Mit wackeligen Beinen genieße ich meinen "Urlaub nach Feierabend", denn nachdem die Boards das Wasser berührt haben, geht es direkt los. Zunächst möchte Kehrberger, dass wir unser Gleichgewicht finden und lospaddeln. Wie beim Fahrradfahren muss man mit dem Board in Bewegung bleiben, um die Balance nicht zu verlieren. Doch ich merke, dass nicht nur das körperliche, sondern auch das geistige Gleichgewicht stimmen muss, um nicht im Wasser zu landen. Also beruhige ich meine gestressten Gedanken und richte den Blick auf den Horizont. Sogleich bewege ich mich ruhiger.
Als sich alle mit dem neuen Gefühl angefreundet haben, probieren wir einige Techniken, wie Wenden, Bremsen und einseitiges Paddeln. Manöver, die man besonders auf offenem Gewässer mit anderen Verkehrsteilnehmern, wie Sportbooten oder Schiffen, beherrschen sollte. Gerade als ich anfange, mich sicher zu fühlen, passiert es. Ich taumle zwei Schritte vorwärts und lande kopfüber im Wasser.
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Als gute Schwimmerin bin ich schnell beim Board und wieder auf den Beinen. Spätestens jetzt habe ich jede Angst, vom Brett zu fallen, vergessen und kann die Aussicht genießen, denn so weit draußen auf dem Wasser war ich schon lange nicht mehr. Der Saum meines Kleides tropft stetig und ich komme zur Ruhe. Wir ziehen vorbei an einer Bucht, die Tieren Schutz bietet. Ein Stück weiter draußen mündet der See in den Main.
Ein triefend nasser Reinfall
Doch so weit paddeln wir nicht. Mit unseren neuen Fähigkeiten legen wir eine Kehrtwende hin und liefern uns einen sportlichen Wettkampf zurück zur Boje. Mit den letzten Zügen gehen Mona und Michael als erste ins Ziel. Als letzte Übung probieren wir noch eine schnelle Wende, bei der man den Schwerpunkt auf das Ende des Boards verlagert. Ein toller Trick, der aber auch eine Garantie für Wasserkontakt ist. Alle fallen reihenweise beim ersten Versuch ins Wasser.
Zurück am Ufer wringe ich nass, aber glücklich, mein Kleid aus. Auch auf den anderen Gesichtern sehe ich ein Lächeln. "Ich habe Stand-up-Paddling schon in Berlin ohne Anleitung ausprobiert", erklärt Monika aus Schweinfurt. "Aber der Kurs hat mir wirklich was gebracht. Ich fühle mich sicherer. Ich drehe die nächsten Tage mit Freunden eine Runde. Mal sehen, wer die bessere Technik hat." Stolz nehme ich mein Zertifikat entgegen. Es bestätigt meine Teilnahme am Kurs, so kann ich in Zukunft überall Boards ausleihen und Touren unternehmen.
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Etwas, was ich definitiv machen werde, denn ich habe Blut geleckt. Stand-up-Paddling ist etwas für jeden, unabhängig von Statur oder Alter, denn auch für Kinder hat Kehrberger das richtige Board. Aber auch nach dem Anfänger-Kurs würde ich mich nicht auf offenes Gewässer oder in die Nähe von Schiffen trauen, dafür braucht es viel Übung. Vorerst bleibe ich deshalb lieber auf dem vertrauten Baggersee.
Die DLRG Ebern gibt Tipps fürs sichere Planschen
Hilfe vor Ort Damit man den Familienausflug sicher und entspannt genießen kann, sorgt die DLRG für einen sichereren Badespaß in den Freibädern im Landkreis.
Ausflugsziel Eine Alternative zum überfüllten Freibad ist der Badesee. Welche der Landkreis zu bieten hat, steht auf der Seite des Tourismusvereins Haßberge unter www.hassberge-tourismus.de/erleben/wasserspass.
Sicherheit Kinder sollten nicht unbeaufsichtigt planschen, denn auch wenn ein See ruhig aussieht, können Strömungen unter Wasser gefährlich werden.
Land in Sicht Beim Baden immer das Ufer in Rufweite behalten, das gilt auch für erfahrene Schwimmer.
"Kippende" Gewässer Stinkendes, grün verfärbtes Wasser ist kein gutes Zeichen: Bei der aktuellen Wetterlage können Seen "kippen". Wer ein solches Gewässer entdeckt, sollte nicht darin baden, sondern es der Stadt oder Gemeinde melden.
Solange Flora und Fauna respektiert werden, ok. Ist aber sicher nur eine Frage der Zeit, bis viele sich brütenden Wasservögeln nähern nach der Devise "guck mal wie süss".
Kommt das aus England oder den USA oder ist das wieder mal das typisch deutsche Wichtigtuer-Englisch? Warum kann man da kein deutsches Wort verwenden?