Die Arbeiten an der Umweltstation in Marktsteft schreiten voran und wurden bei der Bürgerversammlung gezeigt. Zwei Fragen beschäftigten die Bürger besonders: Hochwasser und Verkehr.
Nicht mit einer Flut an Zahlen und Fotos der derzeitigen Bauvorhaben hatte Marktstefts Bürgermeister Thomas Reichert die diesjährige Bürgerversammlung geplant, er machte mit interessierten Bürgern am Samstagnachmittag einen Rundgang und erläuterte die Projekte direkt vor Ort. Und Fragen konnten die Teilnehmer auch gleich stellen.
Start war der Alte Hafen am Main, das derzeit wohl größte und ambitionierteste Bauvorhaben der Stadt. In dem historischen Gebäude soll die Umweltstation des Landkreises, ein kleines Hotel und Gastronomie untergebracht werden. Die Geschätzten Kosten: 7,6 Millionen Euro. Viel Geld für einen Ort wie Marktsteft, doch sollen dabei auch Zuschüsse in Höhe von gut 6,1 Millionen Euro fließen.
Seit einigen Monaten laufen die Bauarbeiten im Hauptgebäude, der Baufortschritt ist deutlich sichtbar. So langsam wird klar, wie das Foyer für die verschiedenen Einrichtungen aussehen könnte, ein großer Durchbruch bringt in das bis vor kurzem dunkle Gemäuer ordentlich Licht. Und Reichert hatte gleich bei dieser ersten Station des Rundgangs gute Nachrichten dabei: Bei den bislang erfolgten Ausschreibungen bleiben die Kosten um rund 200 000 Euro unter der Schätzung. "Das ist mehr als glücklich", so der Bürgermeister. Denn selbst bei den Zimmererarbeiten liegt das günstigste Angebot noch 65 000 Euro unter der Schätzung – bei den derzeitigen Holzpreisen durchaus erwähnenswert.
Am Hafen wird Hochwasser sicher gebaut
Neun Gästezimmer soll das geplante Hotel bekommen, kein großer Luxus, eine Radlerherberge mit acht Doppelzimmern und einem größeren Familienzimmer. Betrieben werden sollen Hotel und Gastronomie von einem Inklusionsbetrieb. Mit welcher Organisation Reichert hier seit anderthalb Jahren verhandelt sagt er am Samstag noch nicht, da müssen noch abschließende Gespräche geführt werden.
Es gibt viele Fragen der Bürger, etwa nach dem Hochwasser. Ja, so Reichert, der Hafen liegt im Bereich des HQ 100, des 100-jährigen Hochwassers. "Wir bauen so, dass uns das Hochwasser nicht weh tut", so Reicherts Antwort. Alle Elektroleitungen liegen mindestens 80 Zentimeter über dem Boden eine spezielle Heizung soll über die Bauteiltemperierung für schnelle Trocknung sorgen.
Natürlich fragen die Anwohner der engen Mainstraße auch nach dem Verkehr und dem Parken im Bereich von BNE-Station und Gastronomie. Parkplätze gibt es zwar westlich des Hafens, dazu muss aber die Mainstraße durchfahren werden. Hier gibt es wohl noch Klärungsbedarf.
Freizeit im Mainauenpark
Mainauenpark heißt seit der Stadtratssitzung im September das ehemalige Kleidergelände ganz offiziell. Über dieses Grüngelände ging der weitere Weg der Versammlung, an der sich rund 30 Bürger und etliche Stadträte beteiligten. Dass sich hier in Sachen Naherholung viel getan hat, macht eigentlich der erste Blick deutlich und große Phantasie ist nicht nötig, um sich vorzustellen, wie die Auen aussehen, wenn die frisch gepflanzten Bäume einmal groß sind.