Uniwell: Wahlvorstand hat Arbeit aufgenommen

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Auf Grün umgesprungen ist die Ampel für die mit Hausverbot belegten Mitarbeiter, die die Betriebsratswahl vorbereiten sollen. Foto: Eckehard Kiesewetter
Auf Grün umgesprungen ist die Ampel für die mit Hausverbot belegten Mitarbeiter, die die Betriebsratswahl vorbereiten sollen.  Foto: Eckehard Kiesewetter

"Sie haben demnächst einen Betriebsrat. Herzlichen Glückwunsch!" So frohlockte Arbeitsrichter Frank Berthold vergangene Wochen, als er zur Besetzung eines Wahlvorstandes bei Uniwell eine "gütliche Einigung" zwischen den streitenden Parteien, IG Metall und Geschäftsleitung erreicht hatte.

Eine Woche später, am Mittwochvormittag, erfolgte die konstituierende Sitzung des Wahlvorstandes unter der Moderation der Betriebsselsorger Frank Meixner und Rudi Reinhardt. Den drei gekündigten und mit Hausverboten belegten Kandidaten der Gewerkschaftsliste widerfuhren beim Betreten des Werkes "keine Probleme", wie Frank Meixner auf Anfrage mitteilte. "Das war im Vorfeld alles geklärt."

Bewusst zurückgehalten haben sich die Vertreter der IG Metallverwaltungsstelle in Bamberg. "Wir könnten als IG Metall einen Vertreter zur Unterstützung und Beratung des Wahlvorstandes entsenden. Das ist bei der erstmaligen Wahl durchaus üblich. Wir haben allerdings auf dieses Recht (zumindest vorläufig) verzichtet, um eine möglichst zügige Behandlung nicht durch erneute juristische Auseinandersetzungen zu belasten", teilte IG Metall-Sekretär Thilo Kämmerer mit. "Frank Meixner und sein Kollege von der katholischen Betriebsseelsorge Rudi Reinhart übernehmen diesen Part in Abstimmung mit uns."

Moderat reagierten die IG Metall-Verantwortlichen auch bei ihrer Antwort auf die geharnischten Anschuldigungen von Geschäftsführer Helmuth Fischer vom Wochenende: "Die IG Metall Bamberg bedauert die erneuten Anwürfe durch Herrn Fischer. Die IG Metall möchte vor diesem Hintergrund nicht Öl ins Feuer gießen und die erfolgte Einigung auf einen Wahlvorstand belasten."

Zu den angeblich betriebsbedingten Kündigungen von langjährigen Mitarbeitern, die gezielt aus den vorgeschlagenen Kandidaten zum Wahlvorstand und Unterstützern der Betriebsratswahl ausgesucht worden seien, würden Gerichte eine Entscheidung treffen, so Bevollmächtiger Matthias Gebhardt.