Während Atemschutzträger im Qualm nach den Vermissten suchen, gehen die weiblichen FFW-ler gekonnt mit dem Löschgerät um.
Es ist Sonntagfrüh, kurz vor 8 Uhr. Hohenfeld scheint noch zu dösen. Doch der Eindruck täuscht. 1. Kommandant Jürgen Dorsch ist schon seit 6 Uhr auf den Beinen, um zusammen mit einigen Feuerwehrkollegen eine Einsatzübung vorzubereiten, die es in sich hat.
Am Schützenhaus entsteht ein realistisches Brand-Szenario. In der Schießstätte ist nach einer Explosion und einer Verpuffung ein Brand entstanden, der sich schnell auf das Hauptgebäude ausbreitet. Mehrere Personen werden vermisst, in manchen Gebäudeteilen besteht akute Einsturzgefahr.
Um 8 Uhr wird der Alarm ausgelöst. Wenig später sind die Feuerwehren aus Hohenfeld und den umliegenden Ortschaften Kitzingen, Sickerhausen, Hoheim und Repperndorf vor Ort. Nachdem Kommandant Jürgen Dorsch den genauen Sachverhalt erklärt hat, wird sofort mit der Personenrettung und der Brandbekämpfung von innen und außen begonnen.
Geprüft wird vor allem, ob das Wasser aus der Wasserversorgung Hohenfeld für solch einen Einsatz ausreicht. "Um dies zu testen, dazu findet heute die Übung hier am Schützenhaus statt", erklärt der Kommandant. "Ich habe da so meine Zweifel." Diese Zweifel bestätigten sich. Um genügend Löschwasser bereitstellen zu können, wurde eine Zusatzleitung zu einem See in der Nähe des Schützenhauses gelegt.
Als alle Personen gerettet und die Flammen gelöscht waren, traf man sich zur Abschlussbesprechung. Hierbei erklärte der 1. Kommandant: "Die Übung ist sehr gut verlaufen. Die einzelnen Wehren haben gut miteinander harmoniert. Was sich aber leider bestätigte hat, ist die Tatsache, dass Wasser aus der Hohenfelder Wasserversorgung für längeres Löschen hier am Schützenhaus nicht ausreicht." Unten am See verlaufe die Hauptleitung mit Hydranten zur Wasserentnahme.
"Wenn wir da unten zapfen, haben wir weiter oben in der Seitenstraße weniger Druck. Ich vermute mal, dass die oben in der Siedlung während der Übung fast kein Wasser mehr hatten. Da ist es gut, dass wir an dieser Stelle den See so nahe am Schützenhaus haben."
Weiter erklärte Jürgen Dorsch, dass solche Großübungen einmal im Jahr stattfinden. Hier wird vor allem die Zusammenarbeit der einzelnen Wehren geprobt. Außerdem trainieren die Floriansjünger das Suchen und Retten von Personen, das Erkennen von Gefahren, das Melden an die Einsatzleiter imd natürlich die Brandbekämpfung unter sehr realistischen Bedingungen.
100 FFW-Leute aus Hohenfeld, Kitzingen, Sickershausen, Repperndorf und Hoheim waren gemeinsam im Einsatz.
Wenn das mit den Bränden in Kitzingen und Umgebung so zahlreich weiter geht, kann man die Übungen in Zukunft getrost abblasen...
Mfg