Immer wieder laufen Rehe, Hasen oder Wildschweine auf die Straßen im Landkreis Haßberge und werden von Autos erfasst.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem die Haßfurter Polizei nicht einen oder mehrere Wildunfälle meldet. Schon wieder ist ein Reh in ein Auto gerannt, heißt es dann. Das Tier bezahlt solche Kollisionen meist mit dem Leben. Die Autobesitzer haben Schäden an ihren Fahrzeugen. Sie selbst kommen meist unverletzt davon. Das ist aber nicht immer so. Ein Unfall am Donnerstagabend in der Nähe des Zeiler Stadtteils Krum macht deutlich, wie gefährlich die Begegnungen mit Tieren auf der Straße für die Autofahrer sein können.
Auf der Strecke zwischen Ebern und Haßfurt passierte der folgenreiche Unfall im Bereich einer Rechtskurve nahe der Einmündung Krum. Ein 28-Jähriger war mit seinem Alfa Romeo ins Schleudern und nach rechts auf das Bankett geraten. Der Pkw überschlug sich und blieb auf dem Dach auf der Straße liegen. Der Alfa-Fahrer wurde mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Am Pkw gab es einen Schaden in Höhe von etwa 2000 Euro.
Nach Auskunft des Fahrers war ein Reh schuld an dem Unfall. Das Tier sei auf die Straße gelaufen, berichtete der 28-Jährige. Beim Versuch, auszuweichen hat der Mann die Kontrolle über sein Auto verloren. Schon war der Unfall passiert.
Vor ein bis zwei Jahren ist die Zahl der Wildunfälle plötzlich angestiegen. Die Polizei reagierte. Sie stellte große Warnschildern an neuralgischen Punkten auf, erließ Tempobeschränkungen und appellierte an die Autofahrer, besonders vorsichtig zu sein. Es nutzte allerdings nicht viel. Die Zahl der Wildunfälle blieb hoch. Mittlerweile ist die Entwicklung "ganz leicht rückläufig", wie Stefan Scherrer von der Polizei in Haßfurt am Freitag unserem Portal bestätigte. Entwarnung gibt der für den ganzen Landkreis zuständige Polizei-Verkehrssachbearbeiter jedoch nicht.
Es sind immer noch deutlich zu viele Wildunfälle - vor allem im Zuständigkeitsbereich der Inspektion Haßfurt.
Woran liegt's? Drei Gründe nennt Stefan Scherrer. In den Wäldern sind zu viele Sportler, Jogger, Radfahrer, Wanderer sowie andere Personen unterwegs. Die Folge: "Die Rehe finden keine Ruhe", schildert Scherrer. Zweitens besteht immer noch ein erhöhter Wanderdruck für die Tiere, ausgelöst durch trockene Perioden mit weniger Nahrung. Die Tiere sind mehr unterwegs, um Futter zu finden. Und drittens sind viele Autofahrer einfach zu schnell.
Verkehrszeichen helfen kaum noch. Stefan Scherrer weiß: "Die Schilder stehen sich irgendwann einmal tot."