Damen-Prunksitzung: Love & Peace & heiße Stimmung
Autor: Sabine Berthold
Wiesentheid, Sonntag, 21. Januar 2018
Närrische Frauen feiern die „Hippie-Zeit in Wiesentheid“. Wie immer sind bei der Damen-Prunksitzung keine Männer zugelassen – außer als Bedienung.
Wieder ins Schwarze getroffen hat der Damenelferrat der KoKaGe mit seinem Programm „Hippiezeit in Wiesentheid“. Bereits zum bombastischen Auftakt tanzten die Mädels von Schautanz und Garde im Retro-Outfit mit Stirnband und Blumenhemd über die Bühne. „Da war ja Woodstock ein Dreck dagegen!“, so begrüßte Sitzungspräsidentin Heidi Skorepa die 800 Frauen, die sich alle dem Thema des Abends gemäß verkleidet hatten.
Aus der Seele manch einer Anwesenden in der voll besetzten Steigerwaldhalle sprach wohl Ines Prokter, die als die bekannteste Putzfrau Frankens ihr Leid mit Mann, Kindern und Schwiegermutter klagte. Für sie stand fest: „Ich nehm einen Mann niemals mehr stationär auf, höchstens ambulant!“
Diashows:
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Die Stimmung im Saal heizten die „Little Beats“ weiter an. Als Eigengewächse der KoKaGe stiegen Ewald Wächter, Matthias Stöhr und Marco Bimmerlein auf die Bühne, um als kleine Männer mit kurzen Beinen eine große Show abzuziehen. Bei den Partykrachern von DJ Ötzi, Wolfgang Petri und Roberto Blanco hielt es keine Besucherin mehr auf ihrem Stuhl.
Hochkarätig waren die Männerballette, die aus ganz Deutschland nach Wiesentheid angereist waren. Als Einheizer fungierten die jungen Männer von „Lackschuh“ vom CCT Thalau in Hessen. Im Hillbilly-Look in Türkis und Pink rockten die Tänzer der Heringe aus Kaichen im Niddatal die Bühne. „Enorm in Form“ hieß der Tanz und war auch das Männerballett Hellsöwer Oberthulba, das mit seinem Tanz die Aerobicwelle parodierte. Mit dieser Mannschaft standen die bayerischen Vizemeister auf der Bühne.
Sogar die deutschen Meister im Männerballett waren dabei, die „Tornados“ vom Weilerer Carnevals Verein aus Rheinland-Pfalz. Schon der Einzug der Tänzer mit Pferd und Streitwagen war außergewöhnlich. Als Wikinger stoben sie mit viel Kraft und Akrobatik im fliegenden Wechsel über- und untereinander. Nicht ohne Zugabe kam die Gang von 2.0 aus Steinbach im Landkreis Fulda von der Bühne, die mit ihrer Tanzshow das Spiel Monopoly umsetzten. So zart wie Spinnennetze sind des Kaisers neue Kleider, das war das Motto des mit sensationellen Kostümen ausgestatteten Auftritts des Tanzsportvereins Turedancer aus Zellingen. Die bayerischen Meister von 2017 machten mit diesem Tanz ihrem Ruf alle Ehre. Auch die Gentlemen der KoKaGe durften nicht fehlen. Ein verrückter Professor der aus Bier eine ganze Armee züchtet – im Tanz ist es geglückt.
Aufgelockert wurde das dichte Programm immer wieder vom Travestie-Comedian France Delon. Die Vollblutentertainerin aus Nürnberg, bei der jeder Satz einen Kracher bringt, nahm sich und die Männer auf die Schippe, tanzte in atemberaubenden High Heels über die Bühne und sang, bis auch die letzte Dame im Saal mitmachte. „Schaut euch mal die Beine an!“, begeisterte sich nicht ohne Neid Sitzungspräsidentin Birgit Kober.
Akrobatik auf höchstem Niveau zeigte Maxim Kriger mit seiner Rola-Rola-Balance. Auf wackeligen Rollen und Brettern schraubte er sich immer höher zur Hallendecke, so dass den Zuschauerinnen der Atem stockte. Zu Gast aus Berlin war Sebastian Stamm. Seine außergewöhnliche Körperbeherrschung am chinesischen Mast war schon im Fernsehen beim Supertalent zu bestaunen.