Eine Unterschriftenaktion der Anlieger änderte nichts. Die Gemeinde Untermerzbach lehnt einen Verkehrsspiegel für die Brunnenleite weiterhin ab.
Anwohner der Brunnenleite in Untermerzbach wünschen sich einen Verkehrsspiegel, um von der Brunnenleite gefahrloser in die Mühlstraße (Staatsstraße 2278) einfahren zu können. Bei der Ausfahrt sei nach rechts, Richtung Ortsmitte, die Sicht erheblich eingeschränkt. Die Gemeinde hatte den Antrag von Gabriele Ebert auf Anbringung eines Verkehrsspiegels abgelehnt. Damit gab die Antragstellerin nicht zufrieden. Sie sammelte Unterschriften, weshalb der Bauausschuss bei seiner Sitzung am Donnerstagnachmittag mit der Polizei eine Orteinsicht vornahm.
Die Antragsteller argumentierten, dass das Einfahren von der Brunnenleite in die Mühlstraße aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens und der schwierigen Sichtverhältnisse teilweise mit großen Gefahren verbunden sei. Besonders sei das der Fall, wenn an der Ortsdurchgangsstraße parkende Autos zusätzlich den Straßenraum einengen.
Polizeioberkommissar Tobias Kern von der Polizeiinspektion Ebern konnte der vorgebrachten Argumentation nicht folgen. Er zeigte auf, dass die Situation am Einmündungsbereich durchaus beherrschbar sei. "Die Anbringung eines Verkehrsspiegels schafft vermeintliche Sicherheit und führt dazu sich auf diesen zu verlassen", sagte Kern.
Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) sah als Hauptproblem eine an der Einmündung vorhandene Buchenhecke, die in der Vegetationszeit teilweise in den Verkehrsraum rage. "Der betroffene Grundstückseigentümer hat sich bereit erklärt, die Hecke so zurück zu schneiden, dass eine Verkehrsbehinderung nicht mehr gegeben ist", sagte Dietz. Unfälle seien dort noch nicht passiert und es gebe im Gemeindegebiet weitaus gefährlichere Einmündungen. Ganz billig sei ein Verkehrsspiegel auch nicht.
Mit diesen Argumenten gaben sich die Anlieger, von denen mehrere erschienen waren, nicht zufrieden.
"Muss man erst abwarten bis ein Unfall passiert?", wurde gefragt. Der Bauausschuss lehnte den Antrag ab.
Desolate Bausubstanz
Einen "Schandfleck" und auch ein Sicherheitsrisiko stellt das leer stehende Gebäude im Mühlweg in Richtung Obermerzbach dar. Dieses Anwesen erlangte vor einigen Jahren eine fragwürdige Bekanntheit, als bei einem Feuerwehreinsatz eine totale Vermüllung festgestellt wurde. Der Bauausschuss konnte sich überzeugen, dass aufgrund der desolaten Bausubstanz die Standsicherheit des Hauses nicht mehr gewährleistet ist. Deshalb hatte die Gemeinde bereits vor einiger Zeit eine Absperrung vorgenommen. "Die Eigentumsverhältnisse sind nicht geklärt", sagte Bürgermeister Dietz, weshalb es schwierig ist, die Besitzer in die Pflicht zu nehmen. Möglicher Weise könne die Gemeinde die "Schrottimmobilie" übernehmen und abbrechen.
"Dazu sind aber noch weitere Klärungen mit dem Landratsamt nötig, auch stellt sich die Kostenfrage für den Abbruch", sagte der Bürgermeister.
Gemeinder wünscht Fischpass
Der Mühlteich am nördlichen Ortsausgang wurde von der Gemeinde reaktiviert. Nun soll, um die Durchgängigkeit für Fische zu gewährleisten, der Merzbach oberhalb des Mühlteiches eine Fischtreppe erhalten. Wie Bürgermeister Dietz betonte, wurde der hierfür notwendige Antrag nach Wasserrecht beim Landratsamt bereits gestellt. "Aufgrund der für ein Zuschussverfahren zu geringen Kosten kann ein staatlicher Zuschuss nicht erreicht werden. Wir sollten daher überlegen, ob man nicht ein Gesamtpaket zum Gewässerunterhalt schnüren sollte, um staatliche Zuschüsse zu erlangen", so Helmut Dietz.
Zur Debatte stand, ob am Ortsausgang von Obermerzbach eine Wohnbebauung möglich wäre. Steffen Schmidt hatte über die Gemeinde eine Bauvoranfrage eingereicht. Das von ihm anvisierte Grundstück liegt außerhalb der Bebauung. Die Gemeinde wird deshalb eine Anfrage beim Landratsamt stellen, um rechtliche Fragen klären zu lassen.
In Augenschein genommen wurde die ehemalige Synagoge in Gleusdorf, die direkt an der Ortsdurchfahrt liegt. Bürgermeister Dietz sagte, dass der Erwerb der Gebäude in den letzten Tagen vollzogen wurde. "Wir können deshalb Planungen in Angriff nehmen", so das Gemeindeoberhaupt. Mit Hilfe von europäischen Fördermitteln sei es möglich, das Gebäude einer öffentlichen Nutzung zuzuführen.
"Es ist geplant, die ehemalige Synagoge von Gleusdorf in das bereits bestehende Konzept der Synagoge Memmelsdorf einzubinden."
Eine Nutzungsänderung erfolgt im Kindergarten Memmelsdorf, infolge derer eine Treppe angebaut werden müsse. Auch müssten manche Fenster erneuert werden.