Anträge kommen ins Rollen

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Der Rollschuhplatz am Main wird wieder hergerichtet. Der Nutzung als Eisbahn erteilten die Räte allerdings eine klare Absage. Foto: Thomas Meyer
Der Rollschuhplatz am Main wird wieder hergerichtet. Der Nutzung als Eisbahn erteilten die Räte allerdings eine klare Absage.  Foto: Thomas Meyer

Die Marktbreiter Räte stimmten über die Anträge aus der Bürgerversammlung ab: Der Bootskran des MHC bleibt wo er ist. Der Rollschuhplatz kehrt zurück. Der Antrag eines Marktbreiter Bürgers auf mehr Information sorgt für Wirbel und ist letztendlich doch erfolgreich.

Es gab einiges abzuarbeiten. In den Bürgerversammlungen in Gnodstadt und Marktbreit hat sich so allerhand angesammelt, allerdings ging Bürgermeister Erich Hegwein (CSU) gut vorbereitet in die Stadtratssitzung am Montag. Alle Anträge der Bürger hatte er eingehend prüfen lassen, so dass kurz über die Sachverhalte und Ergebnisse diskutiert und dann abgestimmt werden konnte.

Die Gnodstadter hatten keine Anträge gestellt. Bezüglich einer Anfrage wurde die Baufirma an der Autobahn darauf hingewiesen, dass aus Sicherheitsgründen die Straße zu reinigen ist. In Marktbreit jedoch galt es, gleich einige Anträge von Bürgern abzuarbeiten. Jürgen Federolf hatte den Antrag gestellt, den Standort des Bootshebekranes nach vorne zu verlegen, damit die Bootsbesitzer den Rad- und Fußweg nicht befahren müssen.
Der Hockeyclub (MHC) als Eigentümer wurde dazu befragt, zeigte aber kein großes Interesse an einer Verlegung. Wenn ja, dann nur wenn kein Bootsliegeplatz verloren geht und dem MHC keine Kosten entstehen. Die Räte votierten einstimmig für die Beibehaltung des derzeitigen Standortes.

Ein Marktbreiter Bürger beantragte, den Hebesatz der Grundsteuer B zu senken. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die Räte vor nicht allzu langer Zeit einen ähnlichen Antrag abgelehnt hatten und deshalb keine neue Beschlussfassung notwendig ist.

Der Antrag von Erika Schenkel, einen Radweg entlang der Kreisstraße von Marktbreit in Richtung Michelfeld zu errichten, wurde mit einer Gegenstimme abgelehnt.

Alle Beschlüsse ins Internet?

Ein Bürger hatte in der Bürgerversammlung mehr politische Teilhabe und Information der Bürgerschaft beantragt und gefordert. Sein Antrag wurde bereits in der Versammlung mehrheitlich von den Mitbürgern angenommen. Hegwein wies darauf hin, dass so ein Antrag bereits in ähnlicher Form gestellt und diskutiert wurde.

"Gleichwohl könnte man noch eine gewisse Verbesserung erreichen, wenn man verstärkt Informationen bekannt macht", schlug er vor. Als unpraktikabel und äußerst aufwendig bezeichnete es der Bürgermeister, "jeden einzelnen Beschluss und sämtliche Unterlagen ins Internet zu stellen". Er war der Meinung, es müsse abgewogen werden, "wer letztendlich ein gesteigertes Informationsbedürfnis hat und wer mit den bisher gegebenen Informationen zufrieden ist." Die Verwaltung sei angewiesen, bei Anfragen von Bürgern die entsprechenden Auskünfte zu erteilen und es besteht auch die Möglichkeit der Einsichtnahme ins Protokoll.

Das Interesse an diesem Thema bewiesen auch die vielen Wortmeldungen dazu: Christiane Berneth (SPD) meinte: "Es muss zumindest möglich sein, die gesamte Tagesordnung ins Internet zu stellen." Harald Kopp (SPD) warf ein, dass Veröffentlichungen im Internet bei anderen Gemeinden kein Problem darstellten. Manfred Krauß (Freie Wählergruppe Gnodstadt) fragte, ob es sinnvoll sei, auch Sachvorträge zu veröffentlichen. Hans-Martin Hoffmann (Grüne und Breiter Bürger) wünschte einen Hinweis in den Marktbreiter Nachrichten, dass die Protokolle eingesehen werden können. Dieser Zusatz wurde in den Beschluss mit aufgenommen, der dann grob lautete: Grundsätzlich bleibt es bei der bisherigen Informationsform. Gleichwohl wird sich die Verwaltung bemühen, weitere Verbesserungen vorzunehmen und nach Möglichkeit noch mehr Bekanntgaben ins Internet zu stellen und auch in den Marktbreiter Nachrichten unter der Rubrik "Die Stadt Marktbreit unformiert" zu veröffentlichen.

Einige Bürger hatten in der Versammlung gefordert, dass der Roll- und Schlittschuhplatz am Main wiederhergestellt wird. Der Bürgermeister gab bekannt, dass der Platz nun nach dem Ende der Baumaßnahmen gesäubert wird und die Basket- und Streetballkörbe wieder angebracht werden. Er warnte jedoch: "Falls angedacht wird, diese Fläche auch wieder als Eislaufplatz zur Verfügung zu stellen, müsste eine Generalsanierung erfolgen". Das würde schätzungsweise 40 000 bis 50 000 Euro kosten. Volker Iglhaut (CSU) wünschte sich eine Probe mit Eis. Der 2. Bürgermeister Herbert Biebelriether (Freie Wählergruppe Gnodstadt) warf ein, dass der Platz mainseitig offen sei und das Wasser abfließen würde.

Mit einer Gegenstimme erging der Beschluss, dass der Platz nach Säuberung und Ausbesserung wieder für Street- und Basketball hergerichtet wird. Auch als Rollschuhplatz soll er wieder benutzbar gemacht werden.