Bei dem Waldbrand nahe Fischbach waren am Sonntag rund 200 Einsatzkräfte beschäftigt. Das Rote Kreuz übernahm die Versorgung mit Getränken.
Mit einem Großaufgebot hat die Feuerwehr am späten Sonntagnachmittag zwischen Eyrichshof und Fischbach einen Waldbrand bekämpft. Zwei Feuerwehrleute wurden nach aktuellem Stand dabei leicht verletzt, vom BRK-Rettungsdienst versorgt und ins Krankenhaus gebracht. Das Bayerische Rote Kreuz (BRK) hatte ebenfalls ein Großaufgebot an Einsatzkräften vor Ort. Eine ihrer Hauptaufgaben dabei: Die Feuerwehrleute, die in schwerer Ausrüstung und unter hohem körperlichem Einsatz die Brandnester bekämpften, mit Getränken zu versorgen.
Die ersten Meldungen über das Feuer gingen bei der Integrierten Leitstelle Schweinfurt (ILS) gegen 16 Uhr ein. Schon nach dem Eintreffen der ersten Feuerwehren war klar, dass es sich um eine größere Fläche handelt, weitere Einheiten wurden nachalarmiert. Insgesamt hatte sich das Feuer nach Einschätzungen der Polizei auf einer Fläche von rund 12 000 Quadratmetern, zwischen Radweg und alter Bundesstraße, ausgebreitet (zu der Größe der betroffenen Waldfläche wurden unterschiedliche Angaben gemacht; die Agentur News5 etwa schreibt von 22 500 Quadratmetern, in einem Bericht des Fränkischen Tags in der Montagsausgabe ist von 6000 Quadratmetern die Rede; die Regierung von Unterfranken spricht von knapp 20 000 Quadratmetern). Die Brandursache ist noch unklar.
Die ILS hatte einen Rettungswagen und den Einsatzleiter Rettungsdienst alarmiert, kurz darauf wurden weitere Einheiten der Schnelleinsatzgruppen aus dem Landkreis nachgefordert. Die Aufgabe des Rettungsdienstes und der Katastrophenschutzeinheiten bestand einerseits in der "sanitätsdienstlichen Absicherung" der Einsatzkräfte, wie Michael Will, Pressesprecher des BRK-Kreisverbandes Haßberge, mitteilte. "Zudem übernahmen unsere Rotkreuzhelfer die Versorgung aller Einsatzkräfte mit Getränken."
Im Einsatz verletzt
Während der Brandbekämpfung wurden zwei Feuerwehrleute leicht verletzt, teilte das BRK mit. Einer erlitt eine Brandverletzung, der andere wurde am Bein verletzt. Nach einer medizinischen Versorgung an Ort und Stelle wurden die beiden mit einem Rettungswagen und einem Krankentransportwagen zur weiteren Behandlung ins Krankenhaus
Ebern transportiert.
"Derartige Einsätze bei hochsommerlichen Temperaturen sind für alle Einsatzkräfte eine Herausforderung und körperlich stark belastend", sagt Will. Vor allem die Feuerwehrleute in ihrer schweren Schutzkleidung, noch dazu mit Atemschutzgeräten an vorderster Front, sind hohen Belastungen ausgesetzt. In einem Schutzanzug können Temperaturen von deutlich über 45 Grad Celsius auftreten. "Da ist die Gefahr von Kreislaufproblemen immer gegeben, im schlimmsten Fall kann es zu einem Kreislaufkollaps oder einem Hitzschlag kommen." Deshalb sei es üblich, dass zu Feuerwehreinsätzen immer auch ein Rettungswagen mitalarmiert wird, um für die Einsatzkräfte im Fall der Fälle bereitz stehen.
Aufgrund der großen Fläche, der enormen Hitze und der zu vermutenden langen Einsatzdauer wurden durch Ingo Stöhlein, Einsatzleiter Rettungsdienst, weitere Kräfte nachgefordert. Aus dem Regelrettungsdienst stand ein Rettungswagen der BRK-Rettungswache Ebern bereit, alle weiteren Einheiten wurden durch die Schnelleinsatzgruppen (SEG) gestellt. Die SEG, die als Einheiten dem Katastrophenschutz zugeordnet sind, werden immer dann alarmiert, wenn es eine Vielzahl an Verletzten und zu betreuenden Personen gibt oder wenn es sich um eine besondere Einsatzlage mit hohem Zeit- und Kräfteeinsatz handelt.
Die Schnelleinsatzgruppen Betreuung und Verpflegung hatten zwei Verpflegungsstellen für die Einsatzkräfte aufgebaut, wie Will beschreibt. Insgesamt wurden mehrere Hundert Liter Wasser und Kaltgetränke ausgeteilt. Neben einer eigenen Vorhaltung an Getränken aus dem BRK-Kreisverband in Haßfurt wurden nach telefonischer Rücksprache mit Getränkemärkten aus Haßfurt und Ebern weitere Getränke zur Verfügung gestellt.
Unterstüzung aus der Luft
Die elf Feuerwehren, die mit rund 130 Helfern vor Ort waren, bekamen bei der Brandbekämpfung Unterstützung aus der Luft. Ein Polizeihubschrauber aus Roth überflog das Gebiet mehrmals und ließ aus einem Wasserbehälter mehrere Tausend Liter Löschwasser auf das Feuer niederprasseln. Die Aufnahme des Wassers erfolgte aus dem Schwebeflug heraus aus den nahe gelegenen Fischweihern bei Fischbach. Gegen 20 Uhr, vier Stunden nach Einsatzbeginn, konnten die Feuerwehren und das Bayerische Rote Kreuz den Einsatz beenden.
al/red