einem lapidaren „Keine Ahnung“. Dann lässt er sich doch einige erste Ansätze entlocken. Die Wallfahrer wurden gebeten, ihre eigenen Priester mitzubringen.
Rotationsprinzip wird kommen
Die neun Gottesdienststellen der Pfarreiengemeinschaft müssen sich auf ein Rotationsprinzip einstellen. „Es wird jeden Sonntag in jeder Kirche einen Wortgottesdienst oder eine Eucharistiefeier geben“, sagt Pfarrer Hartmann. Ruhestandspfarrer Erich Seitz werde eine, er drei Messen feiern.
Die Gläubigen seien durch das große Gottesdienstangebot bislang regelrecht „verwöhnt“ gewesen. Nun müssten sie sich langsam an häufigere Wortgottesdienste gewöhnen. „Wenn die Menschen ihre Kirche lebendig halten wollen, müssen sie diese Art der Feier annehmen“, so Hartmann.
Es seien Wortgottesdienstleiter vorhanden und weitere seien zur Ausbildung angemeldet. Zur Unterstützung des Pfarrers soll in absehbarer Zeit ein Vikar kommen. Das Ordinariat sei derzeit intensiv auf der Suche.
Am bisherigen kirchlichen Leben will der neue Stadtpfarrer festhalten, so weit es personell möglich ist. So sollen zum Beispiel die Fronleichnamsprozessionen in den Dörfern bleiben. Weiße Sonntage wird es in diesem Jahr in Dettelbach selbst und in Bibergau geben.
Auch andere Ereignisse wie Kirchbergwallfahrt oder Freiluftgottesdienste bleiben, müssten aber eventuell ohne Pfarrer stattfinden. Die Betreuung der Ministranten wird künftig in der Hand des Pfarrers liegen. Er könne sich jedoch vorstellen, die Ministranten aller Ortsteile zusammen zu führen. „Bevor ich Änderungen vornehme, muss ich erst einmal alles anschauen“, beruhigt der Stadtpfarrer.