Herrmann und Dobrindt kritisieren Gaffer nach Busunglück auf A9

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Verkehrsminister Alexander Dobrindt (links) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) äußerten sich am Montagnachmittag am Unfallort zu dem tragischen Busunglück auf der A9 bei Münchberg (Landkreis Hof). Die Politiker zeigten sich bestürzt und kritisierten auch das Verhalten einiger Verkehrsteilnehmer. Foto: News5/ Fricke
Verkehrsminister Alexander Dobrindt (links) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) äußerten sich am Montagnachmittag am Unfallort zu dem tragischen Busunglück auf der A9 bei Münchberg (Landkreis Hof). Die Politiker zeigten sich bestürzt und kritisierten auch das Verhalten einiger Verkehrsteilnehmer. Foto: News5/ Fricke

Bei einem Busunglück kamen am Montag auf der A9 im Kreis Hof 18 Menschen ums Leben. Dobrindt und Herrmann kritisierten das Verhalten mancher Fahrer.

Bei einem schweren Busunglück am Montagmorgen (3. Juli) auf der Autobahn 9 bei Münchberg (Landkreis Hof) sind bis zu 18 Menschen verbrannt. Wie die Behörden mitteilten, wurden 30 Fahrgäste teils schwer verletzt.


Bundesverkehrsminister Alexander Dobrind und der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (beide CSU) kamen am Nachmittag zur Unfallstelle. Sie kritisierten das Verhalten einiger Verkehrsteilnehmer: Es habe viele Gaffer gegeben, dafür aber nur schleppend eine Rettungsgasse.



Der mit 46 Gästen und zwei Busfahrern besetzte Bus aus Sachsen war um 7 Uhr bei stockendem Verkehr auf einen Lkw aufgefahren und danach sofort in Brand geraten. Die Hitzeentwicklung am Bus muss bereits kurz nach Ausbruch des Feuers enorm gewesen sein. Die Feuerwehrleute kamen nicht an den brennenden Bus heran, um Personen zu retten - zunächst musste das Feuer gelöscht werden. Der Bus brannte vollkommen aus.




Video: Busunglück in Oberfranken

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zeigte sich nach einem Besuch der Unfallstelle sichtlich bewegt und rang mit den Worten. "An dem Buswrack befindet sich nichts Brennbares mehr, es gab eine enorme Hitzeentwicklung", sagte er. Dass die Einsatzkräfte deswegen den möglicherweise noch lebenden, im Bus eingeschlossenen Personen nicht zu Hilfe eilen konnten, sei eine sehr belastende Situation für die Retter. Bisher seien menschliche Überreste von elf Fahrgästen aus dem Wrack geborgen worden, von sieben weiteren noch Vermissten fehle bislang noch jede Spur, erläuterte der Bundesverkehrsminister.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann, der zusammen mit Dobrindt per Hubschrauber zur Unfallstelle gekommen war, zeigte sich ebenfalls erschüttert. "Der Reisebus muss sofort komplett in Flammen gestanden haben", sagte er. Man werde sich den genauen Unfallhergang noch mal genau ansehen müssen, um zu ergründen, wie es nach einem "offenbar nur leichten Auffahrunfall zu diesem schweren Unglück kommen konnte". Herrmann und Dobrindt kritisierten bei ihren Statements an der Unfallstelle die Unvernunft vieler Fahrer. Es habe viele Gaffer gegeben, dafür aber nur schleppend eine Rettungsgasse.


"Beten wir für die Opfer": Reaktionen zu Busunglück auf A9 bei Münchberg


Die Autobahn 9 wird laut Polizeiangaben in Fahrtrichtung Süden den ganzen Tag über komplett gesperrt bleiben. Die Fahrbahn in Richtung Norden ist aktuell wieder freigegeben. Von dem Bus ist nur noch ein vollkommen ausgebranntes Wrack übrig.