Rückblickend konnten die Verantwortlichen in dieser Zeit viel bewegen. Sie haben die Schule finanziell unterstützt und ihren Teil zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen beigetragen.
Mit finanzieller Unterstützung und einem vielfältigen Kursprogramm zur Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen setzt der Freundeskreis der Mädchenrealschule Volkach Maßstäbe. Vor zehn Jahren wurde der erfolgreiche Verein gegründet, am Samstag der runde Geburtstag im Kreise der Schulfamilie gebührend gefeiert. Unter den zahlreichen Gästen war auch Petra Kott. Die Mainstockheimerin hob den Freundeskreis als Gründungsmitglied mit aus der Taufe und ist ihm bis heute treu geblieben - auch wenn ihre Tochter schon lange nicht mehr die Schule der Dillinger Franziskanerinnen in Volkach besucht. Vier Jahre war Kott Vorsitzende.
"Wir müssen für unsere Kinder etwas tun. Sie sollen fürs Leben lernen. Es liegt uns viel an dieser Schule", sagt Kott. Sie erinnert sich an die Anfänge, als Englischlehrerin Birgit Engel im September 2000 mit Schülerinnen der 6.
Klasse und vielen begeisterten Eltern ins Provinzhaus nach Bamberg fuhr. Dort lernten sie die damalige Provinzoberin Sr. Bonita Mall kennen, die die Volkacher Abordnung über den Grundgedanken einer klösterlichen Schule und über die Finanzierung dieser Schule informierte. Sr. Bonita zeigte damals auf, dass der Staat die Schule zwar mit Zuschüssen unterstützt, den größten Teil aber der Orden als Träger selber schultern müsse. "Auf diese Weise entstand die Idee zur Gründung eines Freundeskreises", blickt Kott zurück. Michael Roth (Richter in Schweinfurt) unterstützte sie in rechtlicher Hinsicht bei der Abfassung der Vereinssatzung.
Der Freundeskreis fand immer mehr Mitglieder und wurde fester Bestandteil des schulischen Zusammenlebens.
Heute sind es stolze 215 Mitstreiter, Andrea Bätz aus Obervolkach ist aktuell die Vorsitzende.
Alle helfen zusammen "Zehn Jahre erscheinen im Vergleich zu über 150 Jahren, in denen die Dillinger Franziskanerinnen bereits in der Mädchenbildung in Volkach wirken, relativ kurz", sagte Bätz in ihrer Festansprache. "So kurz die Zeit erscheinen mag, umso größer darf der Respekt sein vor denen, die sich vor zehn Jahren aufgemacht haben, diesen neuen Weg zur Unterstützung dieser bemerkenswerten Schule zu beschreiten." Ihr Dank galt den Verantwortlichen der letzten Jahre, allen Helfern und dem aktuellen Vorstandsteam mit Petra Bucklisch (Gerlachshausen), Gudrun Wieland (Obervolkach) und Elisabeth König (Albertshofen). Der Schulleitung attestierte sie eine "respektvolle und wunderbare Zusammenarbeit".
Bätz habe selbst viele Veränderungen in der Schule miterlebt, bei der
sie die Wichtigkeit des Freundeskreises verspüren konnte. Geförderte Projekte waren unter anderem die Renovierung der Weitsprunganlage, die Neuausstattung der Computer-Räume, die Einrichtung der Schulaula im Dachgeschoss sowie die Neuanlage des Pausenhofes. Auf Anfragen aus den Schul-Fachschaften nach neuen Lehr- und Lernmitteln habe der Freundeskreises schnell und unbürokratisch reagiert.
"Wichtigstes Ziel jedoch wird stets die Persönlichkeitsbildung der Schülerinnen sein und bleiben", betonte Bätz. Die angebotenen Kurse begleiten die Mädchen auf ihrem Weg in die Schulgemeinschaft hinein und über ihren Abschluss hinaus auf ihrem Weg hinein ins Berufsleben. In diesem Jahr initiierte der Freundeskreis die Kurse "Lernen lernen" (5./6. Klasse), Wen-Do (6./7. Klasse), Rhetorik (7./8. Klasse), Farb- und Stilberatung (9. Klasse) sowie "Bei Tisch stilvoll genießen" (10.
Klasse). Daneben haben die Schülerinnen die Gelegenheit, verborgene Talente zu entdecken und diese in den Kreativseminaren weiter zu entwickeln. Bätz freut sich schon auf die bevorstehenden Herausforderungen. Sr. Kunigild Steer dankte den Mitgliedern des Freundeskreises, die der Schule viel Zeit und Tatkraft geschenkt hätten.
Gelernt "Nein" zu sagen Für Schülerin Julia Stark bleibt der Wen-Do-Kurs in bester Erinnerung. "Er hat mein Selbstbewusstsein gestärkt und mir eine große Selbstsicherheit in gefährlichen Situationen gegeben", erzählte die Siebtklässlerin. "Ich wurde bestärkt ,Nein' zu sagen.
Sehr überzeugend war für mich, welche Kraft wir in Notlagen entwickeln." Begeistert von den Kunstkursen, die der Freundeskreis ermöglichte, war Zehntklässlerin Laura Englert: "Einige Schülerinnen verewigen sich mit den Kunstwerken zum Sonnengesang."
Wenn junge Frauen wie Julia und Laura selbstbewusst vor eine große Zuhörerschar treten und eine Rede halten, dann weiß Petra Kott, dass die Vereinsgründung vor zehn Jahren sinnvoll war. "Durch unser Zutun konnten und können wir die Persönlichkeiten der Mädchen fördern." Dass die Grundidee von damals auch heute noch fortgesetzt wird, macht die Gründungsvorsitzende sichtlich stolz.