Der Anglerverein Kitzingen sieht Erfolge in der Kormoran-Bejagung

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Uwe Fleischhacker (von links), Anglerprinz Tim Fleischhacker, Andreas Böhm und der neue Anglerkönig Dominik Burger wurden beim Anglerverein Kitzingen geehrt.
Hartmut Hess

Der Vorsitzende des Anglervereins Kitzingen und Umgebung, Nicholas Schülein, in der Jahreshauptversammlung Jörg Basel und Reinhold Haas mit der Vereinsehrennadel in Gold für 40 Jahre Mitgliedschaft.

Der Vorsitzende des Anglervereins Kitzingen und Umgebung, Nicholas Schülein, in der Jahreshauptversammlung Jörg Basel und Reinhold Haas mit der Vereinsehrennadel in Gold für 40 Jahre Mitgliedschaft. Die Auszeichnung in Silber ging nach 20 Jahren an Andreas Böhm, Jürgen Böhm und Horst Gosdzick. Zum Vereinsleben informierte der Vorsitzende, dass der Verein aktuell 380 Mitglieder hat und immer noch 33 Personen auf der Warteliste stehen. Schülein erläuterte, dass Kassier Thomas Amendt im vergangenen Jahr aus persönlichen Gründen sein Amt niedergelegt hat und Ex-Kassier Rudolf Slalina die Aufgaben kommissarisch habe.

Der Vorsitzende ließ Veranstaltungen wie den Angler-Flohmarkt, das Grundel-Hegefischen mit Sieger Uwe Fleischhacker und die Raubfisch-Angelnacht zum 80-jährigen Vereinsbestehen Revue passieren. Beim Königsangeln war Dominik Burger das Glück hold, ein 8,8 Kilogramm schwerer Karpfen bescherte ihm den Titel des Anglerkönigs. Als Anglerprinz 2018 wurde der Sieger des Jugendwettbewerbs, Tim Fleischhacker, proklamiert, derweil sicherte sich Karl-Heinz Goller den Raubfischpokal. Der Verein will auch heuer wieder das Hegefischen durchführen und von März bis Oktober einen monatlichen Runden Tisch für die Vereinsmitglieder anbieten. Nicholas Schülein machte deutlich, dass sie zur Jahreskartenausgabe ihren gültigen Fischereischein vorzulegen haben. Der Verein sei von staatlicher Seite verpflichtet, ohne die Vorlage des gültigen Fischereischeins keine Jahreskarten mehr auszugeben.

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Wie viele andere auch, hat der Kitzinger Anglerverein seit einigen Jahren Probleme mit dem Kormoran. Jetzt wird es endlich auch von der EU in Brüssel wahrgenommen, dass der gefräßige Vogel Fischern und Teichwirten das Leben schwer macht. "Das EU-Parlament drängt die EU-Kommission jetzt wegen des Fraßdrucks des Kormorans, diesen mit allen Mitteln einzugrenzen", erklärte der Vereinsvorsitzende Nicholas Schülein. Eingrenzung bedeute, dass der Bestand des Vogels einerseits nicht gefährdet werden dürfe, andererseits Aquakulturen geschützt und die Fischbestände als potenzielle Beute des Kormorans durch ihn aber auch nicht ausgerottet werden dürften. Es bleibe abzuwarten, bis aus Brüssel oder von der Bundesregierung konkrete Beschlüsse kämen, doch schon jetzt gebe es Erleichterungen für die Pächter und Besitzern von Fischgewässern. Denn die Ausnahmegenehmigung zum Bejagen des Kormorans sei schon bis ins Jahr 2027 verlängert worden. Zudem sei angeregt worden, dass Fischer und Bauern mit den Jagdverbänden revierübergreifende Jagden organisieren. Solche seien im vergangenen Herbst im Landkreis einmal pro Monat durchgeführt worden. "Meiner Meinung nach hat diese Form der Bejagung Erfolg gehabt, doch wie lange diese Vergrämungsmethode funktioniert, müssen wir noch abwarten", sagte der Vorsitzende. "Wir sehen, dass sich unsere Beharrlichkeit gelohnt hat", kommentierte Schülein die Fortschritte gegen die Bedrohung der Fischbestände und Fischzüchter und hoffte, dass die Jäger weiterhin dran bleiben.

Schülein legte den Mitgliedern ans Herz, sich künftig genau zu überlegen, wie man sich über Fänge und andere Dinge in öffentlichen Medien und in sozialen Netzwerken äußert. Denn was Anglern als völlig normal betrachten, könnten Außenstehende oft kaum nachvollziehen. "Für mich ist es als Jäger und Angler vollkommen klar, dass ich ein Tier- und Naturfreund bin. Ich muss mir aber tagtäglich überlegen, was ich von mir gebe, damit das auch jemand verstehen kann, der mit Angeln nichts am Hut hat", wandte sich der Vorsitzende an die Hobbyfischer.