Der Vorstand der Volkshochschule Ebern lässt die Vorwürfe des Rentweinsdorfer Bürgermeisters , Willi Sendelbeck (SPD), gegen seine Geschäftsführerin Irmgard Ruhhammer nicht auf sich sitzen. In einer jetzt veröffentlichten Stellungnahme rügt das Gremium Sendelbeck und schiebt dem "roten Willi" den "Schwarzen Peter" zu.
Das war kein guter Montag für den Rentweinsdorfer Bürgermeister Willi Sendelbeck (SPD): Erst wurde er am Vormittag bei einer Verhandlung im Haßfurter Amtsgericht zu einer happigen Geldstrafe verdonnert, da kam am Abend ein weiteres "Donnerwetter" über ihn. Bei einer Vorstandssitzung der Eberner Volkshochschule (VHS) musste Sendelbeck zusehen, wie er in einem Schreiben, das an alle Rentweinsdorfer Marktgemeinderäte ging, getadelt wurde. In dem Brief, der jetzt im Internet veröffentlicht wurde, werfen ihm die beiden Vorsitzenden Sebastian Stastny und Karl-Heinz Krebs einen Verstoß gegen die Gemeindeordnung vor.
Angemessenes Salär
Dabei geht es um die von Sendelbeck bei der Augustsitzung des Marktgemeinderates in geharnischter Form vorgetragene Kritik an VHS-Geschäftsführerin Irmgard Ruhhammer. Unter anderem hatte er ihr ein ungerechtfertigtes Einkommen vorgeworfen.
Dazu erklären Stastny und Krebs wörtlich: "Für Frau Ruhhammers Tätigkeit als VHS-Geschäftsführerin liegt vom Bayerischen Gemeindetag eine entsprechende Stellenplatzbewertung vor. Alle erforderlichen Berufsabschlüsse und Ausbildungen sind von Frau Ruhhammer nachgewiesen. Bürgermeister Sendelbecks Behauptung, Frau Ruhhammer verfüge über keine Ausbildung mit entsprechender Prüfung, ist somit falsch."
Im Übrigen stellen die VHS-Vorstände fest, dass Gehaltsdiskussionen im kommunalen Bereich nicht in der Öffentlichkeit geführt werden dürfen (Bayerische Gemeindeordnung, Art. 20). Sendelbecks Äußerung im öffentlichen Teil der Marktgemeinderatssitzung verstoße somit gegen die Gemeindeordnung.
Neue Räume schaffen zusätzlichen Personalbedarf
Die Beschäftigung einer weiteren Mitarbeiterin bei der VHS sei durch den Bezug der neuen Räume notwendig und vom VHS-Vorstand beschlossen worden. "Sie übernimmt Reinigungsarbeiten und den Schließdienst, wichtige und wertvolle Tätigkeiten."
Über die von Sendelbeck zum Vergleich herangezogene VHS Lichtenfels schreiben Krebs und Stastny: "Wir wären froh, wenn wir auf eine solche vorbildliche Finanzierung einer Volksbildungseinrichtung zurückgreifen könnten." Hätte Sendelbeck alle Fakten zur VHS Lichtenfels dargelegt, hätte jeder Marktgemeinderat feststellen können, dass der angestrebte Vergleich unpassend sei, heißt es in der Erklärung.
Die beiden VHS-Sprecher bieten dem Marktgemeinderat und Sendelbeck an, "unter Beteiligung des staatlichen Rechnungsprüfers Mendel vom Landratsamt Haßberge Einblick in alle Buchungsunterlagen der VHS zu gewähren, um den Vorwurf des großen Angebens und Abkassierens zu widerlegen und auszuräumen".
Buchungswünsche mitgeteilt
Zur Buchung von Marktsaal und Feuerwehrschulungsraum führen Stastny und Krebs aus, dass die Belegungstermine nicht "kurz vorher", wie von Sendelbeck behauptet, sondern zwei Monate vor Kursbeginn mitgeteilt worden seien. Es sei Sendelbecks ausdrücklicher Wunsch gewesen, mehr VHS-Veranstaltungen in Rentweinsdorf stattfinden zu lassen.
Das VHS-Schreiben an die Marktgemeinderäte endet mit der Bemerkung: "Wir bedauern sehr, dass sich die Einstellung von Bürgermeister Sendelbeck zur VHS Ebern so entwickelt hat. Wir sind der Auffassung, dass diese Art des persönlichen Umgangs mit leitenden Personen einer Bildungseinrichtung, die für die Menschen unserer Verwaltungsgemeinschaft wichtig und notwendig ist, auf keinen Fall akzeptiert werden kann. Wir bitten daher um eine sachliche Auseinandersetzung, in dem Wissen, dass es um nichts weniger als um eine funktionierende Volkshochschule geht, deren Vorhaltung eine kommunale Pflichtaufgabe laut Erwachsenenbildungsgesetz darstellt."
Wenn in die VHS Ebern jedes Jahr 80.0000 Euro fließen würden, dann bräuchte man die Unterstützung des Marktes Rentweinsdorf bestimmt nicht und die unglaublichen Unverschämtheiten eines vor Gericht verurteilten Bürgermeisters auch nicht weiter kommentieren.... Mitleid bekommt man umsonst, Neid muss man sich erarbeiten! Die VHS in Ebern ist wahrlich keine Luxuseinrichtung! Was glauben Sie eigentlich, dass die Leute dort machen? Wer für die VHS arbeitet, ist Idealist und kein Geldraffer!!!!
Dass ich nicht lache. Die VHS wird im gesamten Kreis durch öffentliche Gelder unterstützt. Jedes Jahr fließen ca. 80.000.- Euro vom Landkreis in die VHS. Warum kann sich so ein Verein nicht selbst tragen. Beispiel: andere Vereine die sich selbst tragen müssen zahlen ihre Übungsleiter bis zu 5.- Euro pro Stunde. Die VHS zahlen den gleichen Übungsleitern bis zu 25.- Euro die Stunde. Dies ist möglich, weil die VHS eben von der öffentlichen hand unterstützt wird. Nicht jeder geht zur VHS muss aber intirekt dafür zahlen. Also ganz unrecht hat Herr Sendelbeck nicht. Er hat halt das Maul aufgemacht.