Kommunaler Finanzausgleich: Hof sieht weiter Herausforderungen
Autor: Redaktion
Hof an der Saale, Dienstag, 04. November 2025
Der Freistaat Bayern und die kommunalen Spitzenverbände haben sich auf wesentliche Punkte zum kommunalen Finanzausgleich 2026 geeinigt. Hof hat jedoch Bedenken.
Der Freistaat Bayern und die kommunalen Spitzenverbände haben sich am 30. Oktober 2025 auf wesentliche Punkte zum kommunalen Finanzausgleich 2026 sowie zur Verteilung des kommunalen Anteils am Sondervermögen Infrastruktur geeinigt. Die Stadt Hof begrüßt die Ergebnisse, verweist jedoch auf weiterhin große finanzielle Herausforderungen.
Die Bezirksumlage wird zwar nicht in dem bereits befürchteten Umfang steigen, eine Steigerung ist damit aber nicht vom Tisch. Der Bezirk Oberfranken wird hierzu kurzfristig neue Berechnungen anstellen. Oberbürgermeisterin Eva Döhla: "Als kreisfreie Stadt trägt Hof die sozialen Lasten fast vollständig selbst. Die angekündigte Entlastung der Bezirke in Bayern und damit bei den Bezirksumlagen ist sinnvoll, jedoch angesichts der erheblich steigenden Sozialausgaben und Bezirksumlagen nicht ausreichend."
Bayernweit steigt das Volumen des kommunalen Finanzausgleichs im kommenden Jahr um 845 Millionen Euro. Zusätzlich wird der kommunale Anteil am Steuerverbund schrittweise auf 13,5 Prozent angehoben. Ohne diese Anpassung wäre es – nicht zuletzt aufgrund zensusbedingter Effekte – zu Mindereinnahmen gekommen. Ob damit jedoch eine wirklich spürbare Erhöhung der Schlüsselzuweisung für die Stadt Hof im Jahr 2026 möglich wird, wird sich Anfang Dezember 2025 zeigen. In diesem Zeitraum veröffentlicht der Freistaat die individuellen Berechnungen und Zuweisungsbescheide für jede Kommune. Erst dann ist klar, welche Auswirkungen die Anpassungen für den Haushalt der Stadt Hof konkret haben.
Hof steht in einer besonderen Verantwortungssituation. Als kreisfreie Stadt trägt die Stadt Hof die sozialen Aufgaben nahezu vollständig selbst. Die Ausgaben im Sozialbereich steigen seit Jahren deutlich und binden inzwischen rund 37 Prozent des gesamten Verwaltungshaushalts. Das nimmt der Stadt finanziellen Spielraum – bei Infrastruktur, Bildung und Stadtentwicklung. Hinzu kommt eine besondere Ausgangslage: eine überdurchschnittliche Kinderarmutsquote, viele Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung und eine im bayernweiten Vergleich schwächere Wirtschaftsstruktur. Hof trägt viel – oftmals früher und intensiver als andere Städte.
Gerade in der Jugend- und Sozialarbeit wird das sichtbar. Angebote wie Jugendsozialarbeit an Schulen oder der Einstieg in die Kita sind unverzichtbar, werden aber zunehmend aus eigenen Mitteln finanziert. Die Stadt unterstützt Familien und junge Menschen, baut Brücken in Bildung und Teilhabe – häufig ohne ausreichende finanzielle Begleitung von Bund und Land. Gleichzeitig investiert Hof trotz angespannter Lage in zentrale Zukunftsaufgaben. Der geplante Neubau der Christian-Wolfrum-Schule steht stellvertretend für moderne Bildungsinfrastruktur, die Kindern und Familien Perspektiven eröffnet.
Auch an Kitas, an Schulgebäuden und an zusätzlichen Räumen für Betreuung wird kontinuierlich gearbeitet. Darüber hinaus müssen grundlegende Infrastrukturen gesichert werden: Brücken, Straßen und öffentliche Gebäude sind Grundlage für Mobilität, Sicherheit und Lebensqualität. Projekte wie die Brückensanierungen, die Weiterentwicklung des Eisteich-Areals oder die Planungen für die Grüne Au zeigen, dass Hof Verantwortung für Gegenwart und Zukunft übernimmt.
Bei diesem Text handelt es sich um eine Pressemitteilung.