Aus Liebe zu Franken und Oldtimern
Autor: Norbert Hohler
Kitzingen, Montag, 25. Mai 2015
Im sonst so beschaulichen Fahr ist schon am frühen Pfingstsonntag die Hölle los: 180 bildschöne Oldtimer werden erwartet, und deshalb haben sich Einheimische und Urlauber, Wanderer und Radtouristen dicht an dich aufgereiht, um die Teams der „Sachs-Franken-Classic“ zu begrüßen.
Im sonst so beschaulichen Fahr ist schon am frühen Pfingstsonntag die Hölle los: 180 bildschöne Oldtimer werden erwartet, und deshalb haben sich Einheimische und Urlauber, Wanderer und Radtouristen dicht an dich aufgereiht, um die Teams der „Sachs-Franken-Classic“ zu begrüßen.
Diashows:
![]() |
![]() |
![]() |
In dem Weinort mit der weithin bekannten Mainfähre lassen sich die historischen Fahrzeuge in Ruhe bestaunen, denn für die Teilnehmer ist jetzt Frühstückspause angesagt: Es gibt Kaffee und Kuchen, Weißwürste mit Brezen, dazu stilgerecht Hefeweizen vom historischen Bierwagen der Brauerei Friedrich Düll. An den Tischen plaudern Fahrer und Beifahrer entspannt über den Samstag und die ersten Prüfungen des Sonntags.
Zum Beispiel Ulrich Adams aus Gerolzhofen, der am Start des zweiten Tages in Bad Kissingen die Tücken der Pfingstfeiertage zu spüren bekommt: Am Abend vorher wars zu spät zum Tanken, am frühen Pfingstsonntag ist eine im Bordbuch vermerkte Tankstelle geschlossen, eine andere wegen Baustelle nicht zu erreichen, und so ist der Mann mit seinem BMW 327 Sport Cabriolet von 1939 ein wenig in Zeitverzug, fährt weiter hinten im Feld als geplant. „Ich hörte, ihr habt Anlasserprobleme“, meint ein Zuschauer – so schnell machen Gerüchte die Runde.
Diashows:
![]() |
![]() |
![]() |
Ganz andere Sorgen haben die Organisatoren in Fahr. Parkende Oldtimer haben die Zufahrt zur Wertungsprüfung erst zum Nadelöhr gemacht, dann komplett versperrt. Beim Umleitungsversuch gibts auch leichte Konfusion – vermutlich der erste Verkehrsinfarkt in Fahr seit Menschengedenken. Die Zuschauer kommen auf ihre Kosten, der Streckensprecher schwitzt, weil die Autos jetzt gleich von zwei Seiten in die Prüfung starten. Aber irgendwie kriegen die fleißigen Helfer das Ganze dann doch souverän in den Griff
„Die Veranstaltung ist so besonders, weil zwischen Fahrern, Organisatoren und Helfern ein großer Zusammenhalt und viel Freude an der gemeinsamen Sache herrscht. Und weil Tausende Zuschauer klatschen, lachen, fotografieren, teilweise Picknick am Straßenrand machen“, kommt Johannes Solger ins Schwärmen. Der Wahl-Höchberger sitzt heute ausnahmsweise am Steuer des BMW, weil sich Uli Adams beim Skifahren eine Knieverletzung geholt hat, die Kupplung nicht treten könnte.
Diashows:
![]() |
![]() |
![]() |
Diashows:
![]() |
![]() |
![]() |
Diashows:
![]() |
![]() |
![]() |
Diashows:
![]() |
![]() |
![]() |
Die beiden fahren zum fünften mal die Franken-Classic gemeinsam, für Adams ist es das zwölfte Mal. Und die beiden Nordlichter, die es beruflich in die Region verschlagen hat, sind richtige Franken-Fans geworden. „Meine Frau kommt aus Paderborn, dort hatten wir ein Haus. Und als wir hierher kamen, dachten wir: Okay, wir fahren jedes Wochenende nach Hause“, erzählt Adams. „Doch zu der Zeit war meine Schwester mit einem Kitzinger Arzt verheiratet, und wir sind gleich am ersten Wochenende auf einem Weinfest gewesen. Es hat uns so gefallen, dass wir von von da an nur noch in Franken unterwegs waren, nie mehr in Paderborn.“
Diashows:
![]() |
![]() |
![]() |
Nach dem Abstecher im Gold-Dorf Sommerach gehts es am Kloster Münsterschwarzach vorbei weiter Richtung Kitzingen. In der Fußgängerzone stehen Einheimische und Gäste dicht an dicht, lauschen vor dem Rathaus den Erläuterungen des Streckensprechers. „Es ist wegen meiner Schwester für mich ein Heimspiel“ erzählt Adams, der einst für Siemens am AKW in Grafenrheinfeld in führender Position gearbeitet hat. Freunde winken, „wir dachten schon, ihr kommt nicht mehr“.
Wir dürfen mit dem schönen Auto ausnahmsweise sogar an der Mainpromenade fahren. „Ich habe es Mitte der 1980er Jahre in einem Museum in Hamburg gekauft, in über fünf Jahren Arbeit auch dank der fachlichen Kompetenz und Hilfe von Helmut Feierabend aus Würzburg restauriert.“ Die Idee, sich mit Oldtimern zu beschäftigen, gab es schon vorher: „Meine Töchter kamen damals ins Disco-Alter. Ich wollte sie bei mir haben, sie für die Autos begeistern, und es hat geklappt: Sie fahren bis heute sehr gerne Oldtimer.“
Es geht weiter zur Zeitkontrolle nach Sulzfeld. Vor dem Weingut Brennfleck hat Alisia I. Aufstellung genommen: Zum Durchfahrtsstempel gibt es das schönste Lächeln der Weinprinzessin – Herz, was willst du mehr. Hugo Brennfleck genießt die lange Reihe automobilen Raritäten, angefangen von einem Bentley aus dem Jahr 1929: Der Weinguts-Chef ist selber Oldtimer-Fahrer, organisiert Ausfahrten und hat im letzten Jahr beim internationalen Bugatti-Treffen Teilnehmer aus der ganzen Welt für den malerischen Weinort begeistert.




















