CSU hat doppelten Grund zum Feiern
Autor: Von unserem Mitarbeiter ROBERT HAAS
Kitzingen, Montag, 18. Januar 2016
Der CSU-Kreisverband hat seinen Neujahrsempfang in der Kitzinger Rathaushalle gefeiert. Vor 70 Jahre wurde der Kreisverband Kitzingen der Christlich Sozialen Union gegründet.
Am Sonntagabend feierte der CSU-Kreisverband seinen Neujahrsempfang in der Kitzinger Rathaushalle. Wohl auf den Tag genau 70 Jahre zuvor wurde der Kreisverband Kitzingen der Christlich Sozialen Union gegründet. Doppelter Grund zum Feiern also für die Partei, die mit Alexander Dobrindt dazu einen Bundesminister als Festredner geladen hatte.
Wahlplakate stehen in einer kleinen Ausstellung am Rande der Versammlung und geben einen interessanten Einblick, nicht nur in die Frisuren der vergangenen dreißig, vierzig Jahre. Da werden Gesichter wieder lebendig, die längst in der Versenkung der politischen Wirklichkeit versunken sind, von denen heute keiner mehr redet. Aber auch Erfolgsgeschichten, etwa Michael Glos, der Bundeswirtschaftsminister wurde.
Glos selber spielt in der Versammlung später noch eine Rolle, als er, moderiert von Otto Hünnerkopf, zusammen mit Ruth Bauer und Heinrich Schmalz in einer Talkrunde über vergangene Zeiten in der Partei redet.
Heinrich Schmalz, ehemaliger Kreisvorsitzender, ehemaliger Chef der Kreistagsfraktion und ehemaliger Bezirksrat ist ein Urgestein: Seit 65 Jahren ist er Parteimitglied, hat sie im Kreis mit geprägt und erfolgreich durch die Unbilden der Gebietsreform geführt.
Aus seiner Erfahrung der Kriegs- und Nachkriegszeit heraus sagt er: „Nur eine Partei, das kann nicht das Heil sein, es muss mehrere geben.“ Für ihn ist es wichtig, Position zu beziehen, sich zu bekennen. Denn was für die Politik gar nicht gilt ist: Der Klügere gibt nach. Denn dann kommt der Dümmere dran. Parteien werden nur dann reizvoll, wenn sie Profil zeigen, um dem Wähler ein Angebot zu bieten.
Ein Urgestein ist auch Ruth Bauer. Auch sie ist geprägt von der Nachkriegszeit, erinnert sich, wie die junge Bundesrepublik wieder in die Gemeinschaft der Nationen aufgenommen wird, wie Botschaften im Land eröffnet werden. „Politik braucht die Menschen, die mitmachen“, sagt sie und das war auch ihre Motivation sich einzumischen. Denn auch Frauen, was bei ihrem Parteieintritt vor 50 Jahren noch alles andere als selbstverständlich war, sind wichtig für die Gestaltung des Lebens.
Und so war sie in vielen Bereich die Erste: Kreisvorsitzende in Unterfranken etwa. Und hat dann auch entsprechend Karriere gemacht, bis hin zur stellvertretenden Landesvorsitzenden der Frauenunion. Eine „wunderbare Zeit“ mit Kontakten ins ganze europäische Ausland. Für sie ist die Freundschaft und die Solidarität, die sie in der Partei gefunden hat, eine wichtige Motivation – und so ruft sie dazu auf, diese Freundschaften zu pflegen. Eher Zufälle, oder vielleicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, so sieht Michael Glos seinen Aufstieg: Der fast an der Gebietsreform zerbrochene Ortsverband bietet ihm als Kreisdelegierter die Möglichkeit, für den Kreistag zu kandidieren. Vom schlechten Listenplatz aus wird er um 19 Plätze nach vorne gewählt – sein persönliches Engagement macht dies möglich – und auch die Tatsache, dass er ein Auto hat und so die Delegierten seines Ortsverbands zur Versammlung fahren kann.