Bosbach wird Kitzinger Schlappmaul
Autor: Frank Weichhan
Kitzingen, Donnerstag, 12. Januar 2017
Das 33. Kitzinger Schlappmaul heißt Wolfgang Bosbach. Mit welchen Sprüchen sich der CDU-Politiker den Orden redlich verdient hat:
Der 33. Schlappmaulorden geht an einen Politiker: Der Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach wird für seine „gar trefflich-lockere Zunge“ sowie sein „schlagkräftiges Wort“ ausgezeichnet. Er tritt damit die Nachfolge von Sabine Leutheusser-Schnarrenberger an, die bei der Verleihung am Rosenmontag (27. Februar) die Laudatio hält.
Das neue Schlappmaul der Kitzinger Karnevalsgesellschaft (KiKaG) gehört zu den profiliertesten Politikern der CDU und hat sich zuletzt auch gegen Positionen von Kanzlerin Angela Merkel gestellt. Er tritt im Herbst nicht mehr zur Bundestagswahl an. Er wolle „nicht immer die Kuh sein, die quer im Stall steht“, hatte der 64-Jährige einmal bei einem seiner Auftritte in TV-Talkshows gesagt.
Begeisterter Karnevalist
Bosbach war gleich dreifacher Talkshow-König: 2013, 2014 und 2015 war er derjenige, der am häufigsten in den fünf Polit- und Gesellschafts-Talks von ARD und ZDF zu sehen war. Vergangenes Jahr machte er sich bei Will, Plasberg, Illner & Co. dann etwas rarer und verlor seinen Titel an Sahra Wagenknecht.
Bosbach ist begeisterter Karnevalist. Seinem rheinischen Naturell entsprechend tritt er dabei ehrlich und pointiert auf. Von 1990 bis 2012 war er Präsident der Karnevalsgesellschaft „Große Gladbacher“ sowie 1977 „Prinz Karneval“.
Gegen den Strich
Und: Er bürstet auch mal gegen den Strich. Seine ablehnende Haltung gegenüber den Beschlüssen zur Erweiterung des Euro-Rettungsschirmes isolierte ihn in der eigenen Partei, wie die beiden „Schlappmaulorden-Aussucher“ Norbert Schober (Ehrenpräsident) und Volkhard Groß (Senatspräsident) bei der Bekanntgabe am Donnerstagnachmittag im Deutschen Fastnachtmuseum in Kitzingen betonten.
- 2016 wurde eine Ex-Ministerin Schlappmaul.
- Im Interview beantwortete sie, was Fasching für sie bedeutet und worüber sie in der närrischen Zeit lachen kann.
Die politische Karriere des ehemaligen Rechtsanwaltes und bekennenden Fans des 1. FC Köln kann sich sehen lassen: Bosbach war von 2000 bis 2009 stellvertretender Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Union. In die CDU trat er 1972 ein. Sechsmal wurde er im Rheinisch-Bergischen Kreis direkt in den Deutschen Bundestag gewählt, von 2003 bis 2005 war er zudem stellvertretender Vorsitzender der CDU Nordrhein-Westfalen.