Ein weiteres Novum im Rahmen des Betriebs in Bad Steben ist die künftige Einbindung der „Wohin du Willst“-App der DB Regio Bus.
Das heißt: „Wir werden in ca. 3 bis 4 Wochen den Streckenverlauf nicht nur stur abfahren können, sondern erstmals auch einen Bedarfsverkehr anbieten. Über die technischen Möglichkeiten der App kann das Fahrzeug, ähnlich wie beim Hofer Landbus, also auch individuell von den Fahrgästen angefordert werden“, so Andreas Weinrich, der das Projekt von Seiten der Logistikagentur Oberfranken betreut.
Das Shuttle fährt ab sofort und bis Ende September dienstags bis samstags von 11:00 bis 18:30 Uhr und ist für alle Fahrgäste kostenlos. Die Höchstgeschwindigkeit des Shuttles beträgt maximal 16km/h. Die Fahrt zwischen den beiden Kliniken nimmt ca. 25 bis 30 Minuten in Anspruch.
„Ich denke, dass wir mit dem Shuttle eine attraktive Strecke einmal quer durch unseren Markt anbieten können. Deshalb hoffe ich natürlich, dass auch die einheimischen Bad Stebener Interesse zeigen und das Projekt auf eine gute Resonanz stößt. Für mich stellt der Shuttlebus als Zukunftsvision eine sinnvolle Ergänzung zum Hofer Landbusses dar, daher freue ich mich, dass Bad Steben als Teil des Forschungsprojektes ausgewählt wurde“, so der Bad Stebener Bürgermeister Bert Horn.
Donat Sammer, Chef der drei Kliniken der Deutschen Rentenversicherung in Bad Steben, ergänzt: „35 Prozent unserer Patienten kommen nach frischen Operationen an Knie, Hüfte oder Bandscheibe zu uns. Das heißt, sie sind nur sehr eingeschränkt mobil. Mit dem Shuttle können sie nun, selbst mit Krücken und Rollator, in den Ort fahren.“
Das Shuttle-Forschungsprojekt in Bad Steben ist auf ein halbes Jahr angelegt. Landrat Dr. Oliver Bär ist sich sicher, dass man das Shuttle aber auch in Zukunft sehen wird: „Autonomes Fahren wird ein Quantensprung sein für die öffentliche Mobilität. Ich bin der festen Überzeugung, wie lange die Phasen des Testens, Erprobens und des Weiterentwickelns, wir werden autonome Busse in Bad Steben wiedersehen.
Allgemeine Informationen zum Shuttlemodellprojekt Oberfranken:
Seit 2020 läuft das durch das Bundesverkehrsministerium geförderte Forschungsprojekt Shuttle-Modellregion Oberfranken, das den Einsatz von autonomen - also ohne Fahrer fahrenden - Bussen unter verschiedenen Voraussetzungen erproben soll.
Ziel des Projektes ist es, durch die Einrichtung eines Shuttle-Betriebs wichtige Fragen für einen fahrerlosen Öffentlichen Personennahverkehr zu klären. Dabei geht es vor allem darum, inwieweit auch im ländlichen Raum mithilfe neuer Technologien ein flexibles und bedarfsgerechtes Angebot gestärkt werden kann.
Aktuell gibt es drei Shuttle-Standorte im Rahmen des Projektes: Während in Bad Steben das Thema Barrierefreiheit im Vordergrund der Forschung steht, geht es in Hof beispielsweise um das Fahren durch eine Fußgängerzone. In Kronach wiederum hat das Shuttle eine anspruchsvolle, mit Steigung und Engstellen versehene Strecke zurückzulegen.
Bereits abgeschlossen ist die Forschungsstrecke in Rehau. Hier stand unter anderem die Querung eines Bahnübergangs im Fokus.