Druckartikel: Aus Michigan nach Kleinlangheim

Aus Michigan nach Kleinlangheim


Autor: Worschech, Winfried

Kleinlangheim, Montag, 02. November 2015

Das muss man der jungen Generation von Kleinlangheim lassen: Die Ideen für die Kirchweih gehen ihr nicht aus. Da tummeln sich jedes Jahr neue Gestalten.
Die Attraktion: Mit einem Schulbus, den ein Atzhäuser und ein Dettelbacher in den USA kauften, zog die Kleinlangheimer Jugend an der Kirchweih durch die Straßen.


Das muss man der jungen Generation von Kleinlangheim lassen: Die Ideen für die Kirchweih gehen ihr nicht aus. Da tummeln sich jedes Jahr neue Gestalten, die verschiedenste Getränke verkaufen oder Süßigkeiten an die Kinder verteilen.

Dieses Mal sorgten Ninja Turtles, Schlümpfe und andere Figuren beim Umzug für ein buntes Bild. Und jedes Jahr tritt die Truppe in einem anderen Outfit auf, die Bürgermeisterin Gerlinde Stier, Gemeinderat Hans Braun, der Metzgerei, der Bäckerei und dem Gasthaus Ständchen singt. Diesmal trat sie als die vom Fernsehen bekannte Simpson-Familie auf.

Bei herrlichem Spätsommerwetter und blauem Himmel begann der Umzug mit einem Paukenschlag. Viele Zuschauer hatten sich beim Festplatz an der Bahnhofstraße versammelt, um dem Ausgraben des Bierfasses beizuwohnen.

Aber von wegen harter Arbeit: Nichts tat sich mit der Schaufel: Die Zuschauer wurden mit einer Szene aus dem „König der Löwen“ überrascht. Erdmännchen und Warzenschwein traten auf, wurden zunächst von den Hyänen mit falschem Bier gelinkt, bis „die Bewohner des geweihten Landes“ mit richtigem Bier feiern konnten. Dazu gab es das traditionelle Fass Bier, das ein Affe im Giebel des Versorgungshauses am Festplatz bei einem kleinen Feuerwerk präsentierte.

Beim Zug dabei diesmal ein amerikanischer Schulbus als nächste große Überraschung: Den Bus hatten Michael Kuhn aus Atzhausen und Markus Paulus aus Dettelbach in Michigan für 4000 Dollar gekauft und per Schiff nach Bremerhaven transportieren lassen, wo sie ihn abholten.

Über die Transportkosten schweigt des Sängers Höflichkeit, Michael Kuhn verriet nichts. Jedenfalls war der Bus eine Attraktion beim Festzug und wurde gebührend bewundert.

Der Bauer und sein Riesen-Sofa

Nach dem Ständchen für die Metzgerei war Halt bei der Bürgermeisterin, der nach einem Lied der Ärzte ein großes Kompliment gemacht wurde: „Du bist hier die Erste Dame an der Macht und du leistest super Arbeit, hätt man nicht gedacht“. Letzter Halt war in der Kirchenburg, wo sich viel Volk eingefunden hatte, um der Predigt von Lorena Wolf und Nico Braun zu lauschen und Hintergründe zu den Geschehnissen zu erfahren, die auf den Wagen dargestellt wurden.

So die Story eines Verliebten, der seiner Angebeteten einen Antrag machen will und dazu auch den passenden Ring findet. Den zeigt er seinem Freund, einem Bäcker. Die Sache wird auch gleich etwas begossen und die Ringübergabe geprobt. Doch plötzlich ist das wertvolle Stück verschwunden und bei der Suche müssen etliche Brötchen ihren Geist aufgeben, da man den Ring im Teig vermutet. Schließlich findet er sich doch noch zwischen Tisch und Wand.

Ein neues Kanapee schaffte sich ein Landwirt an und staunte doch etwas ob der Größe, als das Sofa gebracht wurde. Als es nicht ins Haus ging, versuchte man es mit Zerlegen und mit dem Weiterkauf per Ebay, was aber nicht von Erfolg gekrönt war. Im ersten Stock wird dann ein Fenster „samt Gewänd“ herausgebrochen, um das gute Stück ins Zimmer zu bekommen: „Das nächste Mal wird erst gemessen oder haltet die Bälle flach: Ziegel runter und durchs Dach“, riet die Jugend.

Weitere Geschichten aus dem Dorfleben von Kleelanga konnte man in der Kirchweihzeitung unter der Rubrik „Wussten Sie schon?“ nachlesen.