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Barbier bis Steinmetz beim Kirchenburgfest


Autor: Bearbeitet von Andreas Knappe

Mönchsondheim, Mittwoch, 28. Juni 2017

Altes Handwerk bis zur selten gewordenen Handarbeit - Am Sonntag, 2. Juli, können Besucher des Kirchenburgmuseums in Mönchsondheim genau das erleben.
Barbier Anton Lasar nimmt sich während des Kirchenburgfestes in Mönchsondheim im Gasthaus Schwarzer Adler die Herren vor.


Am Sonntag, 2. Juli, lädt das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim zum traditionellen Kirchenburgfest ein. Von 10 bis 18 Uhr können Besucherinnen und Besucher altes Handwerk und selten gewordene Handarbeit hautnah erleben. Als Auftakt zum Kirchenburgfest gibt es einen Singabend am Vorabend, teilt Museumsleiter Reinhard Hüßner mit.

Ab 20 Uhr darf am Samstag, 1. Juli, nach Herzenslust auf dem Dorfplatz gemeinsam aus dem Liederheft „Wirtshauslieder“ der Arbeitsgemeinschaft Fränkische Volksmusik Bezirk Unterfranken von 2010 gesungen werden. Der Eintritt am Singabend ist frei. Als zusätzliche Attraktion führen gegen 22 Uhr die Dorfbewohner Mönchsondheims den Einakter „Gemmer nach Ennerschi odder gemmer nach Iphouf? – Mönchsondheim und die Gebietsreform 1972“ auf. Der Einakter wirft auf amüsante Weise einen Rückblick auf die Entscheidungsfindung über die Frage der Eingemeindung des Dorfes als Folge der Gebietsreform in Bayern, so die Mitteilung weiter.

Alte Techniken kennenlernen

Am Sonntag darf wieder über altes Handwerk und seltene Handarbeit aus Zeiten vor der industriellen Massenfertigung gestaunt werden: Büttner, Bürstenbinderin, Korbflechter, Polsterer, Schmied, Zimmerer und viele weitere lassen sich beim Kirchenburgfest über die Schulter schauen und geben ihr Wissen über alte Techniken preis. Feinere Arbeiten zeigen ein Kalligraf, die Klöpplerinnen oder der Künstlerkreis aus Dettelbach. Eine Besonderheit ist der Museumsbarbier, der im historischen Friseursalon von 1898 im Obergeschoss des alten Gasthauses Schwarzer Adler gegen einen Obolus Herren die Haare nach alter Manier stutzt.

Neue Attraktion

Schon beim Bau des Rathauses 1557 wurde eine Bäckerei eingerichtet. 1927 erfolgte der Umbau zu einer Gemeindebäckerei, die bis 1958 in Betrieb war und heute noch in diesem Zustand im Museum zu sehen ist. Als neue Attraktion am Kirchenburgfest nimmt das Museum die alte Bäckerei wieder in Betrieb und zeigt Nutzung und Funktion des alten Ofens. Die Vorführungen beginnen um 11 Uhr. Kinder und Erwachsene dürfen natürlich mit Hand anlegen, unter anderem Steinblöcke bearbeiten, Seile drehen, mit Ton formen oder Glasperlen herstellen.

Streichelzoo und Küken

Fester Bestandteil des alljährlichen Kirchenburgfestes ist auch der Streichelzoo mit Kaninchen und Meerschweinchen. Zudem warten neben Ochsen und Kälbchen Esel Donald und Eselin Anna auf Streicheleinheiten im Stall des Gasthauses Schwarzen Adler. Wer Glück hat, kann hier vielleicht beobachten, wie Küken aus dem Ei schlüpfen, verrät Hüßner.

Im „Mittelalterlichen Dorf“ wird die Zeit um 1350 lebendig. Dort dürfen mittelalterliches Handwerk, eine Gewandschau, ein kleines Schauspiel über Ernährung im Mittelalter, glänzende Rüstungen und eine Fechtvorführung bestaunt werden.

Auch am Kirchenburgfest sorgen die Dorfbewohner von Mönchsondheim wieder für ausreichende Verköstigung.

Bocksbeutel-Express fährt

Am Kirchenburgfest fährt der Bocksbeutel-Express 1 um 10, 12 und 13.10 Uhr ab Iphofen Bahnhof nach Mönchsondheim. Von Uffenheim aus startet die Buslinie um 10.50 Uhr Richtung Mönchsondheim. Von Mai bis Oktober kann der Bocksbeutel-Express am Wochenende und an Feiertagen für einen Besuch im Kirchenburgmuseum genutzt werden.

Mehr Informationen im Internet unter www.kirchenburgmuseum.de oder Tel. (0 93 26) 12 24.