Arbeit am eigenen Selbstbild
Autor: Dagmar Ungerer-Brams
Kitzingen, Sonntag, 16. März 2014
Ist Burnout weiblich? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Vortrag zum Internationalen Frauentag in der Alten Synagoge Kitzingen. Nach dem theoretischen Teil des Abends sorgten die beiden Damen Inge und Rita vom Kabarett „Mitgemischt“ für Lacher bei ihrer Schilderung, wie sie durch ihren übersteigerten Perfektionismus Burnout bekamen und wieder aus der Krise herausgekommen sind, so die Mitteilung des Landkreises.
Ist Burnout weiblich? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Vortrag zum Internationalen Frauentag in der Alten Synagoge Kitzingen. Nach dem theoretischen Teil des Abends sorgten die beiden Damen Inge und Rita vom Kabarett „Mitgemischt“ für Lacher bei ihrer Schilderung, wie sie durch ihren übersteigerten Perfektionismus Burnout bekamen und wieder aus der Krise herausgekommen sind, so die Mitteilung des Landkreises.
Elisabeth Schmitt, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Kitzingen, gab eine Einführung in das Thema, Landrätin Tamara Bischof erinnerte daran, dass die Veranstaltung der Gleichstellungsstelle Tradition am Weltfrauentag im Landkreis habe. „Wir Frauen haben noch gar nicht so lange dieselben Rechte wie die Männer. Deshalb ist es wichtig, dass wir zusammenstehen und immer wieder an die Gleichberechtigung erinnern und weiter dafür kämpfen, vor allem bei der Bezahlung“, so die Landrätin.
Eva Bockenheimer von der Initiative „Meine Zeit ist mein Leben“ schilderte vor allem die Entstehung von Burnout und Wege aus der Krise. Burnout sei ein schleichender Prozess, der sich bei vielen Betroffenen anfangs durch emotionale Erschöpfung äußere. „Man ist hundemüde, kann aber weder abschalten noch schlafen“, erklärte die Referentin aus Köln. Auch körperliche Erschöpfung mit Symptomen wie Herzrasen oder Magenschmerzen seien nicht selten. In der nächsten Phase haben viele Betroffene keine Kraft mehr für zwischenmenschliche Beziehungen und empfinden alle Menschen nur noch als anstrengend. Neben einer zynischen Einstellung zur Arbeit spielt vor allem die nachlassende Leistungsfähigkeit eine weitere wichtige Rolle im Krankheitsverlauf.
Die Frage, ob Burnout weiblich ist, könne man nicht klären, so die Referentin. Studien würden einerseits belegen, dass mehr Frauen betroffen seien, andererseits sei die Dunkelziffer bei Männern sehr viel höher. Es lohne sich aber trotzdem, bei Burnout nach Geschlechtern zu unterscheiden. „Die Arbeits- und Lebenswelt von Frauen ist anders als die der Männer“, betonte die Rednerin und nannte Teilzeitarbeit und die häufige Doppelbelastung von Beruf, Kindererziehung oder Pflege als Gründe. „Männer stehen in ihrer typischen Rolle als Ernährer auch unter Druck“, erklärte Bockenheimer. Und eben diese Erwartungshaltung der Gesellschaft setze viele Menschen unter Stress. „Vor allem Frauen haben oft ein Selbstbild, das nicht gut für sie ist“, erklärt die Referentin und führte aus: „Schon Mädchen bekommen vermittelt, dass sie anderen helfen sollen, immer adrett aussehen und brav sein sollen.“ Frauen müssten sich deshalb vor allem mit ihrem Selbstbild beschäftigen und für sich herausfinden, was sie wirklich im Leben antreibt.