Druckartikel: 32 Gründer schossen beim Sternwirt auf die Scheibe

32 Gründer schossen beim Sternwirt auf die Scheibe


Autor: Elli Stühler

Albertshofen, Dienstag, 01. November 2016

Die Albertshöfer Schützen schauen auf 50 Jahre zurück. Und sie vergaßen nicht, dass sie ihre Jubiläumsfeier nur einem Abend im September verdanken.
Mit Urkunden und Nadeln der SSG Albertshofen, des Bayerischen und des Deutschen Schützenbundes wurden die Gründungsmitglieder und treue Schützenmitglieder ausgezeichnet (von links): Schützenmeister Gerhard Wenkheimer, Karl Götz, Adolf Lenz, Karl-Heinz Graber, Albrecht König, Richard Konrad, Heinz Neubert, Ferdinand Kordmann, Werner Graber, Elmar Gimperlein, Gauschützenmeister Siegfried Weinig und Richard Hofmann.


Hans Böhm heißt der neue Schützenkönig der SSG Albertshofen. Mit einem 233-Teiler erkämpfte er sich zum sechsten Mal die Königswürde. Ihm zur Seite stehen seine beiden Ritter Tilo Gernert (252,5-Teiler) und Gerhard Wenkheimer (298-Teiler). Sie wurden am Samstagabend in der Gartenlandhalle proklamiert, bei der vor allem auch das 50-jährige Bestehen des Vereins im Mittelpunkt stand.

Beim Königsschießen beteiligten sich 19 der insgesamt 74 Mitglieder der SSG. Mit Pauken und Trompeten des Spielmannszuges der Feuerwehr Albertshofen wurden der Schützenkönig Matthias Hofmann abgeholt, der vor drei Jahren Schützenkönig geworden war, und die Bürgerschützenkönigin Doris Ettlich-Ruhrig.

Dass die Albertshöfer SSG überhaupt noch aktiv ist und ihrer drohenden Auflösung entging, verdankt sie einer außerordentlichen Generalversammlung Mitte September – und Gerhard Wenkheimer: Der erklärte sich damals bereit, das Amt des Schützenmeisters zu übernehmen, um den Verein zu erhalten. Er hauchte der Sportschützengesellschaft Albertshofen 1966 wieder neues Leben ein. Veranstaltungen wie Schlachttag, Königsschießen, vorweihnachtliches Beisammensein und Königsessen finden statt und man spielt wieder Schafkopf im Schützenhaus.

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Pfarrer Otto Gölkel, Bürgermeister Horst Reuther, die Patenvereine Dettelbach (Siegfried Weinig) und Kleinlangheim (Fred Gutjahr) und Peter Reidelbach als Sprecher der Vereine sprachen Grußworte bei der Proklamation.

Die Ehrungen übernahmen Gerhard Wenkheimer, Sportleiter Raimund Höhn und Gauschützenmeister Siegfried Weinig. Für 40 Jahre geehrt wurden Werner Graber, Adolf Lenz, Karl-Heinz Graber, Elmar Gimperlein. Gründungsmitglieder und 50 Jahre dabei sind Albrecht König, Heinz Neubert, Karl Götz, Ferdinand Kordmann, Richard Konrad und Richard Hofmann.

Blick zurück im Stolz

In der Gastwirtschaft Zum Anker an der Mainfähre saßen Manfred Boschert, Heinz Wagner und Albrecht König vor 50 Jahren am Stammtisch und setzten den Gedanken, eine Sportschützengesellschaft zu gründen, in die Tat um, so Werner Will beim Rückblick auf 50 Jahre.

Allerdings hatten sie große Bedenken, ob man in Albertshofen entsprechend Räume finden könnte. Einzig der Saal des Sternwirts Leonhard Heilmann kam in Frage. Der war begeistert, gab seine Zusage. Am 21. November 1966 gründete man mit 32 Mitgliedern den Verein.

Dann ging's los: Im Saal des Sternwirts wurden Schießstände aufgebaut, die Tische wurden als Schießanlage verwendet, die Fenster mussten mit Brettern geschützt werden. Allerdings hatten die Schützen dann das Problem, dass an der Kerm, bei Weihnachtsfeiern von Vereinen, Theaterabenden oder privaten Veranstaltungen nach jedem Wettkampf oder Training die Stände ab- und wieder aufgebaut werden mussten. Der Stern-Wirt kam schließlich auf die Idee, dass man auf seiner alten Scheune ein Schützenhaus bauen könnte. Die Mitglieder bauten ihr Schützenhaus komplett in Eigenleistung.

Als Gegenleistung durften sie 25 Jahre lang das Haus mietfrei nutzen. Ab 1972 konnte man schon in den eigenen Räumen dem Schießsport nachgehen, bereits 1973 richtete man das erste Gauschießen aus. Die Euphorie am Anfang war groß: mit elf Mannschaften wurde geschossen, sechs Aktive, zwei Luftpistolen, zwei Damen- und ein Jugendteam.