Zur Wende flog die Schwalbe ein

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Der Vorsitzende des "Schwalben-Clubs" Gereuth, Martin Klee, zeigt, dass seine "gelbe Schwalbe" noch "fliegen" kann, und dreht eine Runde in der Einfahrt seines Grundstücks. Foto: Helmut Will
Der Vorsitzende des "Schwalben-Clubs" Gereuth, Martin Klee, zeigt, dass seine "gelbe Schwalbe" noch "fliegen" kann, und dreht eine Runde in der Einfahrt seines Grundstücks. Foto: Helmut Will
Sie erinnern sich an 25 Jahre "Schwalben-Club-Gereuth. Vorsitzender Martin Klee und Schriftführerin Marion Engelhardt blättern in den Unterlagen des Vereins. Foto: Helmut Will
Sie erinnern sich an 25 Jahre "Schwalben-Club-Gereuth. Vorsitzender Martin Klee und Schriftführerin Marion Engelhardt blättern in den Unterlagen des Vereins. Foto: Helmut Will
 
Eine stattliche Anzahl von Mopeds beim "Schwalben-Club" Gereuth, auch wenn es nur noch acht "echte Schwalben" gibt, wie Vorsitzender Martin Klee (rechts) sagte. Foto: Schwalben-Club Gereuth
Eine stattliche Anzahl von Mopeds beim "Schwalben-Club" Gereuth, auch wenn es nur noch acht "echte Schwalben" gibt, wie Vorsitzender Martin Klee (rechts) sagte. Foto: Schwalben-Club Gereuth
 
5 Jahre "fliegt" die "Schwalbe" in Gereuth. Hier Mitglieder beim 25jährigen Bestehen mit Vorsitzenden Martin Klee (links) Kassiererin Margit Klee (4. von links) und Schriftführerin Marion Leonhardt (8. von links). Foto: Schwalbe-Club Gereuth
5 Jahre "fliegt" die "Schwalbe" in Gereuth. Hier Mitglieder beim 25jährigen Bestehen mit Vorsitzenden Martin Klee (links) Kassiererin Margit Klee (4. von links) und Schriftführerin Marion Leonhardt (8. von links). Foto: Schwalbe-Club Gereuth
 
Das Emblem des "Schwalben-Club" Gereuth ziert zum Beispiel die Club-T-Shirts. Foto: Helmut Will
Das Emblem des "Schwalben-Club" Gereuth ziert zum Beispiel die Club-T-Shirts. Foto: Helmut Will
 
So sieht der Fahrer die Armaturen der "Schwalbe." Foto: Helmut Will
So sieht der Fahrer die Armaturen der "Schwalbe." Foto: Helmut Will
 
11.967 Kilometer hat die gelbe Schwalbe von Martin Klee, Vorsitzender des "Schwalben-Clubs" Gereuth auf dem Buckel. Foto: Helmut Will
11.967 Kilometer hat die gelbe Schwalbe von Martin Klee, Vorsitzender des "Schwalben-Clubs" Gereuth auf dem Buckel. Foto: Helmut Will
 
Das Emblem des "Schwalben-Club" Gereuth ziert zum Beispiel die Club-T-Shirts. Foto: Helmut Will
Das Emblem des "Schwalben-Club" Gereuth ziert zum Beispiel die Club-T-Shirts. Foto: Helmut Will
 
Vor Jahren fuhr sie noch selber eine "Schwalbe." Marion Engelhardt, Schriftführerin des Vereins sitzt heute eher nur noch mal zur Probe, wie hier auf dem Moped von Vorsitzenden Martin Klee. Foto: Helmut Will
Vor Jahren fuhr sie noch selber eine "Schwalbe." Marion Engelhardt, Schriftführerin des Vereins sitzt heute eher nur noch mal zur Probe, wie hier auf dem Moped von Vorsitzenden Martin Klee. Foto: Helmut Will
 
 
Der Jubiläumskrug, den Gründungsmitglieder des Vereins zum 25-jährigen Bestehen erhielten. Foto: Helmut Will
Der Jubiläumskrug, den Gründungsmitglieder des Vereins zum 25-jährigen Bestehen erhielten. Foto: Helmut Will
 

Der Schwalbenclub Gereuth, der sich den legendären Motorrädern aus Suhl verschrieben hat, knattert durchs 25. Jubiläumsjahr.

Sie "fliegen" respektive fahren seit 25 Jahren, die Mitglieder des Motorradclubs im Untermerzbacher Gemeindeteil Gereuth. Der "Schwalbe-Club Gereuth e.V." wurde am 22. Mai 1992 in der Gaststätte "Greifenklau" in Gereuth aus einer Laune heraus gegründet. Das Jubiläum wurde beim Sommerfest des Vereins gefeiert.
Zur Gründungszeit des Vereins, nach der Wende, waren die "Schwalben", Kleinkrafträder, hergestellt von der Firma Simson in Suhl, günstig zu haben. Die "Schwalbe" war einst das erste Modell der damals neuen "Vogelserie" von Simson, die ab dem Jahr 1964 bis 1986 unter der Bezeichnung "KR51" hergestellt wurde.

Ab dem Jahr 1989/90 ließen sich diese knatternden zweirädrigen "Vögel" auch in Gereuth nieder, wie der Vorsitzende des "Schwalbe-Clubs Gereuth", Martin Klee, sagt. Sogar Frauen wollten nichts abseits stehen und schwangen sich auf die Sitzbank. Eine davon ist Marion Leonhardt, seit der Gründung Schriftführerin des Vereins. Sie und Erika Reuter waren die weiblichen Motorradliebhaberinnen, die sich damals eine "Schwalbe" anschafften, erzählt Marion Leonhardt.


Im Wert gestiegen

So 150 bis 250 Euro haben die Mopeds gekostet, die man von Privatleuten in der ehemaligen DDR erstand. Geholt wurden die ersten "Schwalben" mit einem Pkw-Anhänger im ehemaligen "Grenzgebiet", wie Martin Klee erläutert. Derzeit gebe es im Ort acht "Simson-Schwalben". Ein Blick ins Internet zeigt, dass sich die "Schwalben" im Liebhaberwert deutlich gesteigen sind. Summen von bis zu 2500 Euro sind da zu finden.

Derzeit zählt der Verein 68 Mitglieder, erzählt Martin Klee und Marion Leonhardt ergänzt, dass es bei der Gründung 19 waren, sechs Frauen und dreizehn Männer. Die Gründungsvorstandsmannschaft setzte sich aus dem Vorsitzenden, Rolf Klee, seinem Vertreter Martin Klee, Schriftführerin Marion Leonhardt und Kassiererin Erika Reuter zusammen. "Wir lernten der Schwalbe in Gereuth das Fliegen", feixt Marion Leonhardt.

Heute stehen Martin Klee und Werner Köhler als Vorsitzende dem Verein vor. Marion Leonhardt hat immer noch den Stift als Schriftführerin in der Hand und Margit Klee wacht über die Finanzen. Dem Vereinsausschuss gehören Jürgen Seitz und Daniel Meixner an.

Seit der Gründung hält der eingetragene Verein regelmäßig seine Jahresversammlung ab, ein Sommerfest und auch gemeinsame Ausfahrten stehen auf dem Programm. "Bei unseren Fahrten musste hie und da der Mitfahrer schon mal am Berg absteigen, weil die ,Schwalbe' es nicht schaffte", sagt Marion Leonhardt. Dazu ergänzt der Vorsitzende, dass es bei den Mopeds mit einem Hubraum von 50 ccm und 2,5 bis 2,7 PS mitunter zu den von der Schriftführerin geschilderten "Belastungsproblemen" gekommen ist.


Anlaufschwierigkeiten

"Na ja, technische Probleme hat es in den Anfangsjahren auch gegeben und da standen wir Frauen ratlos da", sagt Marion. Sie kann sich erinnern, dass bei einer ihrer ersten Ausfahrten die "Schwalben" von ihr und Erika Reuter "den Geist aufgaben." Dann mussten halt die Männer her und das Problem beheben.
Martin Klee bestätigt das und sagt, dass im Laufe der Jahre durch die Bastler im Verein sehr viele technische Probleme behoben werden konnten. "Jetzt laufen die Dinger eigentlich einwandfrei", so der Vorsitzende.


Kontakte in die Oberpfalz

Er und Marion Leonhardt erinnern sich, dass die Vereinsmitglieder bei einem Besuch in München auf dem Nockherberg Kontakt mit einem "Schwalbe-Verein" aus Prosdorf im Landkreis Cham/Oberpfalz geknüpft haben. "Die kamen dann zu unserem zehnjährigen Bestehen nach Gereuth und fuhren in die Ortschaft ein. Das war schön", so Marion Leonhardt. "Natürlich war es Ehrensache, dass die Gereuther den Prosdorfern im Jahr 2006 einen Gegenbesuch abstatteten", sagt Martin Klee. Einige "Schwalben" habe man da von Gereuth in die Oberpfalz mitgenommen und sei knatternd in Prosdorf eingefahren.

Heuer fand schon eine Ausfahrt zur Giechburg statt, eine weitere wäre noch für September geplant. Martin und Marion freuen sich, dass bisher alles unfallfrei ablief. "Hoffentlich bleibt das auch so", sagte der Vorsitzende.
In Gereuth nimmt der "Schwalben-Club" aktiv am Dorfleben teil. So habe der Verein schon "Tänze in den Mai" veranstaltet und seit dem Jahr 2011 ist er Ausrichter des Rosenmontagtanzes. Auch soziale Einrichtungen können von den "Flügen" und Veranstaltungen des "Schwalbe-Clubs" profitieren. "Erlöse aus unseren Veranstaltungen spenden wir auch schon mal an soziale Einrichtungen", sagt Vorsitzender Klee.


Weiteres Gefieder

Neben der "Schwalbe", die mit einem Absatz von 1 058 300 produzierten Fahrzeugen einst außerordentlich stark vertreten war, gibt es auch andere Typen aus dem Werk Simson. So den "Spatz", gebaut in den Jahren 1964 bis 1971, den "Star" (1964 bis 1975), den "Sperber" (1966 bis 1972) und den "Habicht" (1972 bis 1975). Alle Fahrzeuge waren mit einem 50-ccm-Zweitakter ausgerüstet.

So bis etwa 60 Stundenkilometer ist die "Schwalbe" schnell, sagt Martin Klee, der zu Hause seinen "gelben Vogel" aus der Garage holt und ihn nach nur zwei Tritten auf den Kickstarter zum Knattern bringt. Klee zeigt, dass das gute Stück durchaus noch flott unterwegs sein kann, auch wenn das, was da aus dem Auspuff kommt, die frische Abendluft verstänkert.
Beim Sommerfest, als das 25-jährige Bestehen des Vereins mitgefeiert wurde, blickte Vorsitzender Martin Klee auf das Vierteljahrhundert zurück und rief so manche Anekdote in Erinnerung. Für die Gründungsmitglieder gab es vom Verein "Schwalbe-Krüge".

Was wünscht man sich nach 25 Jahren? "Weiterhin viel Spaß bei hoffentlich unfallfreien Ausfahrten und eine gute Gemeinschaft", sagen Martin Klee und Marion Leonhardt unisono.