Blick in die Anfänge der Vogelsburg
Autor: Frank Weichhan
Volkach, Mittwoch, 29. Januar 2014
Wie lebten die Menschen vor 5000 Jahren dort, wo heute die Mainschleife ist? Eine spannende Frage, der momentan auf der Vogelsburg nachgegangen wird. Eine auf Ausgrabungen und Dokumentation spezialisierte Firma ist seit November damit beschäftigt, im Untergrund nach den Resten der Vergangenheit zu forschen und die archäologischen Funde zu sichern.
Wie lebten die Menschen vor 5000 Jahren dort, wo heute die Mainschleife ist? Eine spannende Frage, der momentan auf der Vogelsburg nachgegangen wird. Eine auf Ausgrabungen und Dokumentation spezialisierte Firma ist seit November damit beschäftigt, im Untergrund nach den Resten der Vergangenheit zu forschen und die archäologischen Funde zu sichern.
Erst wenn die Spezialisten das Feld räumen, kann der von der Stiftung Juliusspital Würzburg 2011 gekaufte Gebäudekomplex umfassend saniert und zeitgemäß ausgebaut werden.
Der Grund für das Interesse der Archäologen: „Die Vogelsburg ist eine der bedeutendsten vor- und frühgeschichtlichen Siedlungs- und Befestigungsanlagen Unterfrankens“, betont Dr. Michael Hoppe vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege.
Weil es sich um ein Bodendenkmal handelt, ist die Erwartung hoch, dass Funde auftauchen. Der Berg war bereits in der späten Jungsteinzeit (3000 bis 2000 v. Chr.) besiedelt und wurde in der späten Bronze- und Eisenzeit (900 bis 400 v. Chr.) befestigt. Die Burganlage wurde erstmals 874 urkundlich erwähnt.
Die Gemeinschaft der Augustinusschwestern siedelte sich 1957 an dem historischen Ort an, baute die Burganlage in den Jahrzehnten seit 1957 auf- und aus und übertrug sie am 1. Januar 2011 auf die Stiftung Juliusspital.
„Alle Baumaßnahmen, die ein Bodendenkmal gefährden können, bedürfen nach dem Denkmalschutzgesetz einer gesonderten Erlaubnis. Die Relikte aus der Vergangenheit müssen durch archäologische Grabungen gesichert werden“, macht Hoppe deutlich. Es werde nur in den Bereichen gegraben, in denen auch Eingriffe in den Boden stattfinden sollen, wo also zum Beispiel Fundamente für Gebäude ausgehoben werden. Dort arbeiten sich die Spezialisten bis in 2,30 Meter Tiefe vor.
Einiges haben sie bei ihren Grabungen schon freigelegt, so beispielsweise Mauern, die einer Burganlage aus dem Hochmittelalter zugeordnet werden konnten. Diese Burganlage wurde in den Bauernkriegen im 16. Jahrhundert niedergebrannt, eine entsprechende Brandschicht haben die Ausgrabungen ebenfalls zutage gebracht.