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Bilanz der Feuerwehr: Vom Großfeuer bis zum Falken


Autor: Siegfried Sebelka

Kitzingen, Freitag, 07. Juli 2017

Das zweite Quartal des Jahres hat der Kitzinger Feuerwehr die ganze Breite der Einsatzmöglichkeiten gebracht. Vom Großbrand bis zur Bergung von Falken - alles mit dabei.
Dichter Rauch über der Zuckerfabrik in Ochsenfurt: Zum Großfeuer am 17. Juni wurden auch die Kitzinger gerufen. Es war nur einer der Einsätze im zweiten Quartal 2017. Fotos: Feuerwehr Kitzingen


Das zweite Quartal des Jahres ist um: Die vergangenen drei Monate haben der Kitzinger Feuerwehr die ganze Breite der Einsatzmöglichkeiten gebracht. Vom Großbrand in Ochsenfurt bis zur Bergung von Turmfalken – alles mit dabei.

Das geht aus dem Quartalsbericht der Kitzinger Feuerwehr hervor. Danach gab es im Gerätehaus in der Landwehrstraße vom 1. April bis zum 30. Juni 57 mal Alarm. Damit sind die Einsätze in der ersten Jahreshälfte auf 112 angestiegen. „Das ist Durchschnitt“, heißt es in dem Bericht. Die Marke von 100 Einsätzen ist am 16. Juni mit einer brennenden Mülltonne erreicht worden.

Neunmal mussten Türen geöffnet werden

Wie im ersten Quartal nahmen die schnellen Türöffnungen für Rettungsdienst und Polizei mit neun Einsätzen einen beachtlichen Anteil ein. Zwei Personen wurden dabei aus lebensbedrohlichen Lagen gerettet. Für eine Person kam jede Hilfe zu spät, heißt es in der Bilanz.

Neben acht Alarmen durch automatische Brandmeldeanlagen sowie fünf Alarmierungen durch private Rauchmelder, die sich meist als Fehlalarm herausstellten, waren auch neun „echte“ Brände im Stadtgebiet zu verzeichnen: ein ausgedehnter Kellerbrand, eine brennende Hecke, drei Fahrzeugbrände, drei Mülltonnen in Flammen sowie das klassische vergessene Essen auf dem Herd.

Aus dem Nest gefallen

Fünf Verkehrsunfälle in der Stadt forderten die Einsatzkräfte. Und zwei junge Falken, die für einen Tierrettungseinsatz mit der Drehleiter sorgten. Die jungen Vögel waren aus ihrem Nest gefallen und hatten sich im Schneefanggitter eines Hausdaches verfangen. Während der eine zurück in sein Nest gesetzt wurde, musste der zweite, sehr entkräftete Vogel in eine Auffangstation für Greifvögel gegeben werden. Er soll sich inzwischen gut erholt haben, so der Bericht.

Drehleiter und Notfallseelsorge

Bei einer Tragehilfe für den Rettungsdienst zum schonenden Transport eines Patienten kam neben der Drehleiter auch die Notfallseelsorge zum Einsatz. Dazu kamen sieben kleinere technische Hilfeleistungen, wie das Öffnen eines Aufzugs oder ein Wasserrohrbruch. Zwei Sicherheitswachen kamen obendrauf. Die Kitzinger Feuerwehr war nicht nur in der Stadt unterwegs. Fünfmal unterstützten die Kitzinger Wehren im Kreis und darüber hinaus. Mit Drehleiter und Tanklöschfahrzeug wurden die Kitzinger neben zahlreichen weiteren Wehren nach Ochsenfurt zum Großbrand in der Zuckerfabrik gerufen. Bei einem schweren Verkehrsunfall bei Michelfeld waren die Kitzinger mit drei Fahrzeugen vor Ort.

Gülle und ein Ölfilm

Bei einem in Marktsteft gemeldeten Wohnhausbrand war ein Eingreifen nicht erforderlich. „Gasaustritt“ war das Stichwort für einen Einsatz in Buchbrunn, zu dem die Kitzinger mit dem entsprechenden Messgerät ausrückten. Dazu kam die Unterstützung der Volkacher bei der Reinigung eines Baches in Dimbach, wo Gülle ausgetreten war.

Auch die großen Verkehrswege beschäftigten die Kitzinger im zweiten Quartal, sowohl zu Land als auch zu Wasser: auf den beiden Autobahnen A3 und A7 kam es zu zwei Pkw-Bränden und zu zwei Verkehrsunfällen. Auf dem Main musste ein Ölfilm entfernt werden.

Unterm Strich hatte die Feuerwehr auch im „durchschnittlichen“ Quartal also jede Menge zu tun.