Benedikts Herzblut für das „Lamm“
Autor: Andreas Stöckinger
Geiselwind, Mittwoch, 27. Januar 2016
Der Betrieb in der Geiselwinder Traditionsgaststätte Lamm läuft wieder. Die ungewissen Zeiten der Wirtschaft samt Hotel und Metzgerei sind damit für die Familie Rückel vorbei.
Der Betrieb in der Geiselwinder Traditionsgaststätte Lamm läuft wieder. Die ungewissen Zeiten der direkt am Marktplatz gelegenen Wirtschaft samt Hotel und Metzgerei sind damit für die Familie Rückel vorbei, worüber der neue Inhaber Benedikt Rückel – er verkörpert die vierte Generation – froh ist. „Wir wollen das Haus mit neuen Ideen in eine erfolgreiche Zukunft führen“, beschreibt der 27-Jährige seine Ziele.
Im gesamten Betrieb, der 1904 etabliert wurde, muss noch einiges an Arbeit erledigt werden. Ein neues, geändertes Konzept hat sich der Betreiber vorgenommen. Die Nebenzimmer, der große Saal, die Hotelzimmer wurden der Reihe nach auf Vordermann gebracht. Erste Änderungen greifen bereits, die Gäste kommen wieder.
Beim Hotel will er wieder mit 35 Zimmern starten, in der Gaststätte profitiert er von der eigenen Metzgerei. „Wir wollen gute fränkische Küche bieten im Stil eines Landgasthofs“, umreißt er das Vorhaben. Viel Platz ist für Gäste vorhanden. Nicht nur die Internet-Seite wurde neu gestaltet, der große Saal wurde auf Vordermann gebracht, die Kegelbahn funktioniert. Auch die Metzgerei hat ihr Angebot erweitert, Abhol- und Partyservice gehören dazu.
Unglückliche Umstände hatten voriges Jahr dazu geführt, dass das Unternehmen verkauft wurde.
Um die Gaststätte – eine Institution im Ort – schien es im Sommer fast geschehen, nachdem ein Investor das große Anwesen gekauft hatte. Dessen Pläne, umzubauen und dort bis zu 100 Asylbewerber einzuquartieren, sind wieder vom Tisch. Die Metzgerei hätte weitergeführt werden sollen, die Wirtschaft irgendwie auch, beides mit den Rückels. Doch das Vorhaben des Käufers ließ sich so nicht realisieren.
Also entschloss sich die Familie zu einem Kraftakt, sie kaufte den Betrieb zurück. Benedikt Rückel, Enkel des einstigen Großgastronoms, Landwirts und Geiselwinder Bürgermeisters Ludwig Rückel ist froh, dass die Gastwirtschaft wieder in Familienbesitz ist, wo sie nun in vierter Generation weitergeführt wird. Dafür haben sich Familie und Freunde zusammengesetzt und beschlossen, gemeinsam das Projekt zu stemmen.
Die Verhandlungen über den Rückkauf seien ein Kraftakt gewesen, so Benedikt Rückel. Sein Konzept überzeugte auch die Bank. Nur mit den Verwandten im Rücken könne es funktionieren, ist er überzeugt. Im Geschäft kommen von aktuell 15 Beschäftigten sechs aus der Familie.
Für Rückel gibt es einiges zu tun in den nächsten Monaten. Als frisch gebackener Maschinenbau-Techniker arbeitet er bei einer größeren Firma der Baubranche in der Schlosserei. Den Betrieb in Geiselwind macht er obendrein, derzeit ist er nach Feierabend mit Renovierungsarbeiten beschäftigt. Er ist ein Schaffer, der sich nicht scheut, anzupacken. „Benedikt hat schon viel von seinem Großvater. Er identifiziert sich voll mit der Aufgabe“, schildert es seine Mutter.