Issigau: Besuchermagnet wohl durch Vandalismus zerstört - "sind erschrocken"
Autor: Isabel Schaffner
Issigau, Sonntag, 11. Februar 2024
Der Frankenwaldverein aus dem Landkreis Hof ist geschockt: Wohl durch Vandalismus wurde das "Wahrzeichen des Höllentals" zerstört - jetzt soll ein neues Exemplar entstehen. Doch es gibt ein Problem.
20 Jahre lang blickte die etwa zwei Meter große und zwei Meter lange Hirschskulptur vom Hirschsprungfelsen auf das Höllental im Landkreis Hof. Insgesamt gebe es hier das "Wahrzeichen des Höllentals" im Issigauer Wandergebiet, mit drei Vorgängern "bestimmt 50 Jahre", sagt Stefan Münch, der stellvertretende Hauptvorsitzende des Frankenwaldvereins im Gespräch mit inFranken.de. Jetzt ist der Sockel jedoch leer.
Wanderer hätten die Abwesenheit der Figur am Wochenende des 27. und 28. Januar 2024 bemerkt, erklärt Münch. "Wir sind erschrocken und haben uns gefragt, wie das sein kann." Der Verein habe zunächst an einen starken Sturm gedacht, erstattete dann jedoch Anzeige bei der Polizei Naila. Der Hirsch soll wieder zurückkommen, doch das sei ein Projekt im fünfstelligen Eurobereich für die ehrenamtlichen Mitglieder.
Frankenwaldverein plant neuen Hirschen für das Höllental - "viele Unsicherheitsfaktoren"
Zu Fuß über verschiedene Wanderwege ist der Hirschsprung am rechten Hang des Höllentals erreichbar. Auf dem Diabasturm befand sich der zum Sprung ansetzende, hölzerne Hirsch. "Der Sage nach wurde bei einer markgräflichen Jagd im Jahr 1756 ein Hirsch gehetzt, der - um den Kugeln zu entfliehen - vom Felsvorsprung sprang", heißt es auf der Webseite von Frankenwald Tourismus. "Es war ein markanter Punkt, ein Besuchermagnet", beschreibt ihn Münch. Wanderer hätten sein Geweih gefunden und es beim Gasthaus Hirschsprung abgegeben. Bilder zeigen die Skulptur in Einzelteilen.
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"Es ist schade, dass jemand den Hirsch vom Thron gestoßen hat", drückt er sein Bedauern. "Viele Menschen verbinden mit ihm Erinnerungen." Der Frankenverein gehe von Vandalismus aus und lasse die Polizei diesen Verdacht prüfen. Die Kosten für eine neue Hirschskulptur überstiegen die finanziellen Mittel des Vereins, welcher generell in seinem Haushalt "auf Kante genäht" sei. Es gehe nicht nur um die Herstellung an sich, sondern auch um die gefährliche und aufwendige Installation des über 100 Kilogramm schweren Kolosses. "Es gibt viele Unsicherheitsfaktoren, die wir jetzt ausloten müssen", sagt Münch, der auch Bürgermeister der Gemeinde Geroldsgrün ist.
"Wir bitten um Unterstützung und freuen uns über Spenden für den neuen Hirschen im Höllental", schreibt der Verein auf seiner Webseite mit neu eingerichtetem Spendenfeld. "Wir bedanken uns ganz herzlich im Namen aller Heimat- und Wanderfreunde des Frankenwaldvereins bei allen Spendern und hoffen, dass wir in absehbarer Zeit wieder eine Hirschskulptur aufstellen können." Die schönsten Wanderwege in Franken findest du in unserem großen Überblick. Diese 11 Touren solltest du kennen. Weitere Nachrichten aus Hof und Umgebung findest du in unserem Lokalressort.