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Hof: Hilfsorganisationen kaufen Regale bei Marktkauf komplett leer - wie ist die Lage bei Edeka, Aldi und Lidl?


Autor: Ralf Welz

Hof, Freitag, 18. März 2022

In der Marktkauf-Filiale in Hof gibt es teils leere Regale. Auf einem Aushang verweist der Supermarkt auf vermehrte Aufkäufe durch Hilfsorganisationen infolge des Ukraine-Kriegs. Wie ist die Lage bei Edeka, Aldi und Lidl?
In der Hofer Marktkauf-Filiale wird aktuell vor einem leeren Regal auf mögliche Aufkäufe durch Hilfsorganisationen hingewiesen. inFranken.de hat bei Edeka, Aldi und Lidl nachgefragt, wie es dort um die Warenversorgung bestellt ist.


  • Marktkauf verweist auf vermehrte Aufkäufe durch Hilfsorganisationen - Regale in Hofer Filiale teils leer
  • Edeka äußert sich zu Lieferengpässen wegen Ukraine-Krieg: "Situation gerade sehr dynamisch"
  • Lidl begrenzt teilweise Abgabemengen 

Ukraine-Krise sorgt für leere Supermarkt-Regale: Infolge des russischen Militärangriffs auf die Ukraine kommt es bei Supermärkten und Drogerien teils zu Lieferengpässen und ausverkauften Produkten. Mehrere große Handelsketten haben unterdessen russische Waren aus ihrem Sortiment genommen. Auch in der Marktkauf-Filiale im oberfränkischen Hof stehen die Kunden stellenweise vor leeren Regalen. Auf einem Schild weist das Marktkauf-Team auf mögliche Aufkäufe durch Hilfsorganisationen hin.

Marktkauf Hof berichtet von Aufkäufen durch Hilfsorganisationen 

"Sehr geehrte Kundinnen und Kunden, wir möchten Sie darauf hinweisen, dass es durch die Ukrainekrise vermehrt zu Aufkäufen durch Hilfsorganisationen kommen kann." Die Filiale bittet die Kunden um Verständnis und verspricht, ihr Bestmögliches zu unternehmen, um vor Ort ausreichend Ware anbieten zu können. inFranken.de hat bei Marktkauf nachgefragt, inwieweit es auch in anderen fränkischen Filialen leere Regale aufgrund von Aufkäufen gibt. Edeka, Aldi und Lidl erklären, wie aktuell die Lage in ihren Filialen aussieht. 

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"Die Situation ist gerade sehr dynamisch", konstatiert Stefanie Schmitt, Pressesprecherin von Edeka Nordbayern-Sachsen-Thüringen, inFranken.de. Die Marktkauf-Filialen, die es unter anderem auch in Nürnberg, Schweinfurt und Weißenburg gibt, sind Teil der Edeka-Gruppe. Schmitt zufolge fallen die Abverkäufe in den Märkten regional je nach Kaufverhalten ganz unterschiedlich aus. "Insofern können wir keine standortindividuellen Aussagen treffen." Aktuell könne in enger Zusammenarbeit mit den Lieferanten eine ausreichende Versorgung mit Lebensmitteln der Grundversorgung oder Gütern des täglichen Bedarfs sichergestellt werden.

"In Einzelfällen kann es allerdings bei bestimmten Produkten zu kurzzeitigen Lieferengpässen kommen", erklärt die Edeka-Sprecherin. "Dies betrifft insbesondere Speiseöle, die zum Teil auch aus der Ukraine stammen." In solchen Fällen könnten die Kunden jedoch auf andere Marken als Produktalternativen zurückgreifen. Je nach Situation vor Ort riefen die Filialen dazu auf, nur haushaltsübliche Mengen bestimmter Artikel einzukaufen. "Es gibt weiterhin keinen Anlass, zusätzliche Vorräte anzulegen", betont Schmitt. 

Aldi sieht "stärkere Nachfrage bei einigen Warengruppen" - Discounter reagiert auf Entwicklung

Auch der Lebensmitteldiscounter Aldi verzeichnet gegenwärtige eine erhöhte Nachfrage bei bestimmten Produkten. Als Grundversorger versorgen wir täglich Millionen von Menschen in Europa mit Lebensmitteln und beliefern unsere Filialen täglich mit neuer Ware", berichtet Nastaran Amirhaji, Pressesprecherin von Aldi-Süd. "Wir sehen momentan eine stärkere Nachfrage bei einigen Warengruppen und so kann es sein, dass einzelne Artikel kurzzeitig vergriffen sind."

Aldi stehe diesbezüglich in engem Kontakt mit seinen Lieferanten und reagiere auf diese Entwicklungen. "Wir bitten unsere Kunden und Kundinnen immer, Waren nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen", erklärt auch die Aldi-Sprecherin. "Bei größeren Nachfragen behalten wir uns wie immer vor, die Abgabemenge pro Kunde vorübergehend einzuschränken."

Inwieweit es in den Aldi-Filialen zu Aufkäufen durch Hilfsorganisationen kommt, ist indes unklar. 

Lidl erklärt: Lieferverzögerungen "lediglich bei einzelnen Produkten" möglich

Lidl verweist in seiner Stellungnahme gegenüber inFranken.de ebenfalls auf die teils begrenzte Abgabemenge. "Wir sind bestürzt über das Geschehen in der Ukraine und verfolgen die weiteren Entwicklungen sehr aufmerksam", konstatiert Isabel Lehmann von der Pressestelle von Lidl Deutschland. Auch sie betont, dass die Warenversorgung in den Filialen der Lidl-Handelssparten "grundsätzlich sichergestellt" sei. "Lediglich bei einzelnen Produkten kann es zu Lieferverzögerungen kommen." Lehmann verweist diesbezüglich ebenfalls auf die zur Verfügung stehenden Produktalternativen in den Lidl-Märkten.

Ob es in den Lidl-Filialen wie in der Hofer Marktkauf-Filiale momentan verstärkt zu Großeinkäufen durch humanitäre Hilfsorganisationen kommt, bleibt unterdessen auch hier ungeklärt. "Unabhängig von der aktuellen Situation geben wir unsere Waren wie bisher nur in haushaltsüblichen Mengen ab", heißt es vonseiten der Pressestelle lediglich dazu. "Mit unseren Lieferanten und Logistik-Dienstleistern stehen wir in enger Abstimmung."

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