Berg bei Hof: Bäckerei Resch muss nach 50 Jahren schließen - "Sie war mein Leben"
Autor: Annika Seidel
Berg, Dienstag, 07. Januar 2020
Nach 50 Jahren Betrieb muss die Bäckerei Resch in Oberfranken schließen. Es habe sich kein Nachfolger gefunden, der den Laden übernimmt. Auch die neue Bonpflicht sei zum Teil Schuld an der Schließung, erzählt Manfred Resch im Gespräch mit inFranken.de .
"Je näher der Tag der Schließung gekommen ist, desto schlimmer ist es geworden", erzählt Manfred Resch, Inhaber der Bäckerei Resch in Berg (Landkreis Hof). Nach 50 Jahren musste er sein Geschäft, sein Lebenswerk, dichtmachen. Am 31.12.2019 war es so weit: "Der Tag war grauenvoll. Das wünsche ich keinem", sagt Resch.
Bäckerei Resch musste dichtmachen: Die Geschichte hinter der Schließung
Mit 14 Jahren begann Manfred Resch seine Lehre zum Bäcker. Die Gesellenprüfung legte er damals als Bester im Jahrgang ab, doch zur Meisterprüfung wurde Resch zunächst erst abgelehnt. Mit dem Wunsch im Kopf, eine eigene Bäckerei zu öffnen, habe er den Zuständigen "die Pistole auf die Brust gesetzt". Schnell konnte er seine Meisterprüfung nachholen und schließlich am 27.02.1969 seine Bäckerei in der Hofer Straße in Berg eröffnen.
Seit diesem Zeitpunkt arbeitete Resch jeden Tag mit Leidenschaft in seinem Laden. Er machte sich jedoch immer Gedanken, wer sein Geschäft eines Tages übernehmen könne. Manfred Resch hat Söhne, jedoch leidet einer von ihnen an einer Mehlallergie. Der älteste Sohn, Thomas Resch, lernte aus diesem Grund extra vom Fliesenleger zum Bäcker um, damit er in die Fußstapfen seines Vaters treten könne. Auch er schloss die Lehre mit der besten Gesellenprüfung ab, so wie einst Manfred Resch.
Laut dem Bäckereiinhaber sei die Frau des Sohnes am Scheitern der Übergabe Schuld gewesen. "Sie wollte sich in der Bäckerei nicht bucklig arbeiten", erzählt Resch. Doch in einer Bäckerei sei es wichtig, dass die gesamte Familie mit anpacke.
Bäcker-Sohn meldet sich zu Wort: "Ich habe mit allen Mitteln versucht, den Laden zu übernehmen"
Im Gespräch von inFranken.de mit Sohn Thomas Resch wird allerdings klar, dass offenbar ein größerer Familienstreit hinter dem Problem steckt. Seit acht Jahren hätten Vater und Sohn keinen Kontakt mehr zueinander.
"Ich habe mit allen Mitteln versucht, den Laden zu übernehmen", sagt Thomas Resch. 21 Jahre lang habe er in der Bäckerei gearbeitet, auch seine Frau sei für zehn Jahre im Familienbetrieb tätig gewesen. Dafür habe sie "nie ein 'Danke' bekommen", erzählt der Sohn. Doch mit der Bäckerei habe Thomas Resch auch einen großen Schuldenberg übernehmen müssen, berichtet er. Drei Banken hätten ihm keinen Kredit gewährt.