Im Untermerzbacher Gemeinderat ging es um die neue Bestuhlung des Sitzungssaals. Mobiliar für 17 000 Euro wird beschafft.
Zum Probesitzen hatte Bürgermeister Helmut Dietz die Mitglieder seines Gemeinderates am Montag in den Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses eingeladen. Dort finden, wegen des Umbaus im Rathaus, gegenwärtig die Sitzungen des Gemeinderates statt. Das Rathaus der Gemeinde im Itzgrund wird nach dem Umbau mit elf neuen Tischen und 36 Stühlen ausgestattet. Um die 17 000 Euro sind hierfür an Kosten zu erwarten. Die Qual der Wahl hatten deshalb die Mitglieder des Gemeinderates beim Probesitzen.
Zwischen zwei Tischvarianten und mehreren Stühlen musste eine Entscheidung herbeigeführt werden. Deshalb ließen sich die Gremiumsmitglieder auf verschiedenen Stühlen nieder, um diese zu testen.
Gemeinderätin Sandra Schramm (CSU), die in Bezug auf Sitzmöbel einen beruflichen Hintergrund hat, stellte manchen Stuhl auf den Kopf um ihn zu testen und dessen Beschaffenheit zu prüfen.
Soll es ein Stuhl mit starren Beinen sein, soll er wippen, soll es einer mit oder ohne Armlehne sein, sollen Sitzflächen und Rückenlehne gepolstert sein Alles Aspekte, die bei der Sitzprobe getestet wurden. Einen kleinen Unterschied wird es auch zwischen Stühlen geben, die dem Gemeinderat und den Zuhörern vorbehalten sind. Trotz unterschiedlicher Favoriten legte sich das Gremium nach Informationen des Bürgermeisters hinsichtlich der Qualität, des Komforts und des Preises auf die 17 000 Euro-Variante fest.
Die teurere Variante, hier wurde die Summe von 23 000 Euro genannt, wurde nicht gewählt.
Flächenmanagement Zügig gehen die Planungen für das Flächenmanagement in Untermerzbach voran. Erst in der Gemeinderatsitzung am 31. März wurde beschlossen, sich über die Leerstände in den Ortschaften der Gemeinde einen Überblick zu verschaffen. Bereits im April fanden deshalb mit Experten Begehungen in den Ortschaften statt. Bei der Sitzung des Gemeinderates am Montag war Juliane Kerst vom Ingenieurbüro für Planung und Umwelt (IPU) aus Erfurt als Expertin im Gemeinderat Untermerzbach zu Gast.
Juliane Kerst ist bei IPU zuständig für Stadt- und Raumplanung. "Wir haben die Zukunftsentwicklung der Gemeinde vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ins Auge gefasst um auszuloten, wie die Ortschaften attraktiv bleiben können", sagte die Planerin.
In ihrem Vortrag ging sie auf den Ist-Zustand ein, zeigte eine beispielhafte Darstellung von Potenzialflächen und Gebäuden auf, schlug eine Fördergebietsabgrenzung vor und fragte nach Handlungserfordernissen, die sich aus den Ortsbegehungen ergeben haben. Ein indirektes Lob sprach sie der Gemeinde aus. "Es war teilweise schwierig Sachen zu finden, die noch nicht so schön sind."
In das Flächenmanagement sei man im Januar eingestiegen und sei nun soweit, festlegen zu können, welche Objekte in dieses Projekt aufgenommen werden sollen, um künftige Schritte abzusprechen. Anhand von Ortsplänen stellte die Planerin übersichtlich Baulücken und leer stehende Wohngebäude in den Ortsteilen der Gemeinde Untermerzbach dar.
Neue Nutzung "Die vorrangige Aufgabe besteht darin, betreffende Gebäude und Grundstücke für die Siedlungsentwicklung nutzbar zu
machen", sagte Juliane Kerst. Dazu zähle es unter anderem, Eigentümer zu aktivieren, ihre Grundstücke einer Neunutzung zuzuführen. Eine schriftliche Befragung der Eigentümer durch die Gemeinde werde erfolgen, um sich einen umfassenden Überblick über Vorstellungen der Eigentümer verschaffen zu können. Dazu sagte Bürgermeister Helmut Dietz (SPD): "Wir wollen das alles objektiv bewerten und keiner unserer Bürger muss erschrecken wenn er den Fragebogen erhält. Wir wollen niemandem überfordern und sind gerne bereit, mit allen, die das möchten, alles mündlich zu erörtern."
Auf Vorschlag von Ortssprecher Norbert Lohneiß aus Gleusdorf werden die Mitglieder des Gemeinderates eine Liste der Bürger erhalten, denen ein Fragebogen zugesandt wird, um ihnen gegenüber gegebenenfalls Auskunft erteilen zu können.
Wie Bürgermeister Helmut Dietz sagte, könne sich jeder, der sich mit dem Gedanken trägt, ein leerstehendes Anwesen einer Nutzung zuführen zu wollen, kostenfrei fachlich beraten lassen.
Juliane Kerst beleuchtete die einzelnen Ortsteile unter dem Aspekt einer möglichen Veränderung und holte sich hierzu die Meinung des Gemeinderates ein, welche in weiterführende Planungen einfließen werden.
Raum fürs Gemeindearchiv? Das Anwesen Marktplatz 7 in Untermerzbach (ehemalige Metzgerei Schleicher) ist Eigentum der Gemeinde Untermerzbach. Erstellt werden soll hierfür ein Konzept über künftige Nutzung. Das Gemeindearchiv soll eventuell in dieses Gebäude ausgelagert werden. "Wir haben vier Architekten angeschrieben, drei zeigen Interesse, das Konzept zu erstellen", sagte der Bürgermeister.
Er schlug dem Gremium vor, dass sich die drei Bewerber in einer nichtöffentlichen Sitzung des Rates für eine Entscheidungsfindung vorstellen, womit das Gremium konform ging.
Der Bürgermeister gab bekannt, dass die Sanierung der Wirtschaftswege abgeschlossen sei. 1000 Euro mehr als geplant, seien als Kosten angefallen.
Dietz bedauerte eine Beschädigung von Lampen durch Unbekannte, wofür die Gemeinde Kosten von 2500 Euro aufwenden müsse.
Bestätigt wurde vom Gremium der im März neu gewählte Zweite Kommandant der Feuerwehr Wüstenwelsberg, Tobias Karl.