Die "Veitensteingruppe" lehnt einen Vorstoß aus Baunach ab, beim Kanalbau in Godeldorf und Godelhof auch neue Trinkwasserrohre zu verlegen. Die rund 40 Jahre alten PVC-Rohre seien noch gut in Schuss.
Die Investition bleibt dem Wasserzweckverband "Veitensteingruppe"erspart: Die Baunacher Stadtteile Godeldorf und Godelhof erhalten im Zuge der Kanalbaumaßnahme keine neue Wasserleitung. Ein entsprechender Antrag des stellvertretenden Vorsitzenden Peter Großkopf wurde in der Sitzung des "Trinkwasserzweckverbandes zwar ausgiebig diskutiert, letztendlich aber nicht zur Abstimmung gebracht, weil nach dem Austausch aller Argumente der Antrag im letzten Moment zurückgezogen wurde.
Die Ortsteile Godeldorf und Godelhof liegen am äußersten Rand des Versorgungsgebietes der "Veitensteingruppe" und gehören kommunalpolitisch zur Stadt Baunach. In nächster Zeit wird dort mit der Kanalbaumaßnahme begonnen, und deswegen hätte sich nach Meinung des Verbandsrates und Zweiten Bürgermeisters von Baunach, Peter Großkopf (SPD), auch die Erneuerung der Wasserleitung angeboten. "Wir bauen jetzt den Kanal. Dabei werden die Straßen aufgerissen, und ich erachte es für sinnvoll, damit gleichzeitig die Wasserleitung auszutauschen, zumal die Rohre im Jahre 1967 gelegt wurden," sagte er.
Die Verbandsvorsitzende, Breitbrunns Bürgermeisterin Gertrud Bühl (FW) entgegnete dem, dass die Ortsleitung tatsächlich von 1967 stamme, aber bereits aus PVC sei. "Nach Aussagen der Hersteller halten die Rohre 100 Jahre und länger. Wenn die Abschreibung mit 40 Jahren erfolge, sollten wir uns dennoch nicht danach richten. Wir reißen ja auch ein Haus nicht nach der Abschreibung ab. Eine Reparatur kann natürlich immer einmal vorkommen."
Aufzeichnungen zufolge komme es erst alle fünf Jahre einmal zu einem Rohrbruch im Fern- und Ortsnetz. Die meisten Probleme habe man mit den Hausanschlüssen, und da seien Hausschieber und Hausleitungen die Schwachstellen. Bei anderen Wasserversorgern lägen wesentlich ältere Gussrohre und würden auch bei Straßenbaumaßnahmen nicht unbedingt ausgewechselt. Dabei verwies sie auf Baumaßnahmen in Baunach oder auch in Breitbrunn.
In Godeldorf/Godelhof müssten zum Teil auch die Hausschieber nicht unbedingt ausgewechselt werden, da sie in der Wiese lägen. Ausnahme seien allerdings Straßenkreuzungen, wo an einen Austausch gedacht werde.
Hausschieber im Plan Geschäftsführer Rupert Göller ließ keinen Zweifel daran, dass man die Hausschieber auf jeden Fall mitmachen wolle. Diese Kosten von rund 15 000 Euro habe man auch im Haushalt eingestellt. Eventuell müssten noch 50 bis 80 Meter der Leitung verschoben werden. Dies gehe aber dann zu Lasten der Stadt Baunach. Wenn allerdings der Antrag von Peter Großkopf auf Erneuerung der gesamten Wasserleitung zum Tragen komme, dann würde dies für den Zweckverband eine Summe von 193 700 Euro bedeuten. Hinzu komme die Verlegung der Rohre durch eigenes Personal. Er, Göller, sehe jedenfalls keinen Grund, die Leitungen komplett auszuwechseln.
Die Verbandsversammlung erörterte dann noch verschiedene Varianten, ob man nur einen Teil auswechseln sollte. Dabei blieb man dann bei Kosten von rund 131 000 Euro hängen.
Geschäftsführer Göller widersprach auch der Meinung, dass für die notwendigen Verlegungen der Leitungen der Zweckverband zuständig sei. "Zuerst war unsere Wasserleitung gelegen und erst später gab es den Kanal durch den Lautergrund. Auch hier ist es so wie bei anderen Baustellen. Wo Verlegungen stattfinden müssen, muss auch der Auftraggeber die Kosten dafür tragen."
Verbandsvorsitzende Gertrud Bühl ergänzte schließlich, dass man den Verband auslachen würde, wenn man nach so kurzer Zeit die ganzen Leitungen herausreißen würde. Deswegen könne man auch nicht einfach die 131 000 Euro ausgeben.
Großkopf überzeugten diese Argumente offenbar, weswegen er meinte "als Veitensteiner macht es keinen Sinn mehr, dies zu fordern. Ich ziehe meinen Antrag zurück." Damit bleibtes für die beiden Stadtteile bei der bestehenden Wasserleitung.
Fernleitung überbaut Ein weiterer Tagesordnungspunkt betraf ein Anwesen in Lauter. Dort hatte ein Grundstückseigentümer eine durch sein Grundstück verlaufende Fernleitung einfach überbaut und auch noch seine Zufahrt darüber gepflastert. Vom Verband des Zweckverbandes war deswegen die Aufforderung gekommen, das Nebengebäude wieder abzubauen, auch das Pflaster zurückzunehmen oder bei eventuellen Schäden die Kosten dafür zu übernehmen. Dies sollte mit einem Grundbucheintrag gesichert werden. Das Gebäude wurde inzwischen zurückgebaut. das Pflaster will man, so beschloss der Zweckverband, tolerieren - aus Verhältnismäßigkeitsgründen, wie es hieß.
Göller informierte auch über die abgeschlossene Maßnahme am Betriebsgebäude in Kottendorf, wo neue Fenster eingebaut wurden und die Außenfassade einen neuen Anstrich erhielt.